Die Top-10-Sehenswürdigkeiten in Prag

von Max
Blick über die Stadt Prag

Prag ist eines der beliebtesten Reiseziele Europas. Das wundert uns nicht, denn Die Goldene Stadt an der Moldau hat einiges zu bieten. Egal ob Sie Wert auf ein aufregendes Nachtleben legen, sich für Kultur und Geschichte interessieren oder deftige, herzhafte Küche genießen wollen – in Prag werden Sie garantiert fündig! Da man bei all den Highlights schnell den Überblick verlieren kann, haben wir die Top-10-Sehenswürdigkeiten in Prag für Sie zusammengefasst.

1. Der Altstädter Ring: der zentrale Marktplatz in Prags Altstadt

Altstädter Ring

Der Altstädter Ring liegt im Herzen von Prag © Marcin Chodorowski – Adobe Stock


Im Herzen des historischen Prags liegt der Altstädter Ring, der zentrale Marktplatz der Stadt. Es reiht sich Sehenswürdigkeit neben Sehenswürdigkeit, so dass Sie problemlos einen ganzen Tag hier verbringen können. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für das Altstädter Rathaus mit seiner berühmten astronomischen Uhr, die Teynkirche und das Kinsky-Palais. Sie müssen sich nur einmal um die eigene Achse drehen, um außerdem die Barockkirche des Heiligen Nikolaus, das monumentale Jan-Hus-Denkmal sowie das Haus zur Steinernen Glocke bestaunen zu können.

Viele der zahlreichen kleinen Gassen der Prager Altstadt laufen hier an diesem Platz zusammen. Die Terrassen der Restaurants sowie die Buden und Marktstände laden zum Trdelník-Essen und Verweilen ein. Da hier zu jeder Tageszeit reges Treiben herrscht, ist dies der ideale Ort um sich vom einzigartigen Flair der Stadt beeidrucken zu lassen.

Tipp
Um alle Sehenswürdigkeiten Prags zu erkunden, sollten Sie ausreichend Zeit einplanen. Deshalb haben wir Ihnen den passenden 3-Tage-Guide für eine Städtereise nach Prag zusammengestellt, mit dem Sie die Zeit voll auskosten können.

2. Die Karlsbrücke: das imposante Wahrzeichen über der Moldau

Karlsbrücke

Die Karlsbrücke ist das Wahrzeichen der Stadt © A_Lein – Adobe Stock


Die Karlsbrücke, auf tschechisch Karlův most, ist zweifelsohne das Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde bereits im 14. Jahrhundert errichtet und ist somit eine der ältesten Steinbrücken und mit 516 Metern die längste gotische Brücke Europas. Sie unterführt die Moldau und verbindet die Altstadt Prags mit der Kleinseite. Benannt ist sie nach König Karl IV., der ihre Vollendung nach über 50 Jahren Bauzeit nicht mehr miterlebte. Die insgesamt 30 hauptäschlich baroken Statuen schmücken die Karlsbrücke erst seit dem 17. und 18. Jahrhundert.

Trotz ihrer imposanten Breite von 10 Metern ist ein Überqueren nur in dichtem Gedränge möglich. Einheimische werden die Karlsbrücke entweder nur in äußersten Notfällen betreten oder um dort ihre Kleinkunst zu verkaufen und Touristen zu porträtieren. Flanieren Sie am besten zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten über die Karlsbrücke und beobachten Sie, wie sich die Atmosphäre verändert. Achten Sie dabei aber stets auf Ihre Habseligkeiten, denn im dichten Gedränge haben Taschendiebe ein leichtes Spiel.

3. Die Prager Burg: das berühmte Burgareal auf dem Berg Hradschin

Die Prager Burg

Heute residiert der tschechische König in der Burg © Roman Boed


Die Prager Burg thront bereits seit dem 9. Jahrhundert über der Stadt. Seitdem war sie Sitz von zahlreichen Herzögen und Königen, Kaisern sowie Staatspräsidenten. Heute ist sie die Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik.

Die Prager Burg befindet sich auf der Kleinseite, also dem linken Ufer der Stadt. Daher können Sie die Tour perfekt an Ihren Spaziergang über die Karlsbrücke anschließen. Falls Sie sich den steilen Anstieg sparen möchten, können Sie auch bequem mit der Bahn bis vor den Haupteingang der Burg fahren. Denken Sie trotzdem auf jeden Fall an bequemes Schuhwerk, denn das größte Burgareal der Welt erstreckt sich über 3 Schlosshöfe auf über 45 Hektar hinweg. Hier gibt es also einiges zu erkunden!

Auf keinen Fall entgehen lassen sollten Sie sich den gotischen St.-Veits-Dom mit der Königsgruft im innersten Burghof, den barocken Königspalast im zweiten Burghof und die romanische St.-Georgs-Basilika. In der Nationalgalerie am Sternberg Palais können Sie außerdem eine Ausstellung mit Werken von der Antike bis zum Barock bewundern. Im Ehrenhof findet zu jeder vollen Stunde die Wachablösung der Burgwache statt. Um 12 Uhr mittags wird diese Zeremonie sogar von Fanfaren begleitet.

Schlendern Sie anschließend ausgiebig durch die zahlreichen Gartenanlagen rund um die Burg, genießen Sie den einzigartigen Panoramablick und lassen Sie sich nicht das Goldene Gässchen mit Häuschen aus Gotik und Renaissance entgehen. Hier können Sie einen Blick auf Haus Nr. 22 werfen, wo im Jahre 1917 vorübergehend der junge Franz Kafka lebte.

4. Der Wenzelsplatz: die Prachtstraße in der Prager Neustadt

Wenzelsplatz

Am Wenzelsplatz ist immer viel los © Ronnie Macdonald


Der Wenzelsplatz ist der ideale Ausgangspunkt, wenn Sie in Prag Shopping betreiben möchten. Auf dem 750 Meter langen und 60 Meter breiten Boulevard mitten im Zentrum der Neustadt finden Sie alle nahmhaften Geschäfte für Kleidung, Accessoires und mehr. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Straßen rund um den Wenzelsplatz vor allem zum Feiern und Tanzen genutzt. Denn neben Kaufhäusern und Einzelhandesgeschäften findet man am Wenzelsplatz vor allem Bars, Restaurants und Diskotheken.

Benannt ist der Platz nach dem Heiligen Wenzel von Böhmen, zu dessen Ehren auch das Wenzelsdenkmal, eine Reiterstatue am Kopf der Prager Hauptgeschäftsstraße, errichtet wurde. Sein urspünglicher Name lautete allerdings “Rossmarkt”, da der Platz früher als Pferdemarkt genutzt wurde. Später diente der Wenzelsplatz dann oft als Kulisse für politische Demonstrationen während des Prager Frühlings oder der Samtenen Revolution, die den endgültigen Sturz der kommunistischen Regierung einleitete.

5. Das Jüdische Viertel: die Überreste des früheren Prager Ghettos

Alter Jüdischer Friedhof

Der Jüdische Friedhof in Prag beherbergt etwa 12.000 Grabsteine © monysasi – Adobe Stock


Bereits ab dem 10. Jahrhundert begannen Juden, sich in Prag niederzulassen. Nach einer Reihe von Pogromen und Vertreibungen, fand sich die verbleibende Minderheit im Ghetto der Josefsstadt (auf tschechisch: Josefov) zusammengetrieben. Das jüdische Viertel Prags liegt im Norden der Altstadt und zieht Besucher aus aller Welt an.

Dies liegt zum einen daran, dass im ehemaligen Ghetto bedeutende Zeugnisse des jüdischen Lebens in Prag erhalten wurden. Kaum eine andere Stadt kann sich mit einem so gut erhaltenen jüdischen Viertel rühmen wie Prag. Bei einer Entdeckungstour können Sie die tragische Geschichte des jüdischen Viertels hautnah und anschaulich erleben.

Zu den Hauptattraktionen zählt zum Beispiel der Alte Jüdische Friedhof. Er wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts angelegt und gilt somit als der älteste erhaltene jüdische Friedhof Europas. Der Friedhof beherbergt ca. 12.000 Grabsteine, die genaue Anzahl der Begrabenen liegt jedoch vermutlich bedeutend höher. Man vermutet, dass die Toten in 12 Schichten begraben liegen.

Im jüdischen Viertel können Sie des Weiteren sieben Synagogen besichtigen, unter anderem die Altneu-Synagoge. Das frühgotische Gebäude aus dem 13. Jahrhundert gilt als älteste Synagoge Europas. Angeblich hält sich auf dem Dachboden der Synagoge der Golem, ein Riese aus Ton, versteckt. Der Legende nach beschützt der Golem die tschechische Hauptstadt.

Das jüdische Viertel zählt jedoch auf der anderen Seite heutzutage auch zu einer der teuersten und exklusivsten Wohngegenden Prags. Zwischen 1893 und 1913 wurde ein Großteil der verwinkelten Gassen abgerissen, um Platz für neue Straßen zu schaffen. Diese Straßen sollten an die französische Hauptstadt Paris erinnern, weshalb die Prachtstraße durch das jüdische Viertel den Namen Pařížská (Pariser Straße) trägt. Hier finden Sie Geschäfte führender tschechischer Designern und Boutiquen weltbekannter Marken im Premium-Segment.

6. Der Aussichtsturm Petřín: der beste Blick über Prag

Aussichtsturm Petřín

Von hier aus hat man den besten Blick über Prag © Terrazzo


Ein kleines Stück Paris findet man auf der Prager Kleinseite in Form des Aussichtsturms Petřín. Der Eifelturm Prags ist zwar nicht ganz so imposant wie das Original, doch ein Besuch lohnt sich trotzdem allemal. Die optische Ähnlichkeit ist kein Zufall. Der Aussichtsturm auf dem 318 Meter hohen Berg Petřín wurde 1891 anlässlich der Weltausstellung als Kopie des Pariser Eiffelturms errichtet.

Um die Spitze des Turms in 63,5 Metern Höhe zu erreichen, müssen Sie 299 Stufen erklimmen. Aber der Aufstieg lohnt sich! Oben angekommen haben Sie einen fantastischen Ausblick auf das Panorama der Stadt. Beinahe alle Sehenswürdigkeiten Prags lassen sich von hier aus erblicken und bei klarem Wetter sogar fast ganz Böhmen.

Im Erdgeschoss des Petříns finden Sie eine Vielzahl an Geschäften, in denen Sie Souvenirs für Ihre Liebsten besorgen oder sich nochmal stärken können. Wir empfehlen allerdings lieber selbst Essen und Trinken einzupacken und ein Picknick im umliegenden Park Petřínské sady zu veranstalten.

7. Der Pulverturm: das Tor zur Prager Altstadt

Pulverturm

Der Pulverturm ist das Tor zur Altstadt © Terrazzo


Nicht nur wegen seiner beeindruckenden Höhe von 65 Metern zählt der Pulverturm zu einer der Top-10-Sehenswürdigkeiten in Prag. Bereits im Jahre 1475 erbaut, stellt der Pulverturm ein monumentales Werk der Neugotik dar. Seinen Namen erhielt der Turm, da er früher als Lagerstätte für Schießpulver diente. Damals wie heute gilt der Pulverturm als Tor zur königlichen Route durch die Altstadt über die Karlsbrücke hinauf auf den Hügel zur Prager Burg.

Den Aussichtsumgang auf 44 Meter Höhe können Sie über eine Wendeltreppe mit 186 Steinstufen erreichen. Im Inneren können Sie sich eine Ausstellung über den Turm selbst und seine Geschichte anschauen.

8. Das Rudolfinum: das weltberühmte Konzert- und Galeriegebäude an der Moldau

Rudolfinum

Im Rudolfinum finden Konzerte und Ausstellungen statt © Michel Curi


Nur einen Katzensprung von der Karlsbrücke entfernt liegt das imposante Rudolfinum. Das Gebäude, dessen Bau von 1876 – 1884 andauerte, ist vor allem als Konzertsaal und Sitz der Tschechischen Philharmonie weltweit bekannt. Das Rudolphinum ist einer der bedeutendsten Bauten der tschechischen Neurenaissancearchitektur.

Kultur-Begeisterte können im Hauptsaal, dem Dvořák-Saal, außergewöhnliche Konzerte klassischer Musik erleben oder eine Ausstellung in der Galerie erkunden. Wenn Ihre Interessen anderweitig liegen, lohnt sich ein Besuch des stilvollen Kaffeehauses im Säulensaal. Lassen Sie sich vom großartigen Inneren des Gebäudes mit seinen Marmor- und Goldverzierungen beeindrucken!

9. Die John-Lennon-Mauer: das Symbol des tschechischen Kampfs für Freiheit

Peace-Zeichen auf der bunten John-Lennon-Mauer in Prag

Peace-Zeichen auf der bunten John-Lennon-Mauer in Prag [sc name="picture-credit" author="ingesoriginals" ][/sc]


Die heute unter dem Namen John-Lennon-Mauer bekannte Mauer war früher eine einfache, unspektuläre Altstadtmauer in der Nähe der Karlsbrücke. Als im Jahr 1980 das Beatles-Mitglied erschossen wurde, malte jemand Lennons Porträt sowie einige Songzitate auf diese Mauer. Da in Prag zu dieser Zeit der Kommunismus herrschte, war westliche Musik verboten und ihr öffentlichen Zitieren galt als aufständisches Symbol gegen den Staat. Mit der Zeit beteiligten sich immer mehr Menschen und schmückten die Mauer mit Zitaten und Kritzeleien. Mehrfach wurde die Mauer von den Obrigkeiten überstrichen. Doch nach jedem Anstrich dauerte es nur wenige Tage, bis sie erneut bunt verziert war.

Heute ist die farbenfrohe Wand voller Street-Art eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Prag. Sie ist nicht nur ein Denkmal für den berühmten Musiker, sondern zudem ein Mahnmal für die freie Meinungsäußerung und den friedlichen Kampf gegen Kommunismus.

10. Vinohrady: die malerische Wohngegend Prags

Viertel in Orag mit Altbauten

Durch Vinohrady lässt es sich hervorragend schlendern [sc name="picture-credit" author="Michaela Jílková" ][/sc]


Das Stadtviertel Vinohrady ist streng genommen keine einzelne Sehenswürdigkeit – jedoch trotzdem äußerst sehenswert! Schlendern Sie am besten durch die beiden Parks Riegrovy sady im Norden und Havlíčkovy sady im Süden oder erkunden Sie die beiden Hauptplätze Náměstí Jiřího z Poděbrad und Náměstí Míru. Steigen Sie am besten direkt bei den gleichnamigen Metrohaltestellen der Linie A aus und schon stehen Sie mitten im Herzen der wunderschönen Wohngegend.

Der Charme des Viertels kommt nicht nur durch die zahlreichen kleineren und größeren Grünanlagen zustande, sondern vor allem durch die beeindruckende Architektur der Häuser. Die bunten Fassaden im Stil der Neo-Renaissance, des Jugendstils und des Pseudobarocks stellen immer ein gelungenes Fotomotiv dar. Außerdem wurden viele neo-gotischen Gebäude unter Rücksichtnahme auf architektonische Details aufwendig restauriert. Wenn Sie einen Blick nach oben schweifen lassen, können Sie auch den sich im abgrenzenden Stadtviertel befindlichen Zikov Fernsehturm sehen. Mit seinen 216 Metern ist der öffentlich zugängliche Turm das höchste Gebäude Prags.

Wenn Sie sich nach einem Spaziergang durch das Viertel stärken möchten, finden Sie fast an jeder Ecke charmante kleine Cafés, die zum Verweilen einladen. Oder Sie halten die Augen nach Bauern- und Wochenmärkten offen, die regelmäßig vor allem auf den Plätzen Náměstí Jiřího z Poděbrad und Náměstí Míru stattfinden.

Titelbildquelle: #224852516 | Urheber: © Givaga – stock.adobe.com

Max

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