Winterurlaub im Harz: 8 eiskalte Highlights

von Julia

Mitten im Herzen von Deutschland liegt ein echtes Winterwunderland: Der Harz erstreckt sich aus den Tiefebenen des Nordens bis in das Landesinnere und ist in den kalten Monaten ein Eldorado für Wintersportler. Aber auch Urlauber, die nicht so gerne auf Skiern unterwegs sind, können einen traumhaften Winterurlaub im Harz verbringen – vor allem mit dem Mietwagen lässt sich die spannende und abwechslungsreiche Region gut erkunden. Wir zeigen Ihnen unsere acht Winter-Highlights der Region.

Winterurlaub im Harz: so kommen Sie hin

Gleich vier große Fernstraßen spannen sich wie ein dichtes Netz um den Harz und sorgen dafür, dass Sie das Mittelgebirge aus allen Himmelsrichtungen problemlos mit dem Mietwagen in Deutschland erreichen. Über die Nord-Süd-Achse A 7 aus kommen Sie über die Ausfahrten Derneburg, Seesen und Göttingen-Nord schnell zum Harzrand. Besucher aus der anderen Richtung gelangen über die A2 und die A 395 Richtung Braunschweig-Bad Harzburg in die Region. Von der A 14 Richtung Magdeburg-Halle führen Landstraßen in den Ostharz. Außerdem führt die Die B 6 von Hildesheim über Goslar bis nach Quedlinburg. 

1. Volle Fahrt voraus: Skifahren am Wurmberg

Skifahrer machen Winterurlaub im Harz auf dem Wurmberg

Skifahren geht im Harz am besten auf dem Wurmberg © hydebrink - stock.adobe.com


Was gehört zu einem Winterurlaub im Harz auf jeden Fall dazu? Skifahren und Snowboarden natürlich! Auf dem höchsten Berg in Niedersachsen kommen Wintersportler auf 14 Pisten mit insgesamt über 13 Kilometern Länge voll auf ihre Kosten. Panorama-Fans können in stolzen 970 Metern Höhe auf dem Gipfel des Wurmberges starten und in das 400 Meter tiefer gelegene Braunlage hinuntergleiten. Erprobte Skifahrer treffen sich gerne am Hexenritt, Anfänger üben lieber an einer der blau gekennzeichneten Abfahrten. Neben den zahlreichen Ski- und Langlaufpisten bietet der Wurmberg auch eine familienfreundliche Rodelbahn und eine Snowtubing-Area.  

Und wie lässt man so einen actionreichen Tag am besten ausklingen? Gleich drei Restaurants bieten hungrigen Wintersportlern gute lokale Küche in gemütlicher Atmosphäre. Unser Highlight: Die Wurmberg-Alm hoch oben auf dem Gipfel. Hier kann man sich im Kaminzimmer mit einem Glühwein aufwärmen und anschließend zu Après-Ski-Hits feiern bis die letzte Seilbahn fährt. 

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Das Skigebiet Wurmberg erreichen Sie mit dem Mietwagen über die Nord-Süd-Achse der A 7 und die Ausfahrt Göttingen-Nord. Parken können Sie für acht Euro am Tag an der Talstation der Seilbahn in Braunlage oder an der Vierer-Sesselbahn Hexen-Express.

2. Harzer Schmalspurbahnen: nostalgische Fahrt auf den Brocken

Harzer Schmalspurbahn fährt durch die schneebedeckte Harzregion

Die Schmalspurbahn fährt schon seit 125 Jahren durch den Harz © Christian Spiller - stock.adobe.com


Bereits seit 125 Jahren tuckern die Dampflokomotiven der Harzer Schmalspurbahnen gemächlich durch das romantische Selketal bis hoch oben auf den majestätischen Brocken. Es geht durch dichte, verschneite Tannenwälder, malerische Täler und beeindruckende Bergwelten. Ein Highlight: Oben auf dem sagenumwobenden Brocken aussteigen und bei eisig-frischer Bergluft den Panorama-Ausblick genießen. 

Man fühlt sich ein bisschen so als würde man eine Zeitreise in die Vergangenheit antreten, wenn man in einen der urigen Waggons steigt. Das älteste Fahrzeug der Schmalspurbahnen, die sogenannte Mallet-Lokomotive, stammt aus dem Jahr 1897 – Nostalgie pur! Noch mehr Superlative gefällig? Die Brockenbahn bewältigt vom niedrigsten bis zum höchsten Punkt stolze 1.000 Höhenmeter

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Ihre Anfahrt mit dem Mietwagen richtet sich nach dem Startbahnhof, von dem es aus es losgehen soll. Hier können Sie das gesamte Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen und alle Startbahnhöfe einsehen. Die Fahrpreise variieren je nach Strecke und Startpunkt. Eine Fahrt zum Brocken und zurück kostet momentan 43 Euro.

3. Baumannshöhle: von Elfen und Zwergen im Rübeland

Kleiner See in einer Höhle im Harz

Die Baumannshöhle darf man nur mit einem erfahrenen Tourguide betreten © dieter76 - stock.adobe.com


Fans von Mythen und Märchen sollten unbedingt der Baumannshöhle im Ortskern von Rübeland einen Besuch abstatten. Ihren Namen hat die älteste Schauhöhle in Deutschland einer Sage zu verdanken. Ein Baumann wird von einer Elfin und einem Zwerg unter die Erde gelockt und muss drei Tage in der Dunkelheit ausharren. Keine Sorge: Heutzutage darf man die Höhle nur mit einem erfahrenen Tourguide betreten – danach geht es wieder sicher an die Oberfläche. 
📌 Lesetipp: Noch mehr faszinierende Tropsteinhöhlen in Deutschland 

Der wohl prominenteste Besucher der Baumannshöhle war Johann Wolfgang von Goethe, der im 18. Jahrhundert an diesem mystischen Ort Inspirationen für seinen weltberühmten Faust sammelte. Im beeindruckenden Goethesaal mit künstlich angelegten See finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Warum nicht einmal Jules Vernes “Die Reise zum Mittelpunkt der Erde” inmitten von Tropfsteingebilden ansehen? Ja, auch so kann ein Winterurlaub im Harz sein. 

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Rübeland und die Baumannshöhle liegen im Norden vom Harz und sind über die B 27 und B6 gut erreichbar. Vom gebührenpflichtigen Parkplatz aus sind es gerade einmal 50 Meter bis zum Besucherzentrum. Ein Besuch der Baumannshöhe (inkl. Führung) kostet für einen Erwachsenen übrigens 8 Euro.

4. Schloss Wernigerode: wie aus dem Märchen entsprungen

Schloss Wernigerode am Abend in der Harzer Schneelandschaft

Abends werden Taschenlampenführungen im Schloss Wernigerode angeboten © ohenze - stock.adobe.com

Wenn man heute vor Schloss Wernigerode steht, kann man kaum glaube, dass die Grundmauern aus dem Mittelalter stammen. 1120 als Burg errichtet, wurde das Gebäude im 19. Jahrhundert von Fürst Otto zu Stolberg-Wernigerode komplett zu einem Schloss umgebaut. Bei einer Führung durch die vierzig Räume (7 Euro Eintritt) fühlt man sich wahrlich wie im Märchen: Besonders der prunkvolle Festsaal und die Schlosskirche sind schlicht und einfach beeindruckend. Ein krönender Abschluss ist der panoramaverdächtige Blick vom Bergfried auf das Harzgebirge. 

In den Wintermonaten werden jeden Dienstag die sogenannten Taschenlampenführungen im Schloss angeboten. Wer sich traut, sieht die Schlossräume und das Dachgestühl bei diesem Event (im wahrsten Sinne des Wortes) noch einmal in einem ganz anderen Licht. 

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Nehmen Sie ab der B 6 die Ausfahrt „Wernigerode-Zentrum“ und folgen Sie von hier aus der Beschilderung bis zum gebührenpflichtigen Besucherparkplatz (0,50 Cent/Stunde) „Altstadt/Schloss“. Von hier aus geht’s zu Fuß (circa 20 Minuten) über die Breite Straße weiter. Direkt am Schloss gibt es leider keine Parkmöglichkeiten.

5. Kyffhäuser-Region: auf den Spuren von Kaiser Barbarossa

Blick auf das Kyffhäuserdenkmal und die Region

Das Kyffhäuserdenkmal wacht über die gleichnamige Region © fotograupner - stock.adobe.com


Ziehen Sie sich warm an und schnüren Sie die Wanderschuhe: Bei einem winterlichen Spaziergang durch die traumhafte Kyffhäuser-Region gibt es viel zu entdecken. Zum Beispiel die imposante Reichsburg in knapp 450 Metern Höhe, die im 12. Jahrhundert zur Zeit des Kaisers Friedrich Barbarossa erbaut wurde. Werfen Sie einen Blick in den tiefsten Brunnen Europas und erklimmen Sie das imposante Kyffhäuser-Denkmal, das zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. aus dem Boden gestampft wurde. Der Blick von hier oben: unbezahlbar.
Aufwärmen kann man sich am Abend in der Kyffhäuser-Therme in Bad Frankenhausen, die herrlich idyllisch am Südhang des Gebirges liegt. In der riesengroßen Badelandschaft mit Saunen, Solebecken und Totes-Meer-Salzgrotte fühlt man sich gar wie König Barbarossa selbst. 

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Die Kyffhäuser-Region erreichen Sie mit dem Mietwagen aus südlicher Richtung kommend über die B 85 Richtung Kelbra. Wer aus nördlicher Richtung kommt, wechselt von der A 38 auf die B 85 Richtung Bad Frankenhausen. Vom kostenpflichtigen Parkplatz am Burghof (ca. 1 Euro pro Stunde) aus kann der gemütliche Rundgang beginnen.

6. Thale im Bodetal: Winterwanderung bis zum Hexentanzplatz

Glitzernde Eiskristalle, weiße Bäume und knirschender Schnee unter den Schuhen: so stellt man sich die perfekte Winterwanderung vor. Über 60 Kilometer geräumte Wanderwege rund um das Bodetal führen durch schneebedeckte Waldlandschaften und bieten traumhafte Ruhe.

Los geht’s am berühmt-berüchtigten Hexentanzplatz in Thale: Von hier oben aus erwartet Sie nicht nur ein traumhafter Ausblick über das verschneite Bodetal, sondern auch das Gefühl, auf einem sagenumwobenen Fleckchen Erde zu stehen. Bis heute wird hier am 1. Mai die Walpurgisnacht gefeiert und bis in den Morgengrauen getanzt – natürlich mit den entsprechenden Kostümen. Von hier aus geht es über einen kleinen Pfad direkt hinein in den idyllischen Wanderwald mit seinen zahlreichen Pfaden.

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In Thale finden Sie gleich zwei kostenlose Parkplätze: der Parkplatz Seilbahnen in der Parkstraße 1 sowie den Parkplatz Rosstrappe an der Rosstrappe 1. Von hier aus können Sie die Seilbahn zum Hexentanzplatz nehmen und dann runter ins Bodetal wandern. 

7. Goslar: Mittelalterstadt und UNESCO-Weltkulturerbe

Weihnachtsmarkt in Goslar

Der Weihnachtsmarkt in Goslar gehört zu den schönsten in Deutschland © mapics - stock.adobe.com


Winterurlaub im Harz ist mehr als nur Berge, Wälder und Täler. Mit Goslar findet man mitten im Harz ein bildhübsches Städtchen mit mittelalterlichen Gassen, einem belebten Marktplatz und einer tausendjährigen Geschichte. Im Besucherbergwerk Rammelsberg, das neben der Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, werden Sie (über als auch unter Tage) mit auf eine spannende Reise in die Geschichte der industriellen Kultur genommen. 

Wer zur Vorweihnachtszeit in Goslar unterwegs ist, hat Glück: Der urgemütliche Weihnachtsmarkt mitten in Goslar gehört definitiv zu einem der Schönsten in Deutschland und öffnet seine Pforten jedes Jahr Ende November.

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Goslar erreichen Sie über die B 82 oder die B 6. Vor Ort stehen Ihnen mehr als 2.000 Parkplätze zur Verfügung, die in der Regel nicht mehr als 1 Euro pro Stunde kosten. Tipp: In der Hildesheimer Straße, und auf dem Parkplatz Füllekuhle können Sie kostenfrei parken.

8. Actionreich: Schneeschuhwandern und Hundeschlitten fahren

Wandern mit Schneeschuhen beim Winterurlaub im Harz

Den Oberharzer Winterwald kann man wunderbar per Schneeschuhanderung erkunden © okram86 - stock.adobe.com


Schonmal was von Schneeschuhwandern gehört? Das geht rund um die Bergbau- und Studentenstadt Clausthal-Zellerfeld. Einmal die Schneeschuhe aufgeschnallt, wandert es sich auf dem meterhohen Tiefschnee wie auf Wolken – einsinken unmöglich. Und das Beste daran: Man hat die Möglichkeit, nahezu unberührte Natur im Oberharzer Winterwald hautnah zu erkunden. Insgesamt ist man etwa zwei bis drei Stunden unterwegs. 

Wer es noch ein bisschen actionreicher mag, der kann sich auf einer Schlittenhund-Tour im Harz eine ordentliche Portion Alaskafeeling abholen. Gemeinsam mit erfahrenen Wildnisführern und Hundehaltern lernt man die Tiere intensiv kennen, bevor es auf den Schlitten geht. Abends kann man am Lagerfeuer den Tag Revue passieren lassen und sogar in waschechten Iglus übernachten. 

Parken
Über die B 241 und 242 gelangen Sie von den Autobahnen aus nach Clausthal-Zellerfeld. Sehr angenehm: In dem Örtchen finden Sie leicht kostenlose Parkplätze – achten Sie allerdings darauf dass Sie im Winter den Schneeräumfahrzeugen genug Platz lassen!

Titelbildquelle: #136682790 | Urheber: © Florian – stock.adobe.com

Julia

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