Der Diokletianpalast in Split

von Max
Der Diokletianpalast in der kroatischen Stadt Split

Die wunderschöne kroatische Hafenstadt Split lockt nicht nur mit südländischem Adria-Flair, sondern auch mit einem der imposantesten erhaltenen Denkmäler römischer Baukunst: der riesige Diokletianpalast. Er nimmt fast die gesamte heutige Altstadt von Split ein und begeistert mit zahlreichen Kulturschätzen und Zeugnissen aus der ereignisreichen Geschichte der Stadt. Wir zeigen Ihnen, was Sie im eindrucksvollen Diokletianpalast erwartet und welche Highlights Sie sich ganz genau ansehen sollten.

1. Auf den Spuren römischer Hochkultur und vergangener Epochen

Der Diokletianpalast umfasst die lebendige Altstadt von Split © webarma - stock.adobe.com
Der ursprünglich aus der Gegend um Split stammende römische Kaiser Diokletian ließ den spektakulären Palast mit einer Grundfläche von mehr als 31.000 Quadratmetern in nur zehn Jahren errichten – und schuf eine einzigartige Kombination aus römischer Sommerresidenz und Militärlager. 305 n.Chr. war der Diokletianpalast fertiggestellt, der Kaiser nutzte ihn nach seiner Abdankung samt seinem großen Gefolge als Altersruhesitz.

Nach dem Tod Dikoletians blieb sein Palast zunächst im Besitz der römischen Kaiser. Doch ab dem 4. Jahrhundert verwandelte sich das Bauwerk allmählich zur mittelalterlichen Stadt, die den Bewohnern der Region Schutz vor Feinden garantierte. Dabei nahm der Diokletianpalast im Laufe der vielen Jahrhunderte deutlich die Zeichen der verschiedenen Herrschaften an: erst die byzantinische, dann die venezianische und schließlich die österreichisch-ungarische. So ist das Bauwerk nicht nur ein imposantes Zeugnis der römischen Hochkultur, sondern ebenso der facettenreichen Geschichte Europas.

Heute umfasst der Diokletianpalast die lebendige Altstadt von Split. Restaurants und Café locken zum Verweilen inmitten der geschichtsträchtigen Mauern ein, während buchstäblich an jeder Ecke Bau- und Kulturhighlights zur Erkundung einladen. Sie können sogar in den originalen Gemäuern des Palastes übernachten: das Hotel Vestibül Palace bietet modernen Komfort zwischen Wänden aus der Zeit des römischen Reiches.

Tipp
Von der Strandpromenade von Split aus fahren Sie ins ausgeschilderte Zentrum. In der Vukovarska Ulica, einer der innerstädtischen Hauptstraßen, finden Sie einen günstigen Parkplatz für Ihren Mietwagen in Split. Den Diokletianpalast sehen Sie von hier schon, und in wenigen Minuten sind Sie zu Fuß da.

2. Die Tore: viele Wegen führen in den Diokletianpalast

Das Goldene Tor des Diokletianpalast © anshar73 - stock.adobe.com
Um den Diokletianpalast und damit das lebendige Altstadtzentrum zu betreten, haben Sie gleich vier Möglichkeiten. Denn bis heute können Sie durch die vier imposanten Tore schreiten.

Das Goldene Tor

Durch die ehemalige Porta Septemtrionalis durften nur Kaiser Diokletian selbst und seine Familie den Palast betreten. Es war das am reichsten verzierte Tor, noch heute zeugt es von der ehemaligen Pracht. Wenn Sie das Goldene Tor als Eingang zum Diokletianpalast wählen, kommen Sie an der berühmten Bronzeplastik des Bischofs Grogor aus Nin vorbei, die der bekannteste kroatische Bildhauer Ivan Meštrovi schuf.

Das Silberne Tor

Dieser Eingang zu Diokletianpalast hieß einst Porta Orientalis und führte von der damaligen Hauptstraße Decumanus zum Volksplatz des Palastes. Über das antike Pflaster laufen Sie heute noch, auch Überreste achteckiger Türme sind hier noch gut sichtbar. Täglich herrscht hier das bunte Markttreiben von Split.

Das Bronzene Tor

Die ursprüngliche Porta Meridonalis war einst vom Meer umspült und sollte dem Kaiser als Notausgang dienen, um im Falle einer Eroberung direkt über die Adria flüchten zu können. Heute gelangen Sie hier direkt von der Riva, der Uferpromenade von Split, in den Diokletianpalast. Die meisten Führungen starten hier.

Das Eiserne Tor

Durch die Porta Occidentalis floss seit jeher das Leben in die Palastmauern, hier gelangten Untertanen, Händler und Gesandte in den Diokletianpalast. Inmitten der Tormauern befinden sich heute Wohnungen. Gut erhalten ist ein Teil des alten römischen Wächterdurchgangs, Highlight ist die alte Stadtuhr mit ihrem Ziffernblatt aus 24 römischen Zahlen.

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Tipp
Gleich neben dem Eisernen Tor des Diokletianpalastes bietet das Restaurant Kavana Central eine köstliche kulinarische Verschnaufpause.

3. Die Kathedrale des heiligen Domnius

Die Kathedrale des heiligen Dominus in Split © rh2010 - stock.adobe.com
Im Diokletianpalast angekommen, dürfen Sie sich eine Besichtigung der ältesten Kathedrale der Welt auf keinen Fall entgehen lassen. Einfach atemberaubend, wie sich in diesem einmaligen Bau die heidnische Antike mit dem christlichen Mittelalter und modernem Kulturerbe vereint! Im Jahr 313 wurde hier das Mausoleum für den verstorbenen Kaiser Diokletian errichtet. Im 6. Jahrhundert dann zerstörten Christen seine Grabstelle und bauten dort die erste römisch-katholische Kathedrale, die Sie dem Heiligen Domnius weihten. So rächte sich die Geschichte am Kaiser, denn er selbst hatte Domnius noch vor seinem Einzug in den Palast ermorden lassen.

Die Kathedrale wurde über die Jahrhunderte immer wieder erweitert und noch prachtvoller verziert. Die bis heute erhaltene Kirchentür wurde im Jahr 1214 vom kroatischen Meister Andrija Buvina kunstvoll geschnitzt, sie zeigt 28 reich verzierte Szenen des Leben Christi. Das Dach der Kathedrale wird von 24 Marmor-Säulen mit herrlichen Kapitellen getragen. Darunter steht die Kanzel aus dem 13. Jahrhundert. Sie besteht aus edlem schwarzen und grünen Vulkangestein, das vermutlich vom zerstörten Sarkophag des Kaisers entwendet wurde.

Der barocke Hauptaltar zählt bis heute zu den schönsten von Kroatien. Wenn Sie all die prächtigen Kulturdenkmäler verschiedener Epochen bestaunt haben, müssen Sie unbedingt den 57 m hohen Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert besteigen. Keine Sorge: Er ist der besterhaltene der gesamten Adriaküste. Für den Aufstieg werden Sie mit einem sensationellen Blick über den Diokletianpalast, die Dächer der Altstadt und die Adriaküste belohnt.

Tipp
Bei der aufwändigen Renovierung des Glockenturms blieben nur die gotischen Elemente erhalten, die romanischen Skulpturen wurde entfernt. Einige davon können Sie jedoch noch im Stadtmuseum von Split bestaunen.

4. Früher Jupitertempel, heute Taufkapelle

Die Sphinx vorm Jupitertempel © rbkelle - stock.adobe.com
Unbedingt besichtigen sollten Sie im Diokletianpalast auch den ehemaligen Jupitertempel, der seit dem 12. Jahrhundert die Taufkapelle der Kathedrale bildet. Schon vor dem Eingang werden Sie von einer Original-Sphinx aus Ägypten begrüßt. Kaiser Diokletian ließ sie extra einschiffen – sie stammt von der Grabstätte des Pharaos Thutmosis III. und ist unglaubliche 3.500 Jahre alt.

In der Taufkapelle selbst erinnert wie in der Kathedrale natürlich kaum noch etwas an den Kaiser oder den ehemaligen Tempel. Dafür können Sie heute eine eindrucksvolle bronzene Plastik von Johannis dem Täufer und die Steindarstellung des kroatischen Königs Petar Krešimir IV. bewundern. Sie gilt als die älteste Steinskulptur eines mittelalterlichen Königs überhaupt. Die ebenfalls staunenswerte Krypta unter dem ehemaligen Jupitertempel des Diokletianpalast ist dem Heiligen Thomas gewidmet.

5. Lebendige Kultur auf dem Peristyl des Diokletianpalast

Lebendiger Platz im Diokletianpalast: Das Peristyl © Branko - stock.adobe.com
Das Peristyl ist heute der wohl lebendigste Platz im Diokletianpalast. Einst ließ sich der Kaiser hier von seinen Untertanen als lebendiger Sohn des Gottes Jupiter huldigen. Und noch heute findet hier großes Theater statt. Dank der einmaligen Schönheit und der ausgezeichneten Akustik hat sich das Peristyl zu einer offenen Bühne entwickelt. Hier werden klassische Opern und Werke der antiken Literatur aufgeführt.

In ihrer Rolle als normale Menschen genießen Einwohner und Touristen aber auch einfach ein Getränk und Plaudereien in den vielen Cafés rund um den Platz. Da sollten Sie sich unbedingt dazusetzen! Dann können Sie den Blick auf die Sie umgebenden Kulturschätze des Diokletianpalast ganz entspannt genießen: Auf der westlichen Seite sind die Paläste der ehemaligen Adelsfamilien von Split in die originalen römischen Säulen und Bogen integriert. Ihr gotischer und Renaissance-Baustil macht sie zu Denkmälern im Denkmal. Über all das wacht die Jahrtausende alte Sphinx – das Zusammentreffen von Geschichte und lebendiger Kultur im Diokletianpalast ist eben absolut einzigartig.

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Tipp
Erleben Sie die einmalige Atmosphäre des Peristyls im Diokletianpalast bei aufmerksamem Service und ausgefallenen Leckereien im Café und Restaurant Luxor.

Titelbildquelle: #143660416 | Urheber: © rudi1976 – stock.adobe.com

Max

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