5 Länder in 66 Stunden – der etwas andere Wochenendtrip

von Alex
Panorama-Blick über Luxemburg-Stadt am Tag

Deutschland liegt wunderbar praktisch mitten in Europa. Insgesamt neun Nachbarländer grenzen rundherum an unser Heimatland, perfekt für einen spontanen Roadtrip ins Ausland. Und wohin soll es gehen? Unsere Wochenendtrip-Idee für Kurzentschlossene: Eine Europa-Rundreise mit dem Auto durch fünf großartige Länder machen – in nur 66 Stunden.

Fakten zur Europa-Rundreise mit dem Auto

Länder: 5
Strecke: ca. 370 km
Reisedauer: 66 h
Reine Fahrtzeit: ca. 4,5 h

Mietwagen-Tipp
Wer die kleine Europa-Rundreise nicht mit dem eigenen Auto, sondern mit einem Mietwagen ab Deutschland antreten möchte, sollte bei der Planung unbedingt etwaige Gebühren für Grenzfahrten und die Einwegmiete beachten.

Stunde 1 bis 16 – Saarbrücken entdecken

Saarbrücken ist die Hauptstadt des Saarlandes und zugleich der Hauptsitz der einzigen Universität des ganzen Bundeslandes. Das alleine macht die Stadt natürlich noch nicht sehenswert. Dafür sorgen ein schickes Schloss, traumhafte Parks und die wunderschöne Altstadt. Das Schloss Saarbrücken ist ein kurioser Mix aus Moderne und Geschichte. Von der mittelalterlichen Burg bis zum heutigen Bau mit Stahl- und Glas-Elementen war es ein langer Weg, der sich schon an der einzigartigen Fassade abzeichnet.

📌 Lesetipp: Saarland-Rundreise: 66 Stunden voller Highlights

In der Altstadt spaziert man vorbei an historischen Fachwerkhäusern und barocken Kirchen. Abends auf dem St. Johanner Markt den Tag ausklingen lassen – perfekt! Bevor es am nächsten Morgen weiter geht: Unbedingt noch auf den Rathausturm steigen und den Ausblick über Saarbrücken bis hin zur französischen Grenze genießen.

Übernachtung in Saarbrücken
Hier macht das Übernachten Spaß: Das Hotel am Triller ist ein kunterbuntes Pop-Art-Hotel mit verschiedenen Themenzimmern. (DZ ab 84 €/Nacht)

Stunde 17 bis 22 – La vie français in Metz

Raus aus Deutschland und rein nach Frankreich! Die Stadt Metz ist so hübsch, dass man unbedingt so viel wie möglich sehen möchte. Das Motto der nächsten Stunden? Flott spazieren und staunen. Los geht’s an der beeindruckenden Kathedrale, deren Gewölbe genauso hoch ist wie das vom Kölner Dom. Von dort führt der Weg an der Mosel-Promenade entlang bis zum Plan d’Eau, einem kleinen See mitten in der Stadt.

📌 Lesetipp: Metz: la vie française im Wochenend-Format

Weiter geht’s zum Bahnhof – dem vielleicht schönsten Frankreichs – und dem spannenden Kunstmuseum Centre-Pompidou (Eintritt ab 7 €). Auch das grandiose Deutsche Tor, das einzige erhaltene mittelalterliche Stadttor, ist unbedingt sehenswert. Viele Gebäude in Metz sind aus regionalem Sandstein gebaut. Die gelbe Farbe dieser Steine gibt der Stadt eine einzigartiges, südländisches Fair.

Mittagessen in Metz
Ein Städtetrip macht hungrig! Gut, dass im Restaurant Derriére exzellente, typisch französische Küche aufgetischt wird. (Hauptgericht ab 22 €)

Stunde 23 bis 40 – Luxemburg: das letzte Großherzogtum

Blick auf Luxemburg mit der Burg

Luxemburgs schöne Altstadt ist noch richtig gut erhalten © Marcin Krzyzak - stock.adobe.com


In einer knappen Stunde geht’s mit dem Auto ins nächste Land. Luxemburg ist das letzte Großherzogtum in Europa und vereint auf gerademal 2.600 km² französische, deutsche und luxemburgische Kultur zu einem einzigartigen Mix. Natürlich ist ein Blick auf den Großherzoglichen Palast Pflicht. In der pittoresken Altstadt lohnt sich außerdem ein kurzer Besuch der Kathedrale und des Place Guillaume II mit seinen vielen gemütlichen Cafés.

Der perfekte Spot für den Sonnenuntergang? Der Chemin de la Corniche! Der schönste Balkon Europas bietet einen sagenhaften Ausblick über das Tal der Alzette und den hübschen Stadtteil Grund. Wer das luxemburgische Nachtleben erkunden möchte ist in den Rives de Clausen bestens aufgehoben. Das ehemalige Brauereigelände in der Unterstadt ist heute voller cooler Bars und uriger Kneipen.

Übernachtung in Luxemburg
Im Hotel Français nächtigen Sie nicht nur in zentraler Lage, sondern auch unter Werken der zeitgenössischen Kunst. (DZ ab 125 €/Nacht)

Stunde 41 bis 47 – Kuriose Kontraste in Lüttich

Blick von Montagne de Bueren auf die Stadt Lüttich in Belgien

Blick von Montagne de Bueren auf die Stadt © Leonid Andronov – stock.adobe.com

Nach einer erholsamen Nacht und einem ausführlichen Frühstück in Luxemburg folgt die längste Autofahrt dieses Roadtrips. Knapp zwei Stunden dauert es bis zur Ankunft im belgischen Lüttich. Das kulturelle Zentrum der Wallonie ist ein Ort voller spannender Kontraste. Wie ein Ufo wirkt der moderne Bahnhof – entworfen von Stararchitekt Santiago Calatrava –, während die Altstadt rund um die Kathedrale von vergangenen Zeiten erzählt.

In Lüttich treffen überall Art Déco, Jugendstil und Barock auf Nachkriegs-Architektur. Das Ergebnis ist nicht immer pittoresk, aber wenn die Kontraste funktioniert sind sie faszinierend. Das sieht man zum Beispiel an der Cité Miroir, einer ehemaligen Badeanstalt, die heute eine Ausstellungshalle ist. Nicht verpassen: Die 374 Stufen der berühmten Treppe Montagne de Bueren erklimmen und einen sagenhaften Ausblick über die Stadt genießen.

Mittagessen in Lüttich
Mittagessen in einem ungewöhnlichen Ambiente: Im Le Labo 4 werden originelle Gerichte in einem ehemaligen Chemie-Labor serviert. (Hauptgericht ab 20 €) Montag und Dienstag ist Ruhetag.

Stunde 48 bis 63 – Spaziergang durch Maastricht

Nach einem aufregenden Tag in Lüttich geht es in flotten 27 Minuten weiter nach Maastricht. Mit der Ankunft in den Niederlanden führt unsere Mini-Europa-Rundreise mit dem Auto nun bereits durch fünf Länder – und es sind eigentlich erst 48 Stunden vergangen. Maastricht begrüßt seine Besucher mit einer wunderbar entspannten Atmosphäre, die zum Schlendern und Verweilen einlädt.

Bevor der entspannte Abend beginnt geht’s aber noch schnell in den Boekhandel Dominicanen (schließt um 18 Uhr). Das Besondere an diesem Buchladen? Er befindet sich in einer ehemaligen Dominikanerkirche und ist definitiv einer der schönsten Europas. Highlights auf einem abendlichen Spaziergang durch die Altstadt sind der wunderschöne Platz Vrijthof mit der Sankt-Servatius-Basilika und der benachbarte Markplatz samt Rathaus. Hier gibt es auch viele hervorragende Restaurants für ein leckeres Abendessen.

Übernachtung in Maastricht
Wer abends einfach nur noch ins Bett fallen möchte, tut das am besten im Designhotel Maastricht. Die Betten in dem modernen und zentralen Hotel sind nicht nur groß, sondern auch kuschelig gemütlich. (DZ ab 99 €/Nacht)

Stunde 64 bis 66 – Ankunft in Aachen

Der Dom in Aachen

Der Dom in Aachen ist die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt © Sina Ettmer - stock.adobe.com

Und schon geht es wieder zurück nach Deutschland. Nach einer guten halben Stunde Fahrt erreicht man die wunderschöne Stadt Aachen. Sie ist besonders für ihren spektakulären Dom bekannt, der 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Genauso bekannt und noch dazu lecker sind die Aachener Printen. Die typischen Lebkuchen kann man zum Beispiel in der Printenbäckerei Klein (Franzstraße 91) probieren.

Nach einem Besuch beim Aachener Dom bleibt noch Zeit für einen kurzen Spaziergang über den Münsterplatz zum Elisenbrunnen und eine kleine Kaffeepause. Dann sind 66 Stunden auch schon rum und es geht ab nach Hause.

Kaffeepause in Aachen
Gemütlicher kann man die kleine Europa-Rundreise kaum beenden: Im Café Barbarella werden zuckersüße Cupcakes und cremige Cappuchinos (2,80 €) reserviert. Danach steigt man garantiert zufrieden ins Auto.

Titelbildquelle: #71380588 | Urheber: © Marcin Krzyzak – stock.adobe.com

Alex

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