Ausflug zum Connemara National Park

von Max
Berglandschaft in Irland

Schon Oscar Wilde beschrieb Connemara als „savage beauty“, als wilde Schönheit, und auch in Hollywood hat sich die idyllische Umgebung herumgesprochen. Keine Frage, die Region am westlichen Zipfel Irlands gehört zu den besonderen Orten in Irland: Zum einen besteht sie aus üppigen Heide- und Moorgebieten und zum anderen aus den Twelve Bens, einer Bergkette mit zwölf Gipfeln, die teilweise mehr als 700 m in die Höhe ragen. Nordwestlich der Twelve Bens befindet sich einer von sechs irischen Nationalparks – der Connemara National Park. Ideal können Sie den Connemara National Park beispielsweise im Rahmen einer kleinen Rundreise durch Irlands Westen besuchen. Ich zeige Ihnen hier, was es in dem beeindruckenden Park zu sehen und zu erleben gibt.

1. Wissenswerte Fakten

  • Größe: 3.000 Hektar
  • Nationalpark: Seit 1980
  • Besucherzahlen: 170.000 Besucher pro Jahr
  • Eintritt: frei
  • Beste Reisezeit: Mai und Juni (Der Park ist allerdings das ganze Jahr über geöffnet)
  • Empfohlene Reisedauer: Tagesausflug
  • Nächstgelegene Ortschaft: Letterfrack, unmittelbar an den Park angrenzend
  • Nächstgelegene Stadt: Clifden, 15 km
  • Adresse: Connemara National Park, Letterfrack, County Galway Irland
  • Webseite: www.connemaranationalpark.ie
  • Telefon: +353 95 41323
  • E-Mail: cnp@environ.ie

Der Connemara National Park ist das ganze Jahr über zugänglich. Das Visitor Centre (Besucherzentrum) hat ab dem 2. März die Saison über geöffnet. Dort sind Karten auch in deutscher Sprache erhältlich.

Connemara Film Trail
Die Schönheit der Region um den Connemara National Park hat nicht nur auf Iren Eindruck gemacht, sondern ist auch in Hollywood ein echter Klassiker. Bei zahlreichen Filmproduktionen diente Connemara als Kulisse. So wurden in der Gegend beispielsweise „Man of Aran“ („Die Männer von Aran“, 1934), „The Quiet Man“ („Der Sieger“, 1952) oder „Tristan & Isolde“ (2006) gedreht.

2. Flora und Fauna

Ausblick im irischen Connemara National Park auf die grünen Berge

Ausblick im irischen Connemara National Park © Jessica - stock.adobe.com


Mir gefällt der Park vor allem wegen seiner Ponys, den nach der Region benannten Connemara-Ponys. Die kleinen Pferde leben seit Jahrhunderten in den Sümpfen und Hängen des Parks, sind inzwischen aber auch bei Pferdezüchtern beliebt. Neben den Connemara-Ponys, den größten Säugetieren des Nationalparks, können Sie im Connemara National Park diverse Sing- (Feldlerche, Rotkehlchen, Buchfink, Wiesenpieper) und Raubvögel (Turmfalke, Sperber) sehen. Nachts zeigen sich auch Füchse und Fledermäuse.

Die Flora besticht durch ihre ungemeine Vielfalt und Gegensätzlichkeit. Achten Sie auf die vielen verschiedenen Pflanzen! Speziell in der flacheren Sumpflandschaft gedeiht das lilafarbene Moorgras, das so charakteristisch für Connemara ist. Insbesondere hoch oben, nahe der Berggipfel, wachsen arktische Pflanzen wie Rosenwurz.

3. Wanderwege

Wanderin schaut hinunter auf den Connemara National Park

Wandern ist im Nationalpark für alle Schierigkeitsgrade möglich © David Matthew Lyons - stock.adobe.com


Der Connemara National Park lässt sich auf vier Wanderwegen erkunden. Ich empfehle Ihnen, den längsten Weg einzuschlagen – den Upper Diamond Hill Walk, der Sie ganz nach oben zum 400 m hoch gelegenen Berggipfel führt. Die drei Wege Ellis Wood Natural Trail, Sruffaunboy Walk und Lower Diamond Hill Walk beginnen jeweils am Besucherzentrum.

Der Upper Diamond Hill Walk hingegen zweigt an einer Stelle vom Lower Diamond Hill Walk ab. Der Gesamtweg beträgt 7 km, für die Sie etwa 2 ½ Stunden einplanen sollten. Außerdem sollten Sie darauf achten, festes Schuhwerk zu tragen. Der Aufstieg durch die hügelige Landschaft kann hier und da etwas anstrengend sein, doch belohnt werden Sie mit einer unglaublichen 360-Grad-Aussicht, die bei klarem Wetter umso schöner ist.

Wanderweg Farbe Länge
Ellis Wood Natural Trail Grün 0,5 km
Sruffaunboy Walk Gelb 1,5 km
Lower Diamond Hill Walk Blau 3 km
Upper Diamond Hill Walk Rot 3,7 km

4. Sehenswürdigkeiten

Gotische Benediktinerinnenabtei in den irischen Bergen

Kylemore Abbey in den Connemara mountains © Noradoa - stock.adobe.com


Die schönste Sehenswürdigkeit von Connemara ist wohl Kylemore Abbey, das alte gotische Kloster, das wahnsinnig idyllisch unmittelbar am See Pollacapall Lough liegt. Ein echtes Postkartenmotiv! Sie erreichen das Kloster mit dem Auto in knapp zehn Minuten, indem Sie einfach der N59 folgen, bis Sie auf den Parkplatz stoßen. Schon von dort aus haben Sie eine tolle Aussicht auf das märchenhafte Anwesen.

Das heutige Kloster diente einst als Schloss, das ein reicher Fabrikant seiner geliebten Frau bauen ließ. Einige Zimmer können Sie betrachten, allerdings sind längst nicht alle geöffnet, sodass der Preis etwas hoch ist.

Ich rate daher eher: Wandern Sie gleich weiter zur kleinen Kapelle, die traumhaft mitten im Berg liegt. Weiter oben treffen Sie noch auf eine Jesusstatue, ähnlich der auf dem Zuckerhut in Rio de Janeiro, allerdings etwas kleiner.

Gleich neben Kylemore Abbey liegt zudem der viktorianische Garten, der zu einem herrlichen Spaziergang einlädt.

5. Essen und Trinken

Eine Stärkung können Sie sich entweder zu Beginn oder nach Ihrer Wanderung im Tea Room genehmigen. Er liegt nahe dem Besucherzentrum und hat ebenfalls ab dem 2. März die Saison über täglich geöffnet. Dort bekommen Sie neben einem guten Kaffee auch frischen Kuchen und eigens hergestellte Scones, das für die britischen Inseln so typische Gebäck. Zusätzlich werden auch Salate, Sandwiches und Suppen serviert.

Bei gutem Wetter können Sie Ihr Essen draußen genießen. Einige Picknick-Tische bieten eine wundervolle Sicht auf den Diamond Hill.

Um nebenbei noch einige wertvolle Informationen aufzunehmen, können Sie sich die fünfzehnminütige Kino-Vorführung „Man and the landscape“ („Der Mensch und die Landschaft“) ansehen. Der Vorführungssaal hat 50 Sitzplätze. Vorstellungen gibt es auch in deutscher Sprache.

Damit sich die Kinder austoben können, gibt es in der Nähe des Tea Rooms einen großen Spielplatz.

6. Aktivitäten

Connemara-Ponys in der freien Natur in Irland

Connemara-Ponys in der freien Natur in Irland © happylights - stock.adobe.com


Wenn Sie Lust haben, Connemara Ponys nicht nur zu sehen, sondern auch einen Ausritt wagen möchten, schlage ich Ihnen vor, sich an das Cleggan Riding Centre zu wenden. Es befindet sich eine Viertelstunde vom Connemara National Park entfernt. Dort können Sie an Anfängerstunden und ausgewogenen Trekking-Touren teilnehmen – beides direkt am Strand entlang.

Sie erreichen das Cleggan Riding Centre, indem Sie über die N59 zurück in Richtung Galway fahren und nach knapp 9 km den Schildern nach Cleggan folgen.

7. Anfahrt

Rotes Auto fährt durch die irischen Berge in den Sonnenuntergang

Schon die Anfahrt nach Connemara ist traumhaft schön © MNstudio - stock.adobe.com

Mit dem Auto oder Mietwagen

Aus Süden (Clifden: 15 km / Galway: 93 km) fahren Sie über die N59 nach Letterfrack. Aus Norden (Westport: 53 km) über die N59 erst nach Leenane und anschließend weiter nach Letterfrack. 200 m nach dem Letterfrack Village folgt der Parkplatz mit dem Connemara National Park Visitor Centre – dem Besucherzentrum. Das Parken ist kostenlos.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt sich der Connemara National Park vor allem aus südlicher Richtung gut erreichen. Die Buslinie 923 fährt 4x am Tag von Galway über Clifden nach Letterfrack (93 km, Haltestelle: Veldons). Die Fahrt dauert etwas mehr als zwei Stunden.

8. Übernachtung

Für eine Übernachtung eignet sich die Großstadt Galway am besten. Ich empfehle Ihnen, von dort aus zum Tagesausflug in den Connemara National Park zu starten. Dafür bietet sich beispielsweise das Galway Bay Hotel an, das direkt am Meer liegt.

  • Adresse: The Promenade, Galway
  • Telefon: +353 768886820

Titelbildquelle: #178139104 | Urheber: © Jessica – stock.adobe.com

Max

Das könnte Ihnen auch gefallen

Schreiben Sie uns