Mit dem Auto nach England: Tipps und Infos

von Julia
Fahrzeuge vor Palace of Westminster in London und Big Ben

Letztes Update: 22. Juli 2022

Es soll für Sie nach England gehen – aber ohne Flugzeug? Kein Problem: Dank Eurotunnel können Sie problemlos mit dem Auto nach England fahren. Warum Sie keine Angst vor dem Linksverkehr haben müssen, was sich für Sie durch den Brexit verändert hat und wie Sie sich vor Ort mit dem Mietwagen zurechtfinden, zeigen wir Ihnen in unserem Artikel.

1. Anreise: mit dem Auto nach England

Wenn Sie mit dem Auto oder Mietwagen von Deutschland nach England einreisen wollen, sollten Sie einige Dinge beachten. Über den Landweg ist England nicht zu erreichen, befindet sich zwischen Deutschland und Großbritannien immerhin die Nordsee. Ratsam ist also eine Übersetzung per Fähre oder eine Anfahrt mit dem Autozug, der durch den Eurotunnel führt. Während eine Überfahrt mittels Fähre mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann, dauert die Fahrt durch den Eurotunnel knappe 35 Minuten und schlägt mit 128 Euro pro Fahrzeug zu Buche.

Wichtiger Tipp
Bis auf wenige Ausnahmen sind Mietwagen auf der Fährfahrt NICHT versichert. Das hat folgenden Grund: Beim Auffahren oder Verlassen der Fähre wird es manchmal eng und es passieren immer wieder kleine Zusammenstöße, wodurch Kratzer am Mietwagen entstehen können. Für dieses Risiko möchten die Vermieter nicht haften und geben deswegen für die Überfahrt auf der Fähre keinen Versicherungsschutz. Eine gute Alternative ist deshalb der Eurotunnel Calais-Dover: Hier bleibt der Versicherungsschutz während der Durchfahrt bestehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt, wenn Sie mit dem Mietwagen von Deutschland nach England fahren möchten: Viele Vermieter erlauben Grenzfahrten von Deutschland nach Großbritannien nur gegen eine Gebühr. Informieren Sie sich hier also vor der Reise bei dem entsprechenden Anbieter über die aktuellen Regelungen.

2. Linksverkehr in England beachten

Das britische Königreich verfügt über ein vielschichtiges Verkehrsnetz. Einziger Knackpunkt, den viele Autofahrer scheuen: Die Briten fahren auf der linken Straßenseite. Obwohl sich das Lenkrad in einem deutschen Auto, im Gegensatz zu den englischen PKWS, auf der linken Seite befindet, dürfen Sie auch mit einem deutschen Mietwagen auf englischen Straßen fahren.

📌 Lesetipp: Wissenswertes zum Linksverkehr

Achten Sie bei Ihrer Ankunft darauf, dass die Scheinwerfer für den Linksverkehr richtig eingestellt sind! Diese sind nämlich in Deutschland so eingestellt, dass sie den rechten Fahrbahnrand ausleuchten, können in England aber die entgegenkommenden Fahrzeuge blenden. Das Fahren auf der linken Spur wird Ihnen am Anfang etwas ungewohnt vorkommen, aber mit etwas Übung werden Sie sich schnell daran gewöhnen.

Highway in England mit Linksverkehr bei Sonnenuntergang

In England gilt Linksverkehr © TTstudio - stock.adobe.com

3. Reisedokumente und Verkehrsregeln

Trotz des Brexits gestaltet sich die Einreise nach England nicht komplizierter als vorher. Bereiten Sie sich allerdings darauf vor, dass Sie nun bei Grenzkontrollen Ihren Reisepassvorzeigen müssen. Der Personalausweis reicht zur Einreise nicht mehr aus. Nichts dagegen hat sich in Bezug auf den Führerschein verändert: Der deutsche Führerschein ist nach wie vor völlig ausreichend, wenn Sie mit dem Auto nach England fahren.

Achten Sie, wie auch in Deutschland, auf die Anschnallpflicht und nehmen Sie fortwährend die allgemein gültigen Verkehrshinweise ernst. Halten Sie sich an die Promillegrenze von 0,8 und telefonieren Sie – falls unbedingt nötig – nur mit Freisprechanlage.

📌 Lesetipp: Mehr zu den Verkehrsregeln in Großbritannien gibt’s hier

4. Geschwindigkeitshinweise beachten

Auch in Großbritannien gilt: andere Länder, andere Sitten. Wenn Sie mit dem Auto nach England fahren, sollten Sie sich daher vorher mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen auseinandersetzen.

  • Die Geschwindigkeit wird in Meilen/Stunde (mph) berechnet. Dabei steht eine Meile für 1,6 km/h.
  • Auf Landstraßen sind 60 Meilen/Stunde erlaubt. Das entspricht ca. 96 km/h.
  • Auf Schnellstraßen sowie Autobahnen dürfen Sie 70 Meilen/Stunde (112 km/h) fahren.
  • Innerorts sind lediglich 30 Meilen/Stunde und somit 48 km/h zugelassen.

Achten Sie vor allem im Ausland penibel auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Sie befinden sich einerseits auf unbekanntem Terrain und kennen sich auf den Straßen Englands nicht aus. Andererseits ist die britische Polizei sehr für ihre Radarkontrollen bekannt. Es wird an nahezu jeder Ecke geblitzt. Wenn Sie sich Ihren Urlaub nicht von Bußgeldern trüben lassen wollen, sollten Sie also besonders vorausschauend fahren.

5. Besonderheiten in britischen Großstädten bedenken

London, Manchester, Liverpool oder Birmingham sind hervorragend über das Autobahnnetz erreichbar. Hier führen unzählige Bundesstraßen an Ihr Ziel, sodass Sie mit dem Auto in England immer schnell an Ihr Ziel gelangen. Hauptziel vieler England-Reisender ist jedoch immer wieder London. Das Autofahren in der britischen Hauptstadt ist allerdings oftmals ein wenig tricky. Achten Sie daher am besten immer auf die Busspuren. Die Bus Lanes werden stets mittels Straßenschilder sowie feuerroten Straßenmarkierungen signalisiert. Diese Straßenspuren dürfen nur von Fahrrädern, öffentlichen Verkehrsmitteln, Motorrädern sowie Notfallfahrzeugen passiert werden. Befahren Sie also niemals diese Spur, auch nicht nur kurz. Verkehrsdelikte werden in England mit hohen Bußgeldstrafen geahndet.

Busspur in London

Die Busspuren sind rot markiert © Eduardo Nicolino - stock.adobe.com

6. Citymaut und Steuern für Autofahrer

Wenn Sie mit dem Auto nach England fahren möchten, so müssen Sie für Reisen in die Städte mit Maut- und Staugebühren rechnen. Diese Gebühren, die in England als Congestion Charge deklariert werden, sind vor der Einfahrt zu entrichten. Diese Maut gilt unter der Woche von 7 bis 18 Uhr und am Wochenende von 12 bis 18 Uhr in der gesamten Londoner Innenstadt – einige Feiertage sind ausgenommen.

Die Gebühren in Höhe von 15 britischen Pfund können entweder online oder in speziellen Geschäften sowie Tankstellen entrichtet werden. Eine Zahlung der Citymaut kann sogar bis zu 90 Tage vor Anreise getätigt werden, sodass Sie ganz entspannt mit dem Auto nach England reisen können.

Für ältere Fahrzeuge fällt außerdem in derselben Zone seit April 2019 eine zusätzliche Emissionsgebühr von derzeit £12,50 an. Mehr über die ULEZ-Zone und die Gebühren finden sie in unserem Artikel über die Maut in Großbritannien.

Hinweis auf Citymaut in London

Hinweis auf Congestion Charge Area in London © Bikewordtravel - stock.adobe.com

Tipp
Versäumen Sie die Zahlung der Maut auf gar keinen Fall. Andernfalls kann ein Bußgeld von bis zu £130 anfallen.

7. Parken in London mit hilfreichen Apps

Viele Urlauber packt die blanke Panik bei der Parkplatzsuche in englischen Großstädten. Das kann tatsächlich sehr zeitaufwendig und nervenaufreibend sein, wenn Sie unvorbereitet in den englischen Verkehr fahren. Dank kostenfreien Park-Apps wie AppyWay gehört die nervige Parkplatzsuche allerdings der Vergangenheit an. Diese App ist nicht nur kostenfrei, sondern bietet einen schnellen und genauen Überblick auf alle Parkmöglichkeiten in London.

Alternativ können Sie online auf Parkopedia überprüfen, welche Parkplätze noch verfügbar sind und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen

Hinweis zum Parken
Natürlich können Sie ebenso den Park&Ride-Service nutzen. Dabei handelt es sich um Parkplätze, die nahe U-Bahnstationen liegen und zudem günstiger als im Stadtzentrum sind. Die Fahrt mit der Underground ist zudem entspannend und führt Sie in so ziemlich jedes Viertel der Londoner Innenstadt.

Titelbildquelle: #135020327 | Urheber: © Sergii Figurnyi – stock.adobe.com

Julia

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