3 Tage Athen – eine Städtereise zu den Wurzeln der europäischen Kultur

von Max
Panorama der Akropolis von Athen bei Sonnenuntergang

Athen gilt als die Wiege der Zivilisation in Europa. Die antiken Griechen lauschten Sokrates und Platon, verehrten Zeus, Poseidon und Hera und schufen monumentale Bauwerke – so viele, dass Ihnen bei einer Städtereise durch Athen die Sehenswürdigkeiten sicher nicht so schnell ausgehen werden. Lesen Sie hier, wie Sie Athen bei einer Städtereise in 3 Tagen erkunden können und welche Sehenswürdigkeiten Sie neben der Akropolis auf keinen Fall verpassen sollten.

1. Städtereise Athen an einem Tag: Rund um die Akropolis

Morgens bis vormittags: Die Akropolis

Akropolis in Athen

Blick auf die Unesco-Kulturstätte Akropolis, die über Athen thront © sborisov - stock.adobe.com


Den Anfang Ihrer Städtereise durch Athen macht selbstverständlich das Wahrzeichen: Kein Baukomplex steht so sehr für die griechische Hauptstadt wie die weltbekannte Akropolis. Dabei heißt „Akropolis“ wörtlich aus dem Griechischen übersetzt lediglich „Oberstadt“ und von Stadtfestungen dieses Namens gab es im antiken Griechenland eine ganze Menge. Heutzutage ist mit Akropolis nur eine gemeint – die in Athen. Eben weil die Akropolis eine so beliebte Sehenswürdigkeit ist, sollten Sie sie möglichst früh am Vormittag besuchen. Im Sommer ist die Oberstadt ab 8 Uhr morgens zugänglich.

Die Akropolis thront auf dem 156 m hoch gelegenen flachen Kalksteinfelsen und prägt das Athener Stadtbild seit fast 2.500 Jahren. Trotz der vielen Kräne, die sie gegenwärtig umgeben, geht von der Akropolis eine ganz besondere Anziehung aus. Sie werden Sie spätestens dann spüren, wenn Sie durch die gewaltigen Propyläen, die Torhallen, ins Innere der Akropolis gelangen. Dort stoßen Sie auf das Erechtheion und den Nike-Tempel. Ersterer ist bekannt durch seine Vorhalle, die nicht von Säulen, sondern von sechs Mädchenfiguren gestemmt wird. Letzterer ist zu Ehren der Siegesgöttin Nike errichtet worden.

Der bekannteste Teil der Akropolis ist allerdings fraglos der Säulentempel Parthenon, den die Griechen im 5. Jahrhundert v. Chr. errichteten, als sie den Krieg gegen die Perser gewonnen hatten.

Der Parthenon (übersetzt: „das Jungfrauengemach“) ist Athene gewidmet, der Schutzgöttin der griechischen Hauptstadt.

Wenn Sie die Akropolis besichtigen, sollten Sie festes Schuhwerk tragen, denn der Marmor auf den Wegen ist hin und wieder etwas glatt. Außerdem dürfen Sie ausschließlich Wasser mitnehmen, da alles andere bei einem Missgeschick den kostbaren Boden verfärben könnte.

Neben all der Historie ist auch das Panorama nicht zu verachten. Die Akropolis ist einer der schönsten Aussichtspunkte von Athen. Von dort oben können Sie die gesamte Stadt sehen und bis zum 8 km entfernten Hafen von Piräus blicken. Einfach herrlich!

Am Mittag: Das Akropolis-Museum

Umgeben von Olivenhainen und Bitterorangen-Bäumen liegt das gleichnamige Museum nur 300 m südlich der Akropolis. Auf vier Ebenen und einer Gesamtfläche von 25.000 m² beherbergt es ausschließlich Fundstücke der Akropolis. Dazu zählen ca. 300 Statuen und 4.000 weitere Gegenstände aus den Zeitaltern Archaik, Klassische Antike und Spätantike.

Eröffnet wurde das heutige helle und moderne Gebäude im Jahr 2009. Es zeichnet sich durch eine breite Fensterfront aus, durch die Sie Athen und die Akropolis ständig im Blick haben. Teilweise ist der Boden des Museums verglast, sodass Sie direkt in die Ausgrabungsstätte blicken können.

Nachmittags: Der Tempel des Zeus

Ruinen des Tempels von Zeus in Athen

Der Bau des Tempels geht auf das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück.


Ob Apollon, ob Herakles, ob Poseidon – die griechische Antike war eng mit der Mythologie verbunden. Viele der einstigen Tempelanlagen waren bestimmten Göttern gewidmet. So auch das Olympieion, der Tempel des Olympischen Zeus, zu dem Sie auf Ihrer Städtereise durch Athen unbedingt einen Abstecher unternehmen sollten.

Das Olympieion entstand im 6. Jahrhundert v. Chr. und war einer der größten Tempel im antiken Griechenland. Bis der römische Kaiser Hadrian sich ihm im 2. Jahrhundert n. Chr. annahm, war er unvollendet und auch heute ist er eine Ruine. 15 Säulen aus pentelischem Marmor stehen allerdings auch heute noch und mit ihrer Höhe von 17 m sind sie absolut beeindruckend!

Am Abend: Odeon des Herodes Atticus

Das antike Amphitheater in Athen

Das antike Amphitheater ist immer wieder beeindruckend © elgreko - stock.adobe.com


Ein ganz besonderes Erlebnis dürfen Sie sich auf Ihrer Städtereise in Athen auf keinen Fall entgehen lassen: einen Besuch im Odeon des Herodes Atticus, auch Herodeon genannt. Einen Abend lang in dem antiken Amphitheater zu sitzen und unter freiem Himmel einem Konzert oder einer Oper zu lauschen, wird Ihnen bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben. Alleine schon wegen der fantastischen Akustik eignet sich dieses geschichtsträchtige Gebäude, das zwischen 160 und 174 v. Chr. errichtet wurde, für kulturelle Events. Und dann erst diese herrliche Kulisse! Auf der einen Seite der Parthenon-Tempel, auf der anderen Seite die Lichter der Stadt – und mittendrin die Bühne mit den Resten des Herodeons. Ein Anblick, der einfach jeden verzaubert!

Tag 2 Ihrer Athen-Städtereise: Antike Funde und Bummel durch die Altstadt

Morgens bis vormittags: Archäologisches Nationalmuseum

Archäologisches Nationalmuseum in Athen von außen

Das Archäologische Nationalmuseum gehört zu den wohl interessantesten Kultureinrichtungen der Welt © saiko3p - stock.adobe.com


Den Anfang des zweiten Tags Ihrer Städtereise in Athen bildet ein Besuch in einer der interessantesten Kultureinrichtungen Griechenlands: Das Archäologische Nationalmuseum ist mit über 11.000 Exponaten das größte seiner Art im ganzen Land und beherbergt unfassbare Kunstschätze. Zu den Sammlungen, die aus dem Zeitraum zwischen dem 7. Jahrtausend v. Chr. und 400 n. Chr. stammen, gehören u.a. die Goldmaske des Agamemnon, die Nike Epidauros, die Fresken von Akrotiri und etliche weitere beeindruckende Kunstwerke und Fundobjekte.

Tipp
Studierende aus der EU haben gegen Vorlage ihres Universitätsausweises freien Eintritt zum Museum! Aber es gibt auch Tage, an denen ALLE vom freien Eintritt profitieren, nämlich jeden 1. Sonntag im Monat zwischen dem 1. November und 31. März sowie an folgenden Feiertagen: 6. März, 18. April, 18. Mai, 5. Juni, letztes September-Wochenende und 29. Oktober.

Mittags: Altstadtviertel Plaka

Kleine Altstadtgasse mit Blumen in Athen

Solche romantischen Gassen sind typisch für Plaka © anastasios71 - stock.adobe.com


Eine Athen-Städtereise besteht aber selbstverständlich nicht nur daraus, sich alte Ruinen und archäologische Schätze anzuschauen. Neben ihrer langen Geschichte hat die Stadt nämlich auch eine sehr lebendige Gegenwart. Am deutlichsten zeigt sich das wahrscheinlich am Monastiraki-Platz, der am Fuß der Akropolis liegt und auf dem rund um die Uhr was los ist. Um den Platz herum gibt es etliche kleine Geschäfte und direkt angrenzend finden Sie das charmante Altstadtviertel Plaka. Es ist eines der ältesten Viertel Athens und besticht durch verwinkelte, malerische Gassen und eine Vielfalt an Cafés, Restaurants und griechischen Tavernen. Der Mittagshunger hat hier also keine Chance.

Tipp
Jeden Sonntag findet auf dem Monastiraki-Platz ein großer Flohmarkt statt, auf dem Sie Trödel, Antiquitäten und bestimmt auch ein ungewöhnliches Souvenir finden.

Nachmittags: Rund um die Agora

Überreste der antiken Agora in Athen

Die antike Agora war einst Platz für Veranstaltungen © nejdetduzen - stock.adobe.com


Zwischen der Akropolis und dem Monastiraki-Platz liegt die antike Agora, die zweifelsohne eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten bei einer Städtereise in Athen ist. Ihre Geschichte geht bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurück. Ursprünglich wurde der Platz, wie ein römisches Forum, für Volksversammlungen, Feste und Sportveranstaltungen genutzt. Und natürlich wurde auch hier den Göttern gehuldigt. Zeugnis davon gibt z. B. der Tempel des Hephaistos – einer der besterhaltenen griechischen Tempel. In seiner ganzen Säulenpracht thront er auf dem Agora-Hügel und beeindruckt mit sagenhaften Reliefs.

Ebenfalls sehr sehenswert ist die Stoa von Attalus mit ihrem mehr als 120 m langen Säulengang, in dem Skulpturen, antike Keramik, Münzen & Co. ausgestellt sind. Diese gehören zum Agora-Museum, das in dieser Wandelhalle untergebracht ist.

Ein weiteres Highlight befindet sich am Rand der Agora: Der Turm der Winde stammt aus dem 1. Jahrhundert und ist ebenfalls sehr gut erhalten. Das achteckige Bauwerk zeigt auf jeder Seite das Relief eines Wettergottes – früher diente es nämlich mal als Wetterstation.

Abends: Ausgehen in Psiri

Sonnenschirme in einer Gasse im Szeneviertel in Athen

Psiri hat sich in den letzten Jahren zu einem Szeneviertel entwickelt © Theastock - stock.adobe.com


Bei Ihrer Städtereise darf das Athener Nachtleben natürlich nicht fehlen. Neben Plaka ist Psiri dafür eine gute Anlaufstelle. Das ehemalige Arbeiterviertel hat sich zu einem der beliebtesten Hot Spots zum Ausgehen gewandelt. Sobald es dunkel wird, füllen sich die Bars und Clubs mit trink- und tanzfreudigen Nachtschwärmern. Es gibt genügend Locations, um sämtliche Geschmäcker abzudecken. Wer es alternativ und unprätentiös mag, steuert am besten die Cantina Social an. In einer kleinen Gasse gelegen zieht diese sympathische Kneipe vor allem ein subkulturelles Publikum an. Hier sind die Bierpreise noch günstig und es wird ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

3. Tag: Städtereise in Athen: Trips in die Umgebung

Als wenn es nicht schon in der Stadt genügend zu sehen gäbe, darf man auch Athens näheren Umkreis nicht außer Acht lassen, denn auch hier verbergen sich zauberhafte Orte, die einen Besuch wert sind. Deshalb habe ich für den dritten Tag Ihrer Athen-Städtereise Tipps fürs Sightseeing in der Umgebung für Sie parat.

Morgens bis mittags: Marathon

Fahrrdfahrer umrunden den Marathon-Dam in Griechenland

Rund um den Marathon-Damm kann man wundrbar Radfahren © Mike - stock.adobe.com


Eine heutige olympische Disziplin, die schon in der Antike ihre Geburtsstunde erlebte, war der Marathonlauf. Der Bote Pheidippides legte die Strecke 490 v. Chr. in 2 Tagen zurück und brach danach tot zusammen. Um diesem Schicksal zu entgehen, können Sie diesen historischen Ausflug mit dem Auto bewältigen.

Im Marathonlauf-Museum können Sie sich über die Geschichte der berühmten Laufdisziplin informieren und dabei interessante Exponate aus der Sportgeschichte wie z. B. Olympiamedaillen und alte Laufschuhe bewundern. Aber Marathon hat auch landschaftlich einiges zu bieten. Die sattgrünen Wälder, der Stausee nahe der Küste und die langen Sandstrände sind beliebte Ziele zum Wandern, Baden und Erholen.

Nachmittags bis abends: Ausflug zum Kap Sounion

Panorama des Kap Sounion bei Athen zum Sonnenuntergang mit Tempel des Poseidon

Schöner als am Kap Sounion kann ein Abend kaum ausklingen © moofushi - stock.adobe.com


Für die zweite Hälfte des dritten Tages empfehle ich Ihnen einen Abstecher zu einem der zauberhaftesten Orte ganz Griechenlands: dem Kap Sounion. Dort steht die Ruine des antiken Marmortempels, den die Griechen dem Gott der Meere, Poseidon, erbaut haben. Das Bauwerk stammt aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. und war ursprünglich Teil einer ganzen Befestigungsanlage. Früher war der Tempel eine besonders wichtige Stätte für Seefahrer, die hier ihre Opfergaben für Poseidon hinterließen. Heute ist nur noch ein Teil des Prachtbaus übrig und die Statuen, die hier standen, können Sie im Archäologischen Nationalmuseum in Athen betrachten. Am reizvollsten ist Kap Sounion am frühen Abend, denn dann können Sie vor der antiken Kulisse den Sonnenuntergang über dem Meer genießen – einen schöneren Tagesausklang und Abschluss Ihrer Athen-Städtereise gibt es nicht!

Titelbildquelle: #180420901 | Urheber: © moofushi – stock.adobe.com

Max

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