Hacienda Nápoles: die Protz-Villa von Pablo Escobar

von Max
Zeichnung von Pablo Escobar auf einer Häuserwand

Mit seinem unermesslichen Reichtum gestaltete der berüchtigte Drogenboss Pablo Escobar eine Reihe von luxuriösen Gebäuden. Das wohl berühmteste davon, die Villa Monaco in Medellín, wird nun von den Behörden abgerissen. Einen Eindruck vom Größenwahn des Drogenbarons kann man dennoch bekommen – drei Stunden von Medellín entfernt liegt die ehemalige Hacienda von Escobar. Wir verraten Ihnen, wie die legendäre Pablo-Escobar-Villa in Medellín aussah und zeigen Ihnen, wie Sie mit dem Mietwagen zur Hacienda Nápoles gelangen.

1. Die Vergangenheit von Pablo Escobar

Einst ein gesuchter Drogenboss – heute ein Mythos: Pablo Escobars Todestag jährt sich am 2. Dezember bereits mehr als zwanzigmal. Der wohl bekannteste Kokainhändler Amerikas fand kein rühmliches Ende, er starb im Kugelhagel von Polizisten. Serien wie Narcos haben die Geschichte des berüchtigten Drogenbarons aber lebendig gehalten.

Speziell zum Jahrestag verzeichnet Escobars Heimatstadt einen besonderen Totenkult, denn zahlreiche Menschen strömen in die Ortschaft, um zur Geburts- und Wirkungsstätte Escobars zu gelangen. Händler verkaufen zudem Souvenirs und Shirts mit Escobar-Aufdruck. Die meiste Aufmerksamkeit erfuhr jedoch die einst prächtige Villa von Pablo Escobar, die seit 20 Jahren verlassen stand. Investoren mieden die Immobilie, schließlich stand die Pablo Escobar Villa im Zeichen der Geldwäsche, die seine Einnahmen mit Kokaingeschäften absicherte.

Nun erließ der Bürgermeister Federico Gutiérrez den Befehl, das Wohnhaus Monaco abreißen zu lassen. Der Grund: Er möchte damit ein Zeichen setzen. Alle Symbole der Illegalität in Medellín sollen verschwinden, das Gute soll über das Böse siegen. An der Stelle von Escobars Haus soll ein Park im Gedenken an die Opfer des Drogenbarons entstehen.

2. Das Grauen im Edificio Monaco

Blick auf die kolumbianische Stadt Medellín mit Hochhäusern

In Medellín steht die Protzvilla von Escobar © Luciano - stock.adobe.com


Pablo Escobar war ein gewiefter Geschäftsmann – in seiner Heimatregion setzte er sein Vermögen unter anderem dafür ein, die arme Bevölkerung zu unterstützen. Überschattet wird dies allerdings durch die illegalen Machenschaften, mit denen der Drogenboss seinen Reichtum mehrte. Escobar besaß zahlreiche Autos und verprasste angeblich rund 2500 Dollar im Monat, nur um mit Gummibändern seine Geldscheine zusammenzuhalten. In seinem pompösen Anwesen in Medellín war der verschwenderische Luxus bis zum letzten Tag noch allgegenwärtig.

Pablo Escobars Villa war sowohl Drogenhaus als auch Machtzentrale, Folterkammer und Goldgrube zugleich. Besucher konnten sich hier auf acht Stockwerken umsehen und die faszinierende, aber grausige Welt des Drogenbosses entdecken. Auf den ersten Blick sah das Gebäude aus wie jedes andere, doch im Inneren verbargen sich dunkle Geheimnisse.

3. Das Innere der Pablo Escobar Villa

In das Innere der Pablo Escobar Villa zu gelangen, war mit Hindernissen verbunden. Als der Drogenbaron noch aktiv war, explodierte direkt vor dem Anwesen eine Autobombe. Die Aufseher in Medellín sind seitdem auf der Hut. Touristen, die zu den Glücklichen gehörten und Zugang zur Villa erhielten, durften sich über allerhand bizarre Eindrücke freuen.

Die große Eingangshalle beeindruckte den Besucher mit prunkvollen Statuen. Auch die großen Aufzugtüren fielen direkt ins Auge: Sie wirkten unheimlich, ließen das Gebäude beinahe wie einen Gefängnistrakt aussehen. Zahllose Gittertüren fanden sich hier, denn auch in seiner Villa war Pablo Escobar extrem auf Sicherheit bedacht. Besondere Aufmerksamkeit verdiente ohne Zweifel der Tresorraum: Hier bewahrte der Drogenboss das viele Geld auf.

Neben der Villa Monaco in Medellín besaß der berühmt-berüchtigte Drogenboss noch zahlreiche andere Luxushäuser. Ein sehr beliebtes Ausflugsziel und Fotomotiv von zahlreichen Kolumbien-Touristen ist das blau-weiße Eingangstor zur ehemaligen Hacienda Nápoles von Escobar. Das skurrile Gelände liegt ca. 160 km von Medellín entfernt und kann heute noch besichtigt werden.

4. Der Vergnügungspark als Erbe Escobars

Eine weitaus entspannendere Hinterlassenschaft als Pablo Escobars ehemalige Villa, ist sein Vergnügungspark Hacienda Nápoles, der sich zwischen Bogota und Medellín befindet. Wenn Sie nach Kolumbien reisen, können Sie bequem mit dem Mietwagen von Medellín in Richtung Puerto Truinfo fahren. Direkt um die Ecke liegt der Park aber nicht: Ungefähr dreieinhalb Stunden trennen Sie von der Ortschaft und dem Tiefland nahe des Magdalena Flusses.

📌 Lesetipp: Panamericana – die längste Straße der Welt

Tipp
Um zum Park zu gelangen, müssen Sie einfach die Autopista Medellín-Bogotá bis Puerto Triunfo nehmen. Sie passieren die Orte Marinilla, El Santuario und Cocorná. Sie sollten keine Probleme haben, direkt am Park einen Parkplatz zu finden. Der Park befindet sich unmittelbar an der Zufahrtsstraße und die Parkgebühren sind mit umgerechnet 3,50 Euro bezahlbar. Sie können selbst entscheiden, ob Sie mit Ihrem Mietwagen durch den Park fahren oder das grüne Erbe von Escobar zu Fuß erkunden möchten.

5. Park und historische Villa in einem

Rosafarbener Flamingo in einer Lagune

In der Hacienda Napoles tummeln sich sogar Flamingos © Alejandro - stock.adobe.com


Auf dem Gelände der Hacienda gibt es für Besucher viel zu erkunden. Zahlreiche Tiere – echte wie künstliche – gibt es hier zu sehen. Vielleicht entdecken Sie einige Nilpferde, die teilweise einst von Escobar selbst importiert wurden. Aber auch Krokodile, zwei Tiger und exotisch anmutende Zebras können Sie hier sichten. Da der Drogenbaron ein Faible für Dinosaurier hatte, ist das weitläufige Gelände darüber hinaus mit verschiedenen Dino-Skulpturen ausgestattet. Sogar eine Stierkampfarena können Sie hier besichtigen – und eine von Pablo Escobars Villen, die im Gegensatz zum Haus Monaco noch steht.

Tipp
Schon gewusst? Bereits zu Lebzeiten ließ der Gangster auf dem Grundstück einen privaten Zoo errichten. Zu seinen guten Taten zählt dabei, dass er diesen der Öffentlichkeit zugänglich machte und jeden eintreten ließ, der Interesse und wohl auch etwas Abenteuerlust und Tapferkeit mitbrachte. Die Besucher mussten nicht einmal Eintritt zahlen, um die exotischen Tiere zu bestaunen.

6. Escobar-Themenpark mit vielen Attraktionen

Rosafarbener Flamingo in der Lagune

In Escobars Vergnügungspark gibt es sogar rosafarbene Flamingos © Alejandro - stock.adobe.com


Die Hacienda Nápoles hat heute gewissermaßen zu ihren Wurzeln zurückgefunden. Noch vor einigen Jahren war das Anwesen verfallen, Investoren trauten sich nicht, Millionen in das zwielichtige Erbe Escobars zu investieren. Heute ist die Ruine der Pablo Escobar Villa umgeben von Hotels wie dem Hotel Casablanca und zahlreichen Attraktionen. Sie können also direkt bei der ursprünglichen Villa von Pablo Escobar übernachten. Das Gebäude selbst ist verfallen, nur noch ein Schatten seiner selbst. Nichts im Inneren deutet mehr auf die Verschwendungssucht und den einstigen Geldrausch von Pablo Escobar hin. In den Ruinen gibt es trotzdem einiges zu entdecken: Viele Designelemente haben sich erhalten und in den verlassenen Gemächern lebt der Drogenmogul doch irgendwie weiter.

Titelbildquelle: © nigel burgher – flickr.com

Max

Das könnte Ihnen auch gefallen

Schreiben Sie uns