Camping in Spanien

von Max
Camper an einem Strand in Spanien

Viele Spanier fahren gerne zum Camping im eigenen Land – und das gleich mit der ganzen Großfamilie. Da die Sommerferien in Spanien fast drei Monate dauern, treffen Sie in den Sommermonaten und vor allem im August sehr oft auf Einheimische, die ihr Land mit dem Campervan oder Wohnmobil erkunden. Eine gute Gelegenheit, viele Spanier kennenzulernen! Je nach Geschmack gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, den Camping-Urlaub in Spanien zu verbringen. Welche das sind, zeige ich Ihnen hier.

1. Camping an Spaniens Stränden

Blick von Tarifa in Andalusien bis nach Marokko

An der andalusischen Atlantikküste gibt es viele Campingplätze mit Meerblick


Die meisten möchten bei ihrem Camping-Urlaub in Spanien natürlich nicht auf Strand und Meer verzichten – und das ist auch gar nicht nötig. Es gibt in Spanien unzählige Campingplätze direkt am Meer oder in Strandnähe, die jedes Jahr tausende Wohnmobil-Reisende und Camper anziehen. Sowohl an der Südküste als auch in Nordspanien ist Camping am Strand fast überall möglich. Falls Ihr Campervan nicht ohnehin damit ausgestattet ist, denken Sie unbedingt an einen Handfeger, um den Sand nicht in allen Winkeln Ihres Reisemobils zu verteilen. Ebenfalls wichtig für das Camping in Spanien: das Sonnendach! Besonders im Süden des Landes klettern die Temperaturen im Sommer gerne mal über die 40°C-Marke – da tut ein wenig Schatten sicherlich gut. Wenn Sie Ihr Zelt direkt am Strand aufschlagen möchten, besorgen Sie sich Sandheringe. Diese halten auch im weichen Untergrund.

2. Camping auf dem Bauernhof

Camping mit Wohnmobil und Hund auf einem Bauernhof

Mittlerweile bieten viele Gastgeber ihre Bauernhöfe als Camping-Spot an © Greg - stock.adobe.com


Auch wenn Sie das Land in erster Linie mit Sonne, Strand und Baden am Meer verbinden, können Sie in Spanien auch Camping auf dem Bauernhof machen. Dabei handelt es sich um offizielle Campingplätze, die meist im Landesinneren liegen, oft aber trotzdem nicht weit vom Meer entfernt sind. Viele davon haben nur wenige Stellplätze, sind dafür aber umso gemütlicher und umgeben von wunderschöner Natur, die nicht nur Wander-Fans zu schätzen wissen. Gerade weil die Campingplätze eher klein sind und die Betreiber ihren Bauernhof darum herum bewirtschaften, können Sie bei einem solchen Camping-Urlaub in Spanien prima mit den Einheimischen in Kontakt kommen und das Land von einer anderen Seite kennenlernen.

3. Wildcamping in Spanien

Wildcamping mit dem Wohnmobil in Spaniens Bergen

Wildcampen mit dem Wohnmobil ist in Spanien offiziell nicht erlaubt © Marketa - stock.adobe.com


Es klingt für viele immer unheimlich romantisch, das Zelt einfach an einem schönen Ort aufzuschlagen und mitten in der freien Natur zu übernachten. Leider ist jedoch wildes Camping in Spanien genauso verboten wie in den meisten europäischen Ländern auch. Wer es trotzdem wagt, muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Wildcampern in Naturschutzgebieten drohen noch höhere Strafen als anderswo. Die spanischen Ordnungshüter sind sogar mit Hubschraubern unterwegs, um Camper ausfindig zu machen, die ihr Lager abseits der offiziellen Campingplätze aufgeschlagen haben. Das betrifft vor allem die Küstengegenden, in denen viele Touristen unterwegs sind. Im Landesinneren wird hingegen öfter mal ein Auge zugedrückt, allerdings sollte man sich darauf nicht verlassen.

Wer nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten möchte, hat aber eine gute Alternative, um in Spanien (fast) wild zu campen: Fragen Sie einfach Landwirte oder Besitzer einer Finca mit großem Grundstück, ob Sie dort Ihr Wohnmobil parken oder Ihr Zelt aufschlagen dürfen. Oft freuen sich die Besitzer über internationale Gäste und wer weiß – vielleicht wird Ihr Camping-Urlaub in Spanien dadurch ja erst richtig authentisch.

Tipp
Steht auf einem Schild „terrenos privados“ (dt. Privatgrundstück), betreten Sie das Grundstück nicht einfach ungefragt. Ihre Chancen auf eine private Camping-Erlaubnis könnten dadurch ganz schnell sinken. Ähnliches gilt für Grundstücke, die mit „coto privado de caza“ (dt. privates Jagdrevier) ausgeschildert sind. Zwar dürfen Jäger hier nicht willkürlich schießen, aber nicht immer sind die Jagdzonen klar von den Sicherheitszonen abgegrenzt.

4. Camping auf den Kanarischen Inseln

Sanddünnen auf Fuerteventura

Fuerteventura ist bei Campern besonders beliebt © Brigida Soriano - stock.adobe.com


Nicht nur auf dem Festland treffen Sie auf viele Einheimische, die zum Camping am liebsten in Spanien bleiben. Vor allem auf den Kanarischen Inseln gibt es wahre Camping-Hochburgen, wo viele Spanier kleine Sommerkommunen bilden und die Strände der Campingplätze von Zelten und Wohnmobilen gesäumt sind. In der Zeit, als ich auf Fuerteventura gelebt habe, konnte ich oft beobachten, wie es sich größere Gruppen von ungefähr 20 bis 30 Leuten mit Bänken, Grills und Lagerfeuer am Strand gemütlich gemacht haben, um dort ihren Urlaub zu genießen. Zu den Gruppen können Sie sich auch einfach so dazu gesellen – Sie werden meiner Erfahrung nach ganz bestimmt herzlich empfangen. Wenn Sie also einen richtig authentischen Camping-Urlaub in Spanien verbringen möchten, sind Sie auf Fuerteventura gut aufgehoben. Aber auch auf den anderen Kanarischen Inseln gibt es viele schöne Campingplätze, auf denen Sie das ganze Jahr über Urlaub machen oder auch überwintern können.

5. Camping auf Mallorca

Frau auf einem Stand-Up-Paddle-Board auf dem Wasser

Mallorca ist ein Paradies für Outdoor-Fans


Auch auf Mallorca finden Sie Gelegenheiten für Ihren Camping-Urlaub in Spanien. Sehr verbreitet ist Campen dort jedoch nicht und es gibt auch nur zwei offizielle Campingplätze auf der Insel. Die Ausstattung ist dort eher schlicht, sodass Sie sich schon direkt auf Kaltwasser-Duschen einstellen können. Wenn Sie mit dem Wohnmobil unterwegs sind, dürfen Sie zwar nicht offiziell auf öffentlichen Parkplätzen übernachten, allerdings ist diese Praxis auf Mallorca durchaus üblich und vielerorts geduldet.

6. Camping in Spanien mit Kindern

Kind liest ein Schild auf einer Wanderung auf Mallorca

Kinder fühlen sich so ziemlich überall in Spanien pudelwohl


Kaum ein Urlaub ist für Kinder spannender als Zelturlaub in der Natur. Gerade Spanien hat unzählige kinderfreundliche Campingplätze zu bieten und eignet sich deshalb bestens für einen Camping-Urlaub mit der ganzen Familie. Viele Campingplätze haben ein spezielles Kinderprogramm im Angebot, seien es Spielplätze, Animation am Strand, Swimmingpool oder in der Umgebung und vieles mehr. Die meisten Betreiber von Familien-Campingplätzen haben auch an die ganz Kleinen gedacht und verfügen über eine Kleinkindbetreuung und Babyausstattung, wie z. B. Wickeltische in den sanitären Einrichtungen.

7. Glamping: Luxus-Camping in Spanien

Bungalows in Spanien auf einem Campingplatz

Auch so kann Camping aussehen: Bungalows in Spanien auf einem Campingplatz © lunamarina - stock.adobe.com


Wer auch beim Camping Wert auf höchsten Komfort legt, sollte sich für seinen Luxus-Camping-Urlaub in Spanien ein Glamping-Resort suchen. Anbieter gibt es in Spanien inzwischen einige, z. B. Selectcamp oder Camp2Relax, sodass Sie auch im Zelt wie auf Wolken gebettet schlafen. Natürlich brauchen Sie sich beim Glamping nicht mit Zeltstangen und Heringen herumschlagen – bei dieser Art von Camping in Spanien sind die Luxus-Zelte bereits für Sie aufgebaut und ähneln vielmehr einem Hotelzimmer. Oft gehört neben einem schicken Badezimmer auch eine Küche dazu. Ideal also für alle, die Luxus in der freien Natur mögen.

8. FKK-Camping

Sandstrand Sa Canova auf Mallorca

Sa Canova gehört zu den beliebtesten FKK-Stränden auf Mallorca © Yaroslav - stock.adobe.com


In Spanien gibt es viele FKK-Strände mit angeschlossenem Campingplatz. Für den hüllenlosen Strandtag haben Sie also ordentlich Auswahl – egal, ob an der Nord- oder an der Südküste Spaniens. Meist gibt es ohnehin keine strengen Kleidervorschriften an Spaniens Stränden. An vielen, die nicht speziell als FKK-Strand ausgewiesen sind, können Sie sich nackt sonnen, ohne gegen ein Gesetz zu verstoßen. Umgekehrt gilt dasselbe: Nacktpflicht herrscht nur an wenigen FKK-Stränden. Fragen Sie aber immer vorher nach, welche Regeln vor Ort tatsächlich gelten, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben. Wenn Sie einen FKK-Camping-Urlaub in Spanien planen, suchen Sie trotzdem am besten nach einem FKK-Campingplatz. Dann können Sie auch abseits des Strands auf Kleidung verzichten.

9. Winter-Camping in Spanien

Die imposante Schlucht im Wandergebiet los Calderones, Chulilla, Valencia

Im Winter kann man in Spanien bei angenehmen Temperaturen wunderbar wandern gehen © José R. Marqués - stock.adobe.com


Viele Campingplätze – sowohl auf dem spanischen Festland als auch auf den Inseln – haben wegen der meist milden Temperaturen auch im Winter geöffnet. Camping in Spanien bietet sich deshalb nicht nur im Sommer an. Besonders auf Campingplätzen in Südspanien verbringen Urlauber aus kälteren Regionen gerne ihre Winterferien. Noch dazu sind dort die Preise für einen Stellplatz im Winter deutlich günstiger als im Sommer. Selbst wenn es doch einmal kälter wird, müssen Sie nicht bibbernd im Camper sitzen: Die Campingplätze in Südspanien sind auch darauf eingestellt und bieten ihren Gästen ausreichend Material für die Wohnmobil-Heizung oder auch Unterhaltungsprogramm in den eigenen Räumlichkeiten.

10. Camping in Spanien mit Hund

Familie mit Fahrrad und Hund

Hunde sind in Spanien gern gesehene Gäste


Wenn Sie Ihren Hund mit zum Camping nach Spanien nehmen möchten, müssen Sie sich zunächst an die EU-Einreisebestimmungen für Hunde halten. Sind die Formalitäten erledigt, können Sie aus einer Vielzahl an hundefreundlichen Campingplätzen in Spanien auswählen und Ihren Vierbeiner mit auf die Reise nehmen. Wegen der meist naturnahen Lage der Plätze ist ein Camping-Urlaub in Spanien für Hunde besonders gut geeignet. Unbedingt beachten sollten Sie allerdings, dass an vielen Stränden des Landes tagsüber ein Hundeverbot gilt. Wer sich nicht daran hält, muss mit Geldstrafen rechnen.

11. Glossar: Spanische Camping-Begriffe

Damit Sie sich beim Camping in Spanien zurecht finden, habe ich hier eine Liste gängiger Begriffe zusammengestellt, die Sie auf Hinweisschildern spanischer Campingplätze finden oder anderweitig zum Campingvokabular in Spanien gehören:

  • camping: Campingplatz
  • ducha: Dusche
  • servicio: Toilette
  • baño quimico: Chemietoilette
  • piquete: Hering
  • saco de dormir: Schlafsack
  • caravana: Wohnwagen
  • tienda: Zelt
  • fogata: Lagerfeuer
  • leña: Brennholz
  • linterna: Taschenlampe
  • aguas residuales: Abwasser
  • eléctrico: Stromversorgung
  • botella de gas / bombona: Gasflasche
  • cocina de gas: Gaskocher
  • agua potable / agua de beber: Trinkwasser

Titelbildquelle: #274556026 | Urheber: © anetlanda – stock.adobe.com

Max

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2 Kommentare

Amei Binns 10. April 2016 - 22:26

Gibt es eine Liste der spanischen Campingplätze auf dem Bauernhof? Würde mich sehr über Info freuen
Amei Binns

Antworten
Maggie 11. April 2016 - 11:33

Hallo Amei,

das tut mir leid, mit einer Liste können wir leider nicht dienen. Wir geben in dem Artikel lediglich einen Überblick über die verschiedenen Camping-Arten in Spanien. Für Details müsstest du dann nochmal Google konsultieren. 😉

Auf jeden Fall schon mal viel Spaß beim Campen!

Viele Grüße
Maggie
von billiger-mietwagen.de

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