Eine kleine Tour durch Irlands Westen

von Max
Blick von der irischen Küste auf das Meer

Irland gilt als grüne Insel, die geprägt ist von purer Natur und mittelalterlichen Bauwerken. Wie Sie beides verbinden, zeige ich Ihnen in dieser Tour. Die Rundreise durch Irland beginnt in Dublin und führt Sie anschließend vornehmlich durch Irlands Westen. Die Ziele lassen sich mit dem Mietwagen problemlos erreichen. Für einzelne Etappen ist es allerdings ratsam, auf den örtlichen Bus oder das Schiff umzusteigen. Um befreit von Hektik zu reisen, empfehle ich, fünf Übernachtungen einzuplanen.

Infos zu Ihrer Tour durch Irlands Westen

Kilometer: 659 km
Reisedauer: 6 Tage (reine Fahrtzeit 9 h)
Empfohlene Reisezeit: Mai – September

Tag 1: Dublin – Galway

Eine Kreuzung auf der O Connell Street in Dublin

“O Connell Street, Irland” [sc name="picture-credit" author="spectrumblue" ][/sc]

1. Station – Die Hauptstadt der grünen Insel

Der Flughafen Dublin (Dublin Airport, DUB) liegt nördlich der irischen Hauptstadt und fertigt etwa 20 Millionen Passagiere im Jahr ab. Aus Deutschland bieten einige Fluggesellschaften (u.a. Aer Lingus, germanwings, Lufthansa, Ryanair) aus zahlreichen deutschen Städten Direktverbindungen nach Dublin an. Fünf Autovermietungen befinden sich in Terminal 1, sodass Sie gleich von dort die 10 km ins Stadtzentrum von Dublin zurücklegen können.

Da Parkplätze in europäischen Großstädten rar gesät sind und Dublin an dieser Stelle keine Ausnahme bildet, ist es auch möglich, erst in Dublin einen Mietwagen zu ordern. Bis dahin können Sie auf die gut ausgebauten, öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen. Speziell der staatlich betriebene Bus Eireann bringt Reisende überall hin. Für Touristen gibt es zudem attraktive Kombi-Tickets. Andererseits können Sie die Fahrt im Mietwagen vom Flughafen nach Dublin schon einmal nutzen, um sich an den auch in Irland gängigen Linksverkehr zu gewöhnen.

Dublin selbst ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Dort gibt es nicht die eine Sehenswürdigkeit, sondern viele kleine tolle Ecken, gerade rund um die Grafton Street – die Fußgängerzone im Herzen Dublins. Zum einen ist die Grafton Street eine sehr belebte Shoppingmeile mit talentierten Straßenmusikern und Malern, zum anderen können Sie gerade in den Seitenstraßen rechts und links der Grafton Street viele kleinere Läden entdecken. Total schön finde ich am Ende der Straße den Park St. Stephen’s Green und das St. Stephen’s Green Shopping Centre in einem alten viktorianischen Gebäude.

2. Station – Galway

Ihre Rundreise durch Irland führt Sie anschließend von Dublin nach Galway – einmal quer über die Insel von der Ost- zur Westküste. Die Fahrt dauert knapp zweieinhalb Stunden und verläuft zunächst über die M4 (etwa 45 km). An der Gabelung halten Sie sich links, fahren weiter auf der M6 und folgen der Beschilderung für Galway. Achten Sie darauf, dass die Autobahnen (Motorways) in Irland teilweise mautpflichtig sind.

Galway ist Irlands drittgrößte Stadt (75.000 Einwohner). Sie liegt in der Mitte der Westküste und ist genau so, wie man sich eine Stadt auf der grünen Insel vorstellt: Bunte Häuser, rote Türen, sehr viele Pubs und freundliche Iren, die sich teilweise noch auf Gälisch unterhalten.

Galway liegt direkt am Meer, sodass Sie unbedingt und am besten abends zum Hafen laufen sollten. Dort warten echte Postkartenmotive!

Außerdem kann man in Galway super feiern, beispielsweise im Tig Coili, einem der besten Pubs der Stadt mit toller Live-Musik und leckerem Bier.

  • Adresse: Mainguard Street Galway
  • Telefon: +353 91561294

Ich empfehle Ihnen, eine Nacht in Galway zu verbringen und am nächsten Tag zum Ausflug in den Connemara National Park aufzubrechen. Für die Übernachtung bietet sich etwa das Galway Bay Hotel an, das direkt am Meer liegt.

  • Adresse: The Promenade, Galway
  • Telefon: +353 768886820

Tag 2: Tagesausflug zum Connemara National Park

Den Connemara National Park erreichen Sie in knapp anderthalb Stunden von Galway aus über die N59 bis Letterfrack.

Der Eintritt in den Park ist kostenlos und gleich zu Beginn können Sie eine von vier Routen wählen. Ich empfehle Ihnen, ruhig den längsten Rundweg (2 bis 2 ½ Stunden) einzuschlagen, denn auch wenn der Park insgesamt ziemlich hügelig ist und der Aufstieg bisweilen etwas anstrengend sein mag – das Panorama entschädigt für alles. Der Connemara National Park ist insgesamt sehr gepflegt und doch naturbelassen. Der Boden besteht größtenteils aus Torf, das man früher zum Heizen genutzt hat.

Beliebt ist der Nationalpark auch bei Reitern. Die Connemara-Ponys haben hier ihre Heimat.

Ein Highlight gleich neben dem Park bietet Kylemore Abbey, ein altes gotisches Kloster mit kleiner Kapelle, das mitten in den Berg hineingebaut ist – es sieht einfach bombastisch aus. Oben auf dem Berg wartet zusätzlich noch eine Jesusstatue, ähnlich der auf dem Zuckerhut in Rio de Janeiro, allerdings etwas kleiner.

  • Eintritt: Erwachsene 13 €, Rentner: 10 €, Studenten: 9 €, Kinder unter 10 Jahre: Eintritt frei

Tag 3: Tagesausflug zu den Cliffs of Moher

Cliffs of Moher in Irland

Die Cliffs of Moher sind ein Highlight dieses Roadtrips [sc name="picture-credit" author="UTBP" ][/sc]


Weiter führt Sie Ihre Rundreise durch Irland zu den Cliffs of Moher. Ich empfehle Ihnen, sich für zwei Nächte in einem Hotel in Doolin einzuquartieren und von dort aus zu zwei Tagestrips aufzubrechen. Doolin ist ein kleiner Fischerort ganz in der Nähe der Klippen. Um ihn zu erreichen, fahren Sie ca. anderthalb Stunden über die N18 und die N67 bis nach Doolin. Dort bietet zum Beispiel das Ballinalacken Castle Country House seinen Gästen neben einem Blick auf die Klippen auch eine persönliche und im Preis inbegriffene Führung zur Burgruine auf dem Hotelgelände.

  • Adresse: Coast Road R-477
  • Telefon: +353 656715025

Von Doolin aus können Sie die 7 km zu den Cliffs of Moher mit dem Auto fahren. Der Parkplatz gleich vor Ort kostet 6 €. Weit mehr rate ich Ihnen daher, den Weg zu Fuß zurückzulegen. Für Fußgänger gibt es einen wirklich tollen Weg, der an den Steilklippen entlang führt. Dafür sollten Sie allerdings festes Schuhwerk tragen und schwindelfrei sein.

Die Cliffs of Moher selbst sind total bekannt, und, egal ob die Sonne scheint, es regnet oder der Wind braust – zu sehen, wie Naturgewalten wirken, wie das tosende Meer auf die Klippen prallt, das ist unglaublich imposant. Stellenweise ragen die Klippen nahezu senkrecht aus dem Atlantik und haben eine Höhe von bis zu 200 m.

Die Klippen sind auch beliebter Drehort vieler Filme. So sind die Cliffs of Moher bekannt aus Harry Potter und der Halbblutprinz, dessen Szenen teilweise vor dieser atemberaubenden Kulisse gedreht wurden.

Tag 4: Tagesausflug zu den Aran Islands

Bei gutem Wetter am vorangegangenen Tag konnten Sie die Aran Islands schon von den Cliffs of Moher sehen. Nun bietet es sich an, die Inselgruppe vor der Westküste mit dem Schiff zu erkunden.

Die Aran Islands bestehen aus den drei Inseln Inis Oírr (anglisiert: Inisheer), Inis Meáin (Inishmaan) und Inis Mór (Inishmore) und haben etwas mehr als 1.000 feste Einwohner sowie in den Sommermonaten bis zu 2.000 Besucher täglich. Die Inseln sind durchzogen von Steinmauern und weiteren prähistorischen Zeugnissen. Dun Aenghus liegt etwa 7 km von der Anlegestelle des Schiffs entfernt und gilt als das schönste Steinfort Irlands – es liegt direkt an der Steilküste, 100 m über dem Atlantik.

Die Steilklippen lassen sich auf der Rückfahrt noch einmal besonders gut betrachten. Von unten sind die massiven Naturgewalten nicht weniger beeindruckend.

Ein Tagestrip, z.B. mit Doolinferries (10h Hinfahrt, 16h Rückfahrt) zur Hauptinsel Inis Mór kostet 25 € (Kinder unter 5 Jahren fahren gratis mit) und lässt sich am besten online buchen.

  • Telefon: +353 657074455

Auf der Insel können Sie an einer geführten Minibus-Tour teilnehmen oder sich wahlweise auf dem Pony, auf dem Fahrrad oder zu Fuß bewegen.

Doch auch eine Nacht zu bleiben, ist reizvoll, denn im Hauptort Kilronan werden Sie gerade abends mit irischer Musik und Tanzshows bestens unterhalten.

Tag 5: Von Doolin nach Limerick

1. Station – The Burren

Etwa eine halbe Stunde benötigen Sie für die 30 km von Doolin zum Burren National Park. Die Straßen R478 und R476 bringen Sie direkt zum Ziel.

Burren basiert schon auf dem irischen Wort „An Bhoireann”, was auf Deutsch „steiniger Ort“ heißt, womit sofort klar ist, was Sie in diesem Nationalpark vorfinden werden: Der Burren ist eine etwa 160 km2 große Karstlandschaft, die unweigerlich Erinnerungen an Mondkrater aufkommen lässt. Dennoch existiert eine faszinierende Pflanzenwelt: Arktische Pflanzen wachsen unmittelbar neben alpinen, im Sommer sprießen gar Orchideen.

Inmitten dieser Landschaft, 5 km südlich von Ballyvaughan, liegt Aillwee Cave (dt. die Bärenhöhle) – eine Tropfsteinhöhle mit riesigen Stalaktiten und einem unterirdischen Labyrinth aus Höhlen und Flüssen. Gleich neben der Höhle stoßen Sie auf die Birds of Prey, eine Zuchtstation von Eulen, Adlern, Falken und anderen Raubvögeln.

Öffnungszeiten:

  • November – Februar: 10 Uhr – 17 Uhr
  • März – Juni: 10 Uhr – 17:30 Uhr
  • Juli – August: 10 Uhr – 18:30 Uhr
  • September – Oktober: 10 Uhr – 17:30 Uhr

Eintritt:

  • Erwachsene 12 €, Kinder (5 bis 16 Jahre) 5,50 €
  • Kombi-Ticket Aillwee Cave & Birds of Prey: Erwachsene 18 €, Kinder (5 bis 16 Jahre) 10 €

2. Station – Bunratty Castle

Irland ist ein Land mit einer langen, mittelalterlichen Historie. Das Bunratty Castle gibt Ihnen einen besonderen Eindruck davon. Sie erreichen es vom Burren National Park innerhalb von 40 Minuten (erst Richtung Toormore, bei Barefield die erste Ausfahrt R458 nehmen und 24 km über die M18).

Das Bunratty Castle ist eine normannische Burg aus dem Jahre 1425, an deren Stelle im Jahr 970 ein Handelsplatz der Wikinger lag – der Ort ist mit Geschichte also geradezu aufgeladen. Heute lassen sich in der Burg diverse historische Möbel und mittelalterliche Schlafräume besichtigen. 2x täglich (17:30h und 20:45h) findet ein Burg-Bankett statt, bei dem Sie speisen können wie ein mittelalterlicher König und dazu von irischer Mittelalter-Musik begleitet werden. Darüber hinaus lässt auch der unmittelbar angrenzende Folk Park mit zahlreichen Nachbildungen einstiger irischer Häuser reichlich Nostalgie und das Flair längst vergangener Zeiten aufkommen.

  • Öffnungszeiten: 9 Uhr – 17:30 Uhr (Burg bis 16 Uhr)
  • Eintritt Bunratty Castle und Folk Park: Erwachsene 10 €, Kinder (6 bis 16 Jahre) 8 €

3. Station – Limerick

Seit Frank McCourt seine Autobiographie „Die Asche meiner Mutter“ veröffentlicht hat, ist Limerick ein beliebtes Reiseziel. Der Weg vom Bunratty Castle ist nicht weit und dauert bloß 20 Minuten (über E20, N18 und R445).

Limerick ist mit mehr als 50.000 Einwohnern eine der größten Städte Irlands. In ihr verbindet sich jung mit alt – zum einen ist Limerick eine Universitätsstadt, deren 11.000 Studenten fröhlich in die Pubs strömen. Zum anderen finden sich aber auch zahlreiche mittelalterliche Schlösser und Kirchen sowie imposante Stadthäuser im georgianischen Stil, die im 18. Jahrhundert erbaut wurden.

Um den Abend angenehm ausklingen zu lassen, rate ich Ihnen, eine Übernachtung einzuplanen und erst am nächsten Tag den 200 km langen Rückweg nach Dublin in Angriff zu nehmen.

Feine irische Kost, die Sie im Kellergewölbe und am Kamin zu sich nehmen können, bietet etwa das Market Square.

  • Adresse: Henry Street 74, Limerick
  • Telefon: +353 061448700

Ein Gästehaus im Stil des 19. Jahrhundert mit opulentem Frühstück finden Sie im Earls Court House.

  • Adresse: Muckross Road Killarney
  • Telefon: +353 646634009

Tag 6: Von Limerick zurück nach Dublin

Das Dublin Castle mit angrenzender Grünfläche

Das Dublin Castle steht in der Altstadt [sc name="picture-credit" author="Artur Bogacki" ][/sc]


Am letzten Tag Ihrer Tour durch den Westen Irlands geht es schließlich von Limerick aus zurück zum Dubliner Flughafen. Hier haben Sie die Gelegenheit, nochmals das Stadtzentrum von Dublin zu erkunden und Ihren Wagen an die Autovermietung zurückzugeben.

Titelbildquelle: #172178812 | Urheber: © UTBP – stock.adobe.com

Max

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