Mit dem Auto nach Paris: von der Anreise bis zum Parken

von Julia
Panoramablick über Häuser in Paris und den Eiffelturm

Letztes Update: 12. April 2023

Mit dem Auto nach Paris? Ist das nicht unglaublich stressig und chaotisch? Nicht unbedingt! Mit der richtigen Planung kann die Autofahrt in die französische Metropole wesentlich entspannter ausfallen als gedacht. Wie Sie schnell in das Stadtzentrum gelangen, in der Innenstadt einen günstigen Parkplatz ergattern und was es mit der vignette Crit’ Air auf sich hat, erfahren Sie in unserem Artikel. 

1. Anfahrt: mit dem Auto nach Paris

Wer mit dem eigenen Auto oder alternativ mit dem Mietwagen von Deutschland nach Paris fahren möchte, hat folgende Möglichkeiten: 

  • aus Süden kommend via Saarbrücken oder Straßburg, dann weiter über die A4 (via Metz und Reims)
  • aus Norden kommend via Lüttich (Belgien), dann weiter über die A2 und A1
  • aus Osten kommend via Trier und Luxemburg, dann weiter über die A4 (via Metz und Reims)

Nicht vergessen: Auf den meisten Autobahnen in Frankreich wird eine Maut erhoben. Sie richtet sich nach der Streckenlänge und der Fahrzeugklasse. Auf autoroutes.fr können Sie nachvollziehen, zu welcher Fahrzeugklasse Ihr Auto gehört und die Mautgebühr ausrechen. Grob lässt sich aber sagen, dass pro Kilometer für PKW-Fahrer bis zu 9 Cent fällig werden.

Kleines Beispiel: Wer über Straßburg (nahe der deutschen Grenze) mit dem Auto nach Paris fährt, zahlt derzeit 42,80 Euro. Für größere Fahrzeuge, wie etwa Wohnmobile, werden auf derselben Strecke rund 65 Euro fällig.

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Lesetipp: Ausführliche Infos zur Maut in Frankreich 

Das Tanken in Frankreich ist in der Regel etwas teurer als in Deutschland. Unser Tipp: Entweder in Deutschland oder in einem der Durchfahrtsländer (z.B. Luxemburg) auftanken oder in Frankreich an den großen Supermarktketten (Hypermarché, Super U, Carrefour). Hier kostet der Liter teilweise bis zu 25 Cent weniger.

Tipp
In der Regel sind Grenzfahrten mit dem Mietwagen von Deutschland nach Frankreich bei nahezu allen Anbietern erlaubt. Dennoch gilt: Grenzfahrten müssen angemeldet werden und kosten – je nach Vermieter – ggf. eine Zusatzgebühr.

2. Rein in die Stadt: der Pariser Autobahnring

Vierspuriger Autobahnring Boulevard périphérique um Paris mit vier Spuren und Feierabendverkehr

Feierabendverkehr auf dem Vierspuriger Autobahnring Boulevard périphérique [sc name="picture-credit" author="olrat" ][/sc]


Egal für welche Autobahn Sie sich entscheiden: Früher oder später landen Sie auf dem Boulevard périphérique (BP), der sich wie ein Lasso rund um Paris legt. Die ringförmige Schnellstraße ist rund 35 Kilometer lang und verfügt in beide Fahrtrichtungen (innerer und äußerer Ring) über jeweils vier Autospuren. Wer mit dem Auto nach Paris hinein fahren möchte, kommt um diese besondere Schnellstraße nicht herum.

Boulevard périphérique – so funktioniert’s:

  • Eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h gilt auf der gesamten Schnellstrecke, oft geht es aber deutlich langsamer voran. 
  • Zwei Fahrtrichtungen: Auf dem äußeren Ring (BP Exterieur) fahren Sie gegen den Uhrzeigersinn, auf dem inneren Ring (BP Interieur) dagegen im Uhrzeigersinn. Wer zum Beispiel aus östlicher Richtung über die A4 kommt und in den Norden von Paris möchte, wählt den äußeren Ring. 
  • Rechts vor Links: Autofahrer, die sich einfädeln möchten, haben Vorfahrt. Heißt: Fahrzeuge auf der rechten Fahrspur müssen diesen Autos Vorfahrt gewähren. 
  • Auf der Höhe der Einfädelspur nicht die Fahrspur wechseln: Die Autofahrer auf der rechten Spur dürfen auf Höhe der Einfädelspur nicht ihre Spur verlassen, damit der Verkehrsfluss nicht verlangsamt wird. Unser Tipp: Am besten ordnen Sie sich nach dem Befahren direkt auf einer der mittleren Spuren ein. 
  • Digitale Leittafeln zeigen die geschätzte Stauzeit bis zur angezeigten Anschlussstelle an. Am besten informieren Sie sich bereits vorab darüber, an welcher Ausfahrt Sie raus müssen.

3. In Paris: Autofahren und Verkehrsregeln 

Vierspuriger Autobahnring Boulevard périphérique um Paris mit vier Spuren und Feierabendverkehr

Blick auf die Avenue des Champs-Élysées [sc name="picture-credit" author="H-AB Photography" ][/sc]

Sie haben es wahrscheinlich schon geahnt: Trotz vieler breiter Straßen herrscht in Paris immer dichter Verkehr. Zusätzlich erschweren viele Einbahnstraßen das Autofahren im Stadtzentrum. Mit diesen Tipps kommen Sie mit dem Auto sicher durch den Pariser Verkehr: 

  • Rush Hour meiden: Vermeiden Sie das Autofahren zwischen 8.30 und 10 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr. Zu den Zeiten sind die Straßen in und um Paris besonders chaotisch. 
  • Rechts vor Links beachten: Sofern nicht anders angegeben, herrscht überall im Pariser Stadtzentrum die Regelung Rechts vor Links – egal ob großer Boulevard oder kleine Seitengasse. 
  • In Kreisverkehren auf Schilder achten: Autos, die sich in den Kreiseln befinden, haben in Paris oft Vorfahrt. Allerdings gibt es Ausnahmen! Achten Sie deswegen immer auf die Beschilderung. 
  • An die Höchstgeschwindigkeit halten: Gilt eigentlich immer, aber besonders in Paris. Die Pariser kennen ihre Stadt nämlich wie ihre Westentasche und halten sich nicht unbedingt immer an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h. 
  • Rote Verkehrsachsen mit Vorsicht befahren: Bei Straßen, die mit dem Hinweis “Axe Rouge” gekennzeichnet sind, handelt es sich um Gegenden, in denen besonders viel Verkehr herrscht. Hier herrscht absolutes Park- und Halteverbot, damit der Verkehrsfluss nicht gestört wird. 
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Lesetipp: Die 10 wichtigsten Autotipps für Frankreich 

4. Parken in Paris

Künstlerviertel Montmartre in Paris

Es ist gar nicht mal so einfach in der Pariser Innenstadt einen Parkplatz zu finden [sc name="picture-credit" author="adisa" ][/sc]


In den Parkhäusern im Stadtzentrum werden in der Regel 4 Euro pro Stunde fällig, 30 Euro für einen ganzen Tag sind keine Seltenheit. Kaum günstiger ist das Parken am Straßenrand. 2 bis 4 Euro sind die Regel (es kann aber bis auf 11 Euro ansteigen), die maximale Parkdauer beträgt oft 2 Stunden und die Parklücken sind rar und eng. Zusätzlich erschweren viele Parkverbote (gelb durchgezogene Linie: Parkverbot, gestrichelte gelbe Linie: Halteverbot) eine entspannte Parkplatzsuche.

Wer mit dem Auto nach Paris fahren möchte, sollte deswegen diese Park-Tipps beherzigen: 

  • Ein Hotel mit Parkplatz zu buchen ist die einfachste und günstigste Alternative, um der lästigsten Parkplatzsuche zu entgehen. Außerdem können Sie sicher sein, dass Ihr Fahrzeug auf dem Hotelparkplatz von Personal bewacht wird. 
  • Park-and-Ride-Plätze im Stadtgürtel sind mit 6 bis maximal 18 Euro pro Tag wesentlich günstiger als Parkplätze in der Innenstadt. Die Park-and-Ride-Plätze liegen in der Regel immer in der Nähe einer Bahnstation und bringen Sie in etwa einer halben Stunde ins Zentrum.
  • Parkplätze vorher reservieren: Über Anbieter wie parclick können Sie sich vorab einen Parkplatz in der Innenstadt in einem der zentralen Parkhäuser reservieren. So sparen Sie sich nicht nur die lästige Suche, sondern bekommen in vielen Parkhäusern und -garagen sogar einen Rabatt. 
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Lesetipp: Parken in Paris – mit Parkplatz-Tipps 

Tipp
In den Vororten von Paris gibt es – vor allem in Bahnhofsnähe – viele kostenlose Parkplätze. Es ist zwar verlockend, aber wir raten Ihnen davon ab: Hier werden immer wieder Scheiben eingeschlagen oder Autotüren aufgebrochen. Allgemein gilt (nicht nur in Paris): Lassen Sie niemals Wertgegenstände im Auto liegen!

5. Umweltplakette Crit’Air: wer braucht Sie?

Ähnlich wie in London gibt es nun auch in Paris eine verkehrsberuhigte Umweltzone. Diese erstreckt sich nicht nur über die gesamte Innenstadt, sondern gilt auch für den Boulevard périphérique und in Zeiten höherer Luftverschmutzung in der Umgebung. Nicht nur Franzosen, sondern auch ausländische Fahrer, die mit dem Auto nach Paris fahren möchten, müssen vorab eine Umweltplatte (vignette Crit’Air) an ihrem Fahrzeug anbringen.

Alle Infos zur Umweltplakette für Paris:

  • Betroffene Fahrzeuge: alle motorisierten Straßenfahrzeuge (egal ob in Frankreich oder einem anderen Land zugelassen), ausgenommen sind nur Baumaschinen und Oldtimer (Nachweis erforderlich)
  • Betroffene Regionen: gesamte Pariser Innenstadt inklusive aller 20 Arrondisements, Boulevard périphérique, ggf. differenzierte Fahrverbote in Zeiten höherer Luftverschmutzung
  • Arten von Vignetten: sechs verschiedene Plaketten erhältlich, die – abhängig von Fahrzeug- und Kraftstofftyp – verteilt werden (Umweltklasse herausfinden)
  • Kosten: 3,11 € (zzgl. 1,50 Euro Porto) 
  • Die Beantragung einer Vignette ist möglich über die offizielle Website von Crit’ Air. Besser rechtzeitig drum kümmern: Die Lieferung kann bis zu 30 Tage dauern.
  • Anbringung: Vignette ist selbstklebend und muss von außen gut sichtbar an der unteren rechten Seite der Windschutzscheibe angebracht werden (bei Zweirädern auf einer Oberfläche vor dem Lenker)
  • Gültigkeit: Nach Anbringung ist die Vignette so lange gültig, wie sie lesbar ist
  • Bei Nichtbeachtung sind Bußgelder bis zu 68 Euro (bei schwereren Fahrzeugen 135 Euro) möglich
Tipp
Wenn Sie einen Mietwagen in Frankreich gebucht haben, können Sie in der Regel sicher sein, dass Sie mit dem Auto hinein nach Paris fahren dürfen. Zwar sind die Autos nicht mit einer Plakette ausgestattet, dürfen aber – aufgrund einer Sonderregelung – die Pariser Innenstadt befahren. Kontaktieren Sie im Zweifel vor Ihrer Reise den Vermieter.

Titelbildquelle: #121013415 | Urheber: © BRIAN_KINNEY – stock.adobe.com

Julia

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