Eine mystische Landschaft, rauschendes Meer und viele heiße Quellen: das ist Island. Wer gerne im Freien schwimmen geht und sich in geothermisch erwärmten Naturpools erholen möchte, wird Island lieben. Wir erzählen Ihnen, was die isländische Badekultur ausmacht und wo Sie heiße Quellen in Island finden.
1. Die isländische Badekultur
Heiße Quellen, die in Island auch als Hotpots bezeichnet werden, und Schwimmbäder aller Art gehören in Island zum sozialen Leben dazu. Sie sind ein Ort der Entspannung und ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt: In den heißen Quellen kommen Isländer aller Altersgruppen zusammen, um den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen. Was für den Deutschen der Besuch eines Biergartens oder eine gemütliche Grillparty ist, sind für den Isländer die heißen Quellen. Die Badekultur Islands hat ihre Wurzeln weit in der Vergangenheit. So wurde zum Beispiel die Quelle Gvendarlaug bereits 1161 in den Geschichtsbüchern erwähnt, da dort auch hochrangige und geistliche Menschen gebadet haben sollen. Heute steht diese Quelle unter Denkmalschutz. Ob aufgeheizter Bach, von Menschenhand angelegte Lagune oder natürlich heiße Bäder in Höhlen: Genießen Sie die Ruhe und erholen Sie sich in den heißen Quellen Islands.
2. Knigge für heiße Quellen in Island
Die Isländer legen sehr großen Wert darauf, dass die Quellen ein Ort der Entspannung sind. Sie möchten hier die Ruhe und die wohltuende Wirkung des heißen Wassers genießen. Dementsprechend sollten Sie sich in und in der Nähe der heißen Quellen immer leise und höflich verhalten. Das gilt auch für den Moment, in dem Sie ankommen, und für das Verlassen des bedeutsamen Ortes. Manche Hotpots sind über einen Spazier- oder Wanderweg zu erreichen. Dann gilt auch für diese Strecke Ruhe und Entspannung. Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, die heißen Quellen sauber, ordentlich und unbeschädigt zu verlassen. Sie dürfen dort nichts liegenlassen – im Idealfall hinterlassen Sie nicht einmal die geringste Spur. Ein absolutes Tabu ist es, Gegenstände oder Steine ins Wasser zu werfen. Beim Einstieg, der manchmal auch über eine Wiese erfolgt, sollten Sie vorsichtig gehen und die traumhaft schöne Natur Islands schonen.
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3. Die Blaue Lagune
Die weltberühmte Blaue Lagune ist eine der beliebtesten heißen Quellen des Landes. Sie liegt auf der Halbinsel Reykjanes bei Islands Hauptstadt Reykjavik. Die Blaue Lagune wurde zwar von Menschen angelegt, besteht aber aus natürlichem Wasser. Nebenan befindet sich ein geothermisches Kraftwerk. Dort wird Trinkwasser durch heißes Wasser aus dem Boden erhitzt und in die Stadt geleitet. Das Bodenwasser gelangt dann in die Lagune und dient vielen Menschen zum Entspannen.
Da die Blaue Lagune immer beliebter wird, ist es sinnvoll, die Tickets vorab online über die Webseite der Lagune zu buchen. Preise: ab 35 Euro, Luxus-Spa-Pakete über 160 Euro.
4. Die Geheime Lagune
Die Geheime Lagune, die auch Secret Lagoon genannt wird, ist eines der ältesten Schwimmbäder Islands und befindet sich in den Bergen am Golden Circle. Hier sind in der Regel weniger Besucher als in vielen anderen Hotpots in Island. Die Secret Lagoon ist ein vollkommen natürlicher Pool. Rundherum sind heiße Quellen und ein kleiner Geysir, der mehrmals in einer Stunde ausbricht. Die Besonderheiten der Secret Lagoon sind ihr rauer Charakter und ihr schlammiger Untergrund. Sie wirkt vollkommen ursprünglich. Eintritt: ca. 23 Euro für Erwachsene, Kinder unter 14 Jahren kostenlos.
5. Myvatn Nature Baths
Im Norden Islands befinden sich die Bäder von Myvatn . Sie sind ganz natürlich entstanden. Lehnen Sie sich entspannt zurück und genießen Sie die wohltuende Wirkung des grünlich schimmernden Wassers, das sich auf der Haut leicht ölig anfühlt. Zusätzliche Service-Angebote wie Massagen oder Dampfbäder vollenden das Urlaubsfeeling. Für das leibliche Wohl sorgt ein kleines Restaurant, das sich in der Nähe der heißen Quelle befindet und leckere Speisen anbietet. Eintritt: ca. 25 Euro
6. Storagja
In dieser mit Wasser gefüllten Höhle können Sie bei etwa 30 °C entspannen. Diese Temperatur ist ideal für alle, die allzu heißes Wasser nicht so gut vertragen. Lassen Sie sich im wohlig warmen Höhlenwasser nieder und erleben Sie die geheimnisvolle Atmosphäre. Eine Besonderheit dieses Ortes ist, dass es für die Damen und die Herren separate Höhlen gibt. Die heiße Quelle Storagja liegt in der Region Myvatn. Eintritt: kostenlos
7. Nautholsvik
Dieser Hotpot liegt am geothermalen Strand Nautholsvik in Reykjavik. Er bietet Platz für 50 bis 60 Besucher. Darüber hinaus gibt es dort auch einen kleineren Pool mit klarem Meerwasser. Wer mutigen und abgehärteten Isländern beim Schwimmen im eiskalten Meer zusehen möchte, ist dort ebenfalls richtig. Achtung: Unterschätzen Sie die Wirkung des eisigen Meeres nicht! Die Isländer, die sich ohne Taucheranzug hineinwagen, sind es gewohnt – Urlauber aus Deutschland in der Regel nicht. Deshalb wärmen Sie sich lieber in der heißen Quelle auf. Eintritt: kostenlos
8. Fontana
Fontana ist ein Spa mit Hotpots, das sich am Golden Circle befindet. Steigen Sie in eines der heißen Becken oder gehen Sie zum Schwitzen in die Sauna. Im dazugehörigen Restaurant bekommen Sie köstliches Lavabrot, das im Geothermalgebiet über Nacht gebacken wird. In der kalten Jahreszeit ereignet sich an dieser heißen Quelle in Island ein besonderes Highlight: die Nordlichter! Mit viel Glück können Sie im wohlig warmen Pool sitzen und sich die faszinierenden Nordlichter Islands anschauen. Eintritt: ca. 30 Euro, Kinder bis 12 Jahre kostenlos
9. Reykjadalur
Baden Sie in diesem heißen Fluss, der sich in der Nähe von Islands Hauptstadt Reykjavik durch ein idyllisches Tal schlängelt. Der Name Reykjadalur bedeutet dampfendes Tal. Die Wanderung zum Fluss führt an einer tiefen Schlucht entlang, in der Sie einen wunderschönen Wasserfall plätschern sehen. Auf dem Weg kommen Sie an mehreren heißen Quellen vorbei, die mystisch brodeln. Eintritt: kostenlos10. Seljavallalaug
Dieser geothermische Pool liegt an einem Berghang im Süden von Island. Er ist rund 10 Meter breit und etwa 25 Meter lang. Entspannen Sie im heißen Wasser und genießen Sie einen traumhaften Ausblick in die faszinierende Landschaft – und das im ältesten und immer noch funktionierenden Pool des ganzen Landes! Betrieben und gepflegt wird das 1922 errichtete Becken von Freiwilligen, die es zudem nach dem Ausbruch des Vulkans Eyjafjalalaökul wieder zugänglich machten. Eintritt: kostenlos, die Freiwilligen freuen sich aber über ein paar Münzen in der Spendenbox an der Garderobe
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1 Kommentar
Hey,
soweit ich es dieses Jahr im September mitbekommen habt, ist in der Storagja das Baden verboten. Und das Wasser war auch wärmer als 30°C
Viele Grüße
John