Nervenkitzel: die gruseligsten Orte in Deutschland

von Alex
Beelitzer Heilstätten in Brandenburg von außen

Dass unser Heimatland ein spannendes und facettenreiches Reiseziel ist haben wir in unserer Reisewelt schon einige Male gezeigt. Hippe Städte, traumhafte Strände und idyllische Berglandschaften – uns fehlt es an nichts! Deutschland kann aber auch ganz anders. Verlassene Krankenhäuser, gespenstische Wälder und Horrormuseen – die schaurigsten Ecken unseres Landes sorgen für ordentliche Gänsehaut. Wir stellen Ihnen fünf Orte mit Grusel-Garantie vor.

1. Gespensterwald Nienhagen

Blick auf den Gespensterwald und das Meer in Nienhagen

Der Gespensterwald in Nienhagen ist schaurig-schön [sc name="picture-credit" author="Carl-Jürgen Bautsch" ][/sc]


Wir steigen sanft ein: den Gespensterwald Nienhagen beschreibt man wohl am treffendsten mit “schaurig-schön”. Der Wald grenzt direkt an die Ostseeküste und bietet bei Sonnenschein einen spektakulären Kontrast zu Meer und Sand. Salzige Winde haben die Bäume in knapp 200 Jahren zu hageren, bleichen Gestalten geformt. Wenn die Sonne untergeht oder im Herbst Nebel heraufzieht, werden die bizarren Formen der knorrigen Bäume zu unheimlichen Gestalten. Überraschen würde es nicht, wenn sich hier Gespenster heimisch fühlen.

Anfahrt und Parken
Nur 10 Minuten brauchen Sie mit dem Mietwagen ab Rostock zum Ostseebad Nienhagen. Dort können Sie Ihr Auto auf dem kostenpflichtigen Parkplatz direkt am Strand abstellen. Wandern Sie nun vom Strand an der Steilküste entlang gen Westen. Nach ca. 15 Minuten erreichen Sie den Gespensterwald.

2. Pflegeanstalt Waldniel-Hostert

Die Geschichte der Pflegeanstalt Waldniel-Hostert ist ebenso traurig wie gruselig. Unter den Nationalsozialisten diente sie als Tötungsanstalt für geistig behinderte Kinder. Fast 100 Kinder wurden hier hingerichtet. Kein Wunder also, dass das inzwischen verfallene Gebäude immer noch ordentlich Gänsehaut-Potenzial hat. Manch ein Besucher ist sich sicher, in der Ruine immer noch herzzerreißendes Kindergeschrei zu hören.

Anfahrt und Parken
Nehmen Sie mit dem Auto ab Mönchengladbach die A52 und verlassen Sie die Autobahn an der Ausfahrt 5 Schwalmtal-Hostert, Von der dort geht es rechts auf die Landstraße L371. Die Anstalt liegt direkt an der Landstraße. Wenn Sie kurz danach rechts abbiegen und den Schildern Gedenkstätte folgen, kommen Sie zum Friedhof, auf dem die Opfer der Anstalt begraben sind. Dort gibt es auch Parkplätze.

3. Waldfriedhof Stahnsdorf

Grabstein von unbekannten Opfern vom Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof in Stahnsdorf

Grabstein von unbekannten Opfern vom Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof in Stahnsdorf [sc name="picture-credit" author="Stephan Laude" ][/sc]


So ziemlich jeder Friedhof ist eine gute Adresse für gespenstische Ausflüge. Sie gruseln sich nicht so leicht? Dann sollten Sie den Waldfriedhof Stahnsdorf vor den Toren Berlins besuchen. Dort liegen nicht nur Berliner Bürger, sondern auch Soldaten aus dem ersten Weltkrieg begraben. Spuken soll es vor allem in dem Teil des Friedhofs, in dem die englischen Soldaten begraben sind. Schon beim Betreten fühlt man sich beobachtet – und das Gefühl lässt einen nicht mehr los. Zwischen riesigen Bäumen und alten Grabsteinen scheinen die Geister der Soldaten selbst sicherzustellen, dass niemand sie stört.
Anfahrt und Parken
Fahren Sie mit dem Auto ab Berlin Richtung Südwesten über Tetlow nach Stahnsdorf. Die Bahnhofstraße, an der sich der Friedhof befindet, geht rechts von der Potsdamer Allee (der zentralen Straße Stahnsdorfs) ab. Parken können Sie direkt am Waldfriedhof.

  • Adresse: Bahnhofstraße 2, 14532 Stahnsdorf

4. Beelitz-Heilstätten

Blick vom Baumkronenpfad in Bellitz über eine der schönsten Kleinstädte Deutschlands

Blick vom Baumkronenpfad auf einen Teil der Beelitzer Heilstätten [sc name="picture-credit" author="CeHa" ][/sc]


Vom Vorzeige-Krankenhaus zur unheimlichen Ruine: die Beelitz-Heilstätten sind vielleicht Deutschlands bekannteste Gänsehaut-Destination. 1898 als moderne Tuberkulose-Klinik gegründet, wurde das Krankenhaus im ersten Weltkrieg zum Lazarett, danach zum größten Militärhospital der Sowjetunion. Seit 1994 ist das Gebäude verlassen, sorgt aber immer noch für grausige Schlagzeilen. Zwischen 1991 und 2010 geschahen hier zwei Morde und ein Selbstmord. Zwischen den verfallenen Resten der Klinik-Einrichtung kommt so schnell unheimliche Stimmung auf – auch wenn man nicht an die satanischen Messen glaubt, die hier angeblich stattfinden sollen.

Ob die Beelitz-Heilstätten noch lange ein gespenstischer Ort bleiben ist allerdings fraglich. Ein Immobilienentwickler plant, Teile der Heilstätten in ein “Creative Village” umzubauen. 2015 wurde hier außerdem ein Baumkronen-Pfad gebaut, der über einen Teil der Ruine führt.

Anfahrt und Parken
Die Beelitz-Heilstätten sind etwa eine Autostunde von Berlin entfernt. Fahren Sie von der A10 auf die A9 Richtung Leipzig. An der Abfahrt Beelitz-Heilstätten verlassen sie die Autobahn und folgen der Beschilderung. Um die Anstalt herum gibt es zahlreiche kostenlose Parkmöglichkeiten.

5. Krematorium in Dessau

Altes verlassenes Krematiorium in Dessau

Düster: das alte verlassene Krematorium in Dessau [sc name="picture-credit" author="zeralein" ][/sc]


Im Krematorium in Dessau wurden zwischen 1910 und den 1980er Jahren die Toten der Stadt eingeäschert. Anschließend wurden sie auf dem angrenzenden Urnenfriedhof beigesetzt. Seitdem verfällt das Krematorium ungenutzt. Zwischen den alten Etagenöfen und der ehemaligen Aschemühle macht sich eine düstere Stimmung breit. Leider leidet dieser verlassene Ort sehr unter Vandalismus. Doch gerade in der Dämmerung lassen sich die Graffitis und Kritzeleien gut ignorieren und die schaurige Vergangenheit des Krematoriums wird wieder lebendig.
Anfahrt und Parken
Das ehemalige Krematorium befindet sich südlich vom Stadtkern in Dessau-Roßlau am Friedhof III. Am Friedhof gibt es kostenfreie Parkplätze, an denen Sie Ihr Auto abstellen können.

  • Adresse: Heidestraße 125, 06842 Dessau-Roßlau

6. Extra-Tipp: Mittelalterliches Kriminalmuseum in Rothenburg

Eingang zum Kriminalmuseum Rothenburg

Schon der Eingang ins Kriminalmuseum macht Eindruck [sc name="picture-credit" author="KarinD" ][/sc]


Wer sich richtig gruseln und dabei noch etwas lernen möchte, der sollte unbedingt im Kriminalmuseum in Rothenburg vorbeischauen. Hier wird so anschaulich von Folter und Todesstrafen erzählt, dass Gänsehaut sicher nicht ausbleibt.

Titelbildquelle: #54918338 | Urheber: © ArTo – stock.adobe.com

Alex

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