Frankreich ist für Gourmets und Weinliebhaber als Urlaubsland das Nonplusultra. Doch man würde der „Grande Nation“ keineswegs gerecht, würde man sie nur auf Weine und Spezialitäten reduzieren. Insbesondere Bordeaux und seine Umgebung sind dank ihrer zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch dann eine Reise wert, wenn man nichts für den roten Rebsaft übrig hat. Erleben Sie Frankreich mit seinem besonderen Mix aus mittelalterlich geprägten Dörfern, modernen Freizeit- und Sportmöglichkeiten, wunderschönen Flusstälern und historischen Fundstätten.
Fakten zu Ihrer Rundreise nach Bordeaux & Co.
Kilometer: 850 km
Reine Fahrtzeit: 12 h
Stationen: 7
1. Start in Bordeaux
Nach der Abholung des Mietwagens in Bordeaux startet ihre Rundreise in der Hauptstadt des weltberühmten Weines. Die Stadt blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Wenn Sie die französische Kultur hautnah erleben wollen, dann empfiehlt sich der Besuch einiger bedeutender Sehenswürdigkeiten wie der Kirche Saint Pierre sowie des Palais Rohan, in dem seinerzeit der Bischof von Bordeaux residierte.
Den Weinliebhabern unter Ihnen sei eine Verköstigung auf einem der zahlreichen Weingüter ans Herz gelegt. Nirgendwo auf der Welt wachsen so teure und geschmacklich außergewöhnliche Rebsorten wie hier. Nach einem Spaziergang am Garonne-Ufer, der Flaniermeile Bordeaux‘, empfiehlt sich unbedingt, die köstliche traditionelle Küche in einem der vielen Restaurants zu probieren.
Bei Touristen ebenfalls sehr beliebt ist der Besuch des Grand Théatre de Bordeaux, wo regelmäßig Opern, Operetten, Ballettvorstellungen und Konzerte stattfinden. Schöner kann man den Aufenthalt in der Stadt der Kunst und Kultur nicht abrunden.
2. Station: St. Émilion
Weiter geht die Reise ins etwa 40 km weit entfernte, östlich von Bordeaux gelegene St. Émilion. Inmitten der Weinberge des Bordelais liegt unweit der Dordogne die mittelalterliche Stadt. Die Gemeinde ist nicht nur ein berühmter Weinort, sondern auch eines der interessantesten mittelalterlichen Städtchen Frankreichs, da Sie dort große, gut erhaltene Teile der romanischen Stadtmauer und Bauwerke aus dem 13. Jahrhundert bewundern können.
Das Highlight des Ortes ist die weltweit einzigartige Église Monolithe, welche Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Dabei handelt es sich um eine unterirdische, in den Kalkstein gehöhlte Kirche aus dem 12. Jahrhundert, welche unersetzliche Glasmalereien beherbergt.
Die sportlich Ambitionierten unter Ihnen kommen auch auf ihre Kosten: Neben ausgedehnten Wanderungen und Radtouren entlang der Weinstraße mit sanft hügligen Feldern können Sie ausreiten oder mit dem Boot auf der Dordogne schippern.
Wer tagsüber keine Lust auf Natur, Sport und Kultur hat, der kann eine ausgedehnte Shoppingtour durch die zahlreichen modernen Geschäfte machen. Fürs Abendprogramm ist auch gesorgt, denn die vielen Clubs und Bars der Stadt laden Sie dazu ein, das Tanzbein zu schwingen.
3. Station: La Roque-Gageac
Nach ungefähr zwei Fahrtstunden haben Sie die nächste Etappe ihrer Rundreise erreicht: La Roque-Gageac ist eine kleine Gemeinde im Périgord. Das Dorf schmiegt sich an eine Felswand unmittelbar am Ufer der Dordogne und besticht durch seine malerische, reizvolle Landschaft. Um in die mittelalterlich geprägte Atmosphäre der Gemeinde einzutauchen, müssen Sie lediglich die Uferstraße verlassen. Der Weg über eine steil ansteigende Treppe führt zur Kirche der Gemeinde. Von dort haben Sie einen sagenhaften Blick über das Tal und das Dorf mit seinen engen Gässchen und hübschen Häusern.
In der Ferne erblicken Sie die eindrucksvolle Burg Castelnaud, welche eine der geschichtsträchtigsten Festungen des Périgord ist. Ein Muss ist die Besichtigung der Kirchenterrasse, welche sich inmitten eines exotischen Gartens befindet. Dank des milden Klimas erwächst dort eine traumhaft blühende Oase aus mediterraner und tropischer Vegetation. Bei diesem Anblick erklärt sich von selbst, warum La Roque-Gageac als eines der schönsten Dörfer Frankreichs klassifiziert wird.
Abenteuerlich wird es, wenn Sie sich die Überreste der vom 12. bis 18. Jahrhundert bestehenden Höhlenfestung ansehen wollen. Das Fort ist nur über 140 Treppenstufen zu erreichen, welche außen vor der senkrechten Felswand befestigt sind. Sie sollten auf jeden Fall schwindelfrei sein.
4. Station: Millau
Weiter geht’s zur nächsten Etappe nach Millau, das weit über die Landesgrenzen Frankreichs hinaus als Zentrum des Drachensports berühmt ist. Wenn Sie sich für’s Gleitschirmfliegen interessieren, bieten Ihnen die nahe gelegenen Hänge rund um Millau acht Naturstartplätze mit Höhenunterschieden zwischen 200 und knapp 500 Metern. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es z.B. in der deutschsprachigen Drachenschule vor Ort.
Ein absolutes Highlight ist zudem das Viaduc de Millau, eine der höchsten Brücken der Welt, welche mit einer Länge von 2,5 km das Tal des Flusses Tarn überspannt. Fahren Sie unbedingt zum Rastplatz Aire de la Cavalerie im Süden von Millau. Dies ist ein offizieller Aussichtspunkt, von dem aus Sie das majestätische Jahrhundertbauwerk in aller Ruhe betrachten können und eine beeindruckende Aussicht auf die hier beginnenden Schluchten des Tarn und der Dourbie haben.
Lohnenswert ist auch ein Abstecher in die kleine Ausstellungshalle unter der Brücke, wenn Sie sich für Technik und Brückenbau interessieren. Das Viadukt von Millau ist außerdem ein idealer Ausgangspunkt, um ihre Reise in Richtung der Tarnschlucht fortzusetzen.
5. Station: Gorges du Tarn
Nordöstlich von Millau erreichen Sie eines der größten Naturwunder: eine etwa 35 km lange und bis zu 500 m tiefe Schlucht, den Gorges du Tarn. Durch diese Flusslandschaft – eine der schönsten Frankreichs übrigens – verläuft eine enge, kurvenreiche Tourismusstraße. Hier sollten Sie unbedingt zwischendurch an den zahlreichen Aussichtpunkten anhalten, um die wunderschöne Umgebung auf sich wirken zu lassen.
Wenn Sie schon einmal vor Ort sind, bietet sich auf jeden Fall die Besichtigung einer der vielen Grotten an. Und, Romantiker aufgepasst: Holen Sie die Badehosen raus und suchen Sie die traumhafte, etwas abseits gelegene Badestelle bei Castelbouc auf. Hinter dem Felsen befindet sich zudem ein winziger, liebevoll restaurierter Ort, durch den Sie bummeln können. Unbedingt anschauen!
Auf sportliche Aktivitäten müssen Sie auch nicht verzichten. Wenn Sie gerne am Wasser wandern oder Wildwasserkanu lieben, dann ist der Tarn ein El Dorado für Sie. Vom Wasser aus werden Sie eine sagenhaft schöne Landschaft in unberührter Natur erleben. Zwischendurch können Sie immer wieder an Land gehen, um an den zahlreichen Stränden des Tarn Sonne zu tanken, zu picknicken oder in der Natur zu wandern. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, in freier Natur zu übernachten, denn fast jedes Dorf verfügt über einen Campingplatz, meist in unmittelbarer Nähe des Flusses. Das ist Freiheit pur!
6. Station: Le Puy-en-Vélay
Erholt von der frischen gesunden Luft setzen Sie ihre Reise fort und erreichen nach ca. zwei Stunden den wunderschönen Wallfahrtsort Le Puy-en-Vélay. Nach einem Gang durch die historischen und äußerst charmanten Gassen der Stadt sowie dem Besuch der Kathedrale Notre Dame de Puy mit ihrer „Schwarzen Jungfrau“ sollten Sie sich auf keinen Fall die kulinarischen Gaumenfreuden in einem der zahlreichen Spezialitäten-Restaurants entgehen lassen.
Bewegung nach einem guten Essen kann nicht schaden und so profitieren die Sportler unter Ihnen auch in dieser Stadt von einem umfangreichen Angebot an Natursportarten. Für Unterhaltung ist ebenfalls gesorgt, denn Le Puy-en-Vélay bietet Ihnen zahlreiche Events und Veranstaltungen, wie z. B. das „Fest des Vogelkönigs“, zu dem jährlich Tausende von Teilnehmern und Zuschauern strömen.
Die Stadt ist zudem weltweit bekannt als Ausgangspunkt des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela. Das könnte der Grund sein, weshalb Sie nach Ihrem Aufenthalt das Gefühl haben, spirituell neue Kraft getankt zu haben.
7. Station: Beaune
Nach gut drei Fahrtstunden haben Sie das Ziel unserer Route erreicht: Die Stadt Beaune. Da Sie nun in der Weinhauptstadt des Burgunds sind, gehört die Teilnahme an einer Verkostung mit einem Sommelier zum Pflichtprogramm. Zeitzeugen der Geschichte Beaunes und des Burgund sind die hiesigen historischen Bauwerke, Schlösser, Klöster und Abteien, welche Sie bei einer organisierten Stadtrundfahrt mit der Touristenbahn erkunden können.
Ein Augenschaums sind außerdem die vielen liebevoll gestalteten Stadtgärten, für die Beaune ausgezeichnet wurde. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Doch Beaune hat noch wesentlich mehr zu bieten. Dank des spektakulären Freizeitangebots der Stadt können Sie eine Fahrt mit dem Heißluftballon machen, per Ultraleichtflugzeug durch die Lüfte schweben oder die Natur bei einem Hubschrauberrundflug bestaunen.
Wenn Sie es bodenständiger mögen, dann verbessern Sie doch ihr Handicap auf dem Golfplatz oder erkunden zum Abschluss ihrer Reise die herrliche Landschaft bei einer Fahrradtour. Vom Burgund aus kommen Sie dann über die Freigrafschaft ins Elsass, bevor Sie nach Deutschland zurückkehren.
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