Feiertage in Frankreich

von Pierre
Frau mit Sonnenhut tanzt in einem Lavendelfeld

Feiertage wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten werden fast überall auf der Welt zelebriert. Doch daneben hat jede Nation auch ihre ganz eigenen landesspezifischen Feste. Auch unser Nachbarland Frankreich ist da keine Ausnahme. Welche Feiertage die Franzosen begehen und welche Ereignisse, Traditionen und Bräuche mit den jeweiligen Tagen zusammenhängen, erfahren Sie in dieser Übersicht über Frankreichs Feiertage.

1. Silvester und Neujahr (31.12. und 1.1.)

Die letzte Nacht des Jahres wird auch von den Franzosen feuchtfröhlich begossen, am liebsten mit Familie und Freunden. Anders als in anderen Ländern fallen diese Feiertage in Frankreich jedoch eher still aus, denn große Feuerwerke sind nicht üblich. Teilweise ist es sogar verboten, privat Raketen & Co. zu zünden, und es gibt nur vereinzelt kleinere organisierte Feuerwerke.

Wer über diese Feiertage in Frankreich ist und trotzdem nicht auf eine gigantische Lichtshow verzichten will, der ist vor dem Pariser Eiffelturm gut aufgehoben.

Auch super: In Paris ist das Benutzen der Metro vom 31. Dezember um 17 Uhr bis Neujahr um 12 Uhr für alle gratis.

2. Dreikönigstag (6.1.)

Auch in Frankreich steht der Feiertag der Heiligen Drei Könige im Kalender, jedoch handelt es sich um keinen gesetzlichen Feiertag.

Traditionell wird am Dreikönigstag der Kuchen Galette des Rois gebacken, je nach Region aus Hefeteig oder Blätterteig. Darin ist eine getrocknete Bohne oder ein kleines Porzellanfigürchen eingebacken. Wer diese findet, kriegt eine Pappkrone aufgesetzt und darf für einen Tag König oder Königin sein.

3. Ostern

Im Gegensatz zum Karfreitag, der nur im Elsass ein Feiertag ist, werden der Ostersonntag und der Ostermontag in ganz Frankreich gefeiert. Wie die Deutschen, so verbringen auch die Franzosen an diesen Tagen viel Zeit mit ihrer Familie, essen Osterlamm und suchen Ostereier und Schokolade.

Bei letzterer wird besonders viel Wert auf Qualität geachtet. Darum haben die französischen Chocolatiers alle Hände voll zu tun, damit sowohl die Kleinen als auch die Großen glücklich werden.

4. Tag der Arbeit (1.5.)

Am internationalen Tag der Arbeit lassen auch die Franzosen selbige links liegen und feiern stattdessen bei Umzügen oder nehmen an Demonstrationen teil.

Außerdem wird am 1. Mai in Frankreich auch das Maiglöckchen-Fest begangen, bei dem man die weißen Blümchen verkauft oder verschenkt. Auslöser dieser Tradition war König Karl XI., der am 1. Mai 1560 Maiglöckchen an die Damen am Hof verteilte.

5. Tag des Waffenstillstandes 1945 (8.5.)

Dieser Feiertag wird auch Tag des Sieges genannt, denn am 8. Mai des Jahres 1945 um 15 Uhr läuteten offiziell die Glocken aller Kirchen in Frankreich, um die Kapitulation der Deutschen und somit das Ende des Zweiten Weltkriegs zu verkünden.

Im Jahr 1981 wurde dieser Tag offiziell zum nationalen Feiertag in Frankreich erklärt.

6. Christi Himmelfahrt

40 Tage nach Ostern wird an diesem Feiertag die Auferstehung von Jesus Christus zelebriert. In Deutschland ist er auch gleichzeitig als Vatertag bekannt.

Die Franzosen jedoch lassen den Bollerwagen an diesem Datum zu Hause, denn die Väter werden in Frankreich erst am dritten Sonntag im Juni geehrt.

7. Pfingsten

Pfingstsonntag und Pfingstmontag sind in Frankreich ebenso gesetzliche Feiertage wie in Deutschland. Gefeiert wird die Ankunft des Heiligen Geistes. Zu Beginn der Gottesdienste lassen die Franzosen gerne Trompeten erklingen, um den Heiligen Geist willkommen zu heißen.

8. Nationalfeiertag (14.7.)

Ein sehr wichtiger Feiertag in Frankreich findet am 14. Juli statt, denn dann begehen die Franzosen den Jahrestag des Sturms auf die Bastille. An diesem Nationalfeiertag gibt es eine große Militärparade auf der Champs-Élysées in Paris, an der auch der französische Präsident teilnimmt. Außerdem steigen in ganz Frankreich verschiedene Festivitäten und große Feuerwerke.

9. Mariä Himmelfahrt (15.8.)

Anders als in den meisten Teilen Deutschlands ist Mariä Himmelfahrt ein offizieller Feiertag in Frankreich. Da viele Kirchen der Jungfrau Maria geweiht sind, finden an diesem Tag ihr zu Ehren spezielle Gottesdienste statt.

In den Dörfern werden kleine Feste ausgetragen, bei denen die Gemeinde zu Paraden, sportlichen Aktivitäten und Festessen zusammenkommt.

10. Allerheiligen (1.11.)

An diesem bedeutenden katholischen Feiertag gedenken auch die Franzosen ihrer Verstorbenen sowie aller bekannten und unbekannten Heiligen.

11. Tag des Waffenstillstandes 1918 (11. 11.)

Dieser Feiertag erinnert an den Waffenstillstand, der zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich am 11. November 1918 vereinbart wurde und der das Ende des Ersten Weltkriegs markiert.

An dem Tag gedenken die Franzosen allen Kriegsgefallenen, verzichten auf Militärparaden und setzen die Fahnen im ganzen Land auf Halbmast.

12. Weihnachten

Wie fast überall auf der Welt feiern auch die Franzosen das Weihnachtsfest sehr ausgiebig – und natürlich mit jeder Menge französischen Köstlichkeiten. An Heiligabend kommt die Familie zu einem großen Festessen, dem sogenannten Réveillon, zusammen. Dabei kommen der Tradition nach ein Truthahn, der mit Kastanien gefüllt ist, und der berühmte Weihnachtskuchen (Bûche de Noël) auf den Tisch.

Die Geschenke bringt der Weihnachtsmann (Père Noël) in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. In Frankreich ist übrigens nur der 1. Weihnachtstag ein Feiertag. Am 26. Dezember geht der Alltag ganz normal weiter – außer im Elsass an der Grenze zu Deutschland, wo auch noch der 2. Weihnachtstag gefeiert wird.

13. Öffnungszeiten während der Feiertage in Frankreich

An all diesen Feiertagen sind in Frankreich üblicherweise fast alle Geschäfte, Ämter, Banken etc. geschlossen.

Ausnahmen sind der Dreikönigstag und Fronleichnam, denn diese sind keine offiziellen Feiertage in Frankreich.

Titelbildquelle: #213680090 | Urheber: © Feel good studio – stock.adobe.com – stock.adobe.com

Pierre

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