Der Extraterrestrial Highway: ein intergalaktischer Roadtrip durch Nevada

von Julia

Durch die karge Wüstenlandschaft von Nevada führt eine der wohl verrücktesten Straßen der Welt: Der Extraterrestrial Highway (kurz: E.T.-Highway) ist knapp 160 Kilometer lang und – wegen der Nähe zur Area 51 – Anlaufpunkt für Alien-Fans und UFO-Enthusiasten. Was diese Straße mitten im Nirgendwo so intergalaktisch macht und welche skurrilen Zwischenstopps es dort gibt, zeigen wir Ihnen in unserem Roadtrip-Artikel. Eins können wir Ihnen verraten: Die Fahrt wird überirdisch.

Infos zum Extraterrestrial Highway (Nevada State Route 375)


Länge: 98 Miles/158 Kilometer
Startpunkt: US 93 nördlich von Ash Springs
Endpunkt: US 6 nahe Warm Springs 
Nächste große Stadt: Las Vegas 
Höchstgeschwindigkeit: 70mph

Tipp
Die Verlockung ist groß auf dem menschenleeren und schnurgeraden Highway schneller als die vorgegebenen 70mph zu fahren. Da sich allerdings immer mal wieder Kühe auf die Fahrbahn verirren, sollten Sie sich an die Höchstgeschwindigkeit halten und vorausschauend fahren. Fun-Fact: Die inoffizielle Höchstgeschwindigkeit auf dem Highway ist übrigens Warp 7.

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1. ET Fresh Jerky 

Es geht mit dem Mietwagen ab Las Vegas schnurstracks über den U.S. Highway 93 in den Norden. Nach knapp eineinhalb Stunden begegnet uns der erste skurrile Zwischenstopp unseres intergalaktischen Roadtrips – und das, obwohl wir noch nicht einmal den eigentlichen Extraterrestrial Highway befahren haben.

Die Raststätte ET Fresh Jerky wirbt mit den saubersten Toiletten in der gesamten Area 51 und verteilt außerdem kostenlose (und abenteuerliche!) Roadtrip-Snacks an Besucher – von “Turkey Terrestrial Teriyaki” bis zum “Hell Hole Hot”. Na, trauen Sie sich? Alternativ können Sie sich die Beine vertreten und erinnerungswürdige Fotos mit den schicken Aliens schießen, die auf einer kunterbunten Mauer neben der Raststätte prangen und argwöhnisch die Besucher beobachten. 

Adresse: 12600 US-93, Hiko, NV 89017 (täglich geöffnet von 9 – 19 Uhr)

2. Extraterrestrial Highway Sign 

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Von der Raststätte aus sind es knapp zwei Minuten Fahrt bis zum Schild, das die Einfahrt zum wohl verrücktesten Highway der USA markiert. Felsenfest steht das Sign mit der Aufschrift Extraterrestrial Highway auf dem Schotterparkplatz an der Weggabelung zwischen der Nevada State Route 375 (E.T.-Hwy) und 318. Wohin soll es gehen? Wir entscheiden uns selbstverständlich – obwohl wir Erdlinge sind – für die erste Alternative. Vorher knippsen wir aber noch ein Erinnerungsfoto. Ein Bild vor dem Las-Vegas-Sign hat schließlich jeder, für den Extraterrestrial Highway dagegen erfordert es schon etwas Mut. 

3. Alien Research Center

Es ist schon ein etwas eigenartiger Anblick: Mitten im Nirgendwo steht ein überlebensgroßer Alien im Wüstensand und bewacht ein Gebäude, das streng geheim aussieht; in der Ferne bilden sich majestätisch die Berge der Irish Mountain Range ab. Da ist man fast ein bisschen enttäuscht, wenn sich hinter den Türen “nur” ein Souvenirshop befindet. Der ist allerdings vollgepackt mit verrückten Mitbringseln für die Daheimgeblieben: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Area-51-Nummernschild?

Adresse: 100 Extraterrestrial Highway, Hiko, NV 89017 (täglich geöffnet von 9 – 17 Uhr)

4. Black Mailbox Road

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Wer hätte gedacht, dass es sich bei der berühmtesten Sehenswürdigkeit auf dem Extraterrestrial Highway um eine Abzweigung handelt? Ihren Namen hat die staubige Piste dem simplen Briefkasten eines Farmers zu verdanken, der als einziger Anhaltspunkt im Umkreis von Meilen gestanden hat. The Black Mailbox ist mittlerweile auf mysteriöse Weise verschwunden, aber um die Gegend ranken sich nach wie vor jede Menge Verschwörungstheorien: Fluoreszierende Lichter und schwebende UFOs sollen hier schon gesichtet worden sein. In 20 Meilen Luftlinie entfernt: das millitärische Sperrgebiet Area 51. Zufall? Laut Ufologen und Verschwörungsfreunden keineswegs. Eine unscheinbare Schotterpiste führt von hier aus durch das öde Land bis zur streng geheimen US-Einrichtung. 

Tipp
Da Offroad-Fahren in der Regel bei nahezu allen Mietwagen-Anbietern aus versicherungstechnischen Gründen verboten sind, raten wir dringend von der eineinhalbstündigen Fahrt über die unbefestigten Pisten ab. Unter uns: Da es sich bei Area 51 um eine militärische Sperrgebietszone handelt, gibt es außer Bewachungspersonal, hohen Zäunen und Warning Signs ohnehin nicht viel zu sehen. Bleiben Sie also lieber auf den asphaltiertem Boden der Tatsachen und setzen Sie die Fahrt auf dem E.T.-Highway fort.

5. Little A’Le’Inn

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Mit Lichtgeschwindigkeit geht es in den einzigen größeren Ort, der entlang des Extraterrestrial Highways zu finden ist. Rachel mutet mit seinen flachen Holzhäusern und Wohnwagen, die mitten in der Wüste stehen, im ersten Augenblick ein bisschen wie eine Geisterstadt an. Wo verstecken sich die 100 Einwohner bloß? Einige von Ihnen findet man definitiv im Little A’Le’Inn, einer Mischung aus Bar, Restaurant, Hotel und Souvenirladen. Ein großes Schild neben der Eingangstür verrät uns, dass auch Erdlinge herzlich willkommen sind. Zum Glück! Hinter den Wänden versteckt sich eine überaus sympathische Gastgeberin, Alien-Dekoration an den Wänden und kalorienreiche Leckereien, die nicht von dieser Welt sind: zum Beispiel der Alien-Burger (6,75$) oder der Galaxy Wrap (9,25$). 

📌 Lesetipp: Die 5 außergewöhlichsten Autobahnraststätten Deutschlands

Die Motelzimmer sind einfach gehalten, aber sauber. Wer mit dem Wohnmobil in den USA unterwegs ist, findet hier auch Campingplätze. Unbedingt machen: Nachts in den Sternenhimmel schauen. Wir können Ihnen nicht versprechen, dass Sie hier UFOs zu Gesicht bekommen, dafür aber mit großer Sicherheit einen umwerfend sternenklaren Himmel

Adresse: 9631 Old Mill Rd, Alamo, NV 89001, USA (Zimmer: 45 – 60 $, Stellplatz für WoMos: 20$, mit Zelt kostenloses Campen möglich)

Der Extraterrestrial Highway lässt sich ohne Probleme in einem Tag abfahren. Aber keine Sorge: Noch mehr spektakuläre Landschaften und Panoramastraßen gibt es im Südwesten der USA auf einer Rundreise ab Las Vegas zu sehen. 

Titelbildquelle: #235277502 | Urheber: © Nick Fox – stock.adobe.com

Julia

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