5 Namibia-Reisetipps für Abenteurer

von Max
Camper in der Namib-Wüste

Beim Gedanken an Afrika hat man meist direkt Namibia im Kopf. Aus gutem Grund: in diesem wunderschönen Land können Reisende wilde Tiere und faszinierende Landschaften bestaunen. Erfahren Sie Namibia am besten selbst. Starten Sie mit Ihrem Mietwagen durch und erkunden Sie die einmalige Landschaft. Wir haben die besten Namibia-Reisetipps für Sie gesammelt.

1. Vorbereitung und Ankunft

Die Hauptstadt Windhoek (auch Windhuk) ist bei Ankunft mit dem Flugzeug in der Regel der Startpunkt von Namibia-Reisen – auch bei Flügen über weitere Länder wie Südafrika. Windhoek liegt sehr zentral in der Region Khomas und der gleichnamigen Hochebene (1655m ü. N. N.).

📌 Lesetipp: Ist Namibia gefährlich für Touristen?

Bevor Sie Richtung Namibia aufbrechen, sollten Sie noch ein paar Reisevorbereitungen treffen:

  • Reiseapotheke: Aufgrund der hohen UV-Strahlung sollten Sie unbedingt Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor einpacken. Auf jeden Fall sollten Sie wirksame Anti-Mücken-Mittel und Mittel gegen Schmerzen, Fieber und Durchfall mitnehmen, Desinfektionsmittel, Pflaster und Verbandsmaterial gehören ebenfalls dazu. Über diese und weitere Medikamente sollten Sie mit einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt sprechen. Dringend benötigte Medikamente immer im Handgepäck mitführen und sich deren Notwendigkeit von Ihrem Arzt bestätigen lassen.
  • Impfungen: Angeraten für alle Reisenden sind Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Poliomyelitis, Hepatitis A, Tollwut, Masern Und Malaria. Reisen Sie über ein Gelbfieber-Risikogebiet wie das Nachbarnland Angola ein, dann müssen Sie Ihre aktuelle Impfung in einem mitgeführten Impfpass nachweisen. Zusätzliche Impf-Empfehlungen, medizinische Hinweise und weiterführende Links finden Sie auf den Seiten des Auswärtigen Amtes.
  • Versicherung: Schließen Sie eine Reisekrankenversicherung ab, die im Notfall den schnellen Rücktransport per Flugzeug sicherstellt.
  • Kontaktliste: Das Auswärtige Amt empfiehlt Namibia-Reisenden, sich in Liste der “Elektronischen Erfassung von Deutschen im Ausland (Elefand)” einzutragen – so wird im Notfall der Kontakt zu den Reisenden und Vertrauenspersonen in Deutschland erleichtert.

2. Die beste Reisezeit für Namibia

Namibia ist ein sehr trockenes und sonnenreiches Land. Eine klimatische Besonderheit sind starke Temperaturschwankungen, die nicht nur von der Jahreszeit, sondern – besonders in Wüstengebieten – auch von der Tageszeit abhängen. Da sich Namibia auf der Südhalbkugel der Erde befindet, liegen die Jahreszeiten den unseren entgegengesetzt, man spricht dann von Südsommer und -winter.

April und Mai sowie August bis Oktober mit tagsüber sehr angenehmen 25°C und meist strahlend blauem Himmel sind für Reisen sehr empfehlenswert. Während man in April und Mai nur wenige andere Touristen trifft, ist von August bis Oktober die Hauptreisezeit für Namibia. Es ist die beste Zeit zur Tierbeobachtung, die Folge sind leider stark steigende Preise und viele ausgebuchte Unterkünfte.

Die Hauptregenzeit ist zwischen November und März, mit meist kurzen, aber starken Regenfällen. Im Jahresmittel gibt es die wenigsten Niederschläge im Südwesten des Landes (rund 20-50mm/Jahr). Regenhäufigkeit und -menge steigern sich von dort in Richtung Nordosten auf bis zu 800mm/Jahr im Caprivi-Streifen.

Tipp
Eine Malaria-Impfung ist immer angeraten, ganz besonders jedoch während der Regenzeit und bei Besuchen des feuchteren Nordens.

3. Safari: Namibia-Reisetipps für Tierliebhaber

Elefanten in Namibia© Heribert Bechen
Keine Namibia-Reise ohne Safari! Sie werden noch lange danach von dem überwältigenden Gefühl berauscht sein, all die wilden Tiere in den schier endlosen Weiten gesehen zu haben – auch wegen Afrikas “Big Five” (Elefant, Nashorn, Löwe, Büffel und Leopard), die Sie in Namibia sehen können.

In den meisten Nationalparks gibt es Pisten und Straßen, die Sie in der Trockenzeit problemlos mit jedem Mietwagen befahren können. So kommen Sie zu den meisten Sehenswürdigkeiten und einigen wilden Tieren vorbei. Fahren Sie zu den Besucherzentren der Parks, dort informiert man Sie über die letzten Wildtier-Sichtungen in der Umgebung.

Namibias Wildparks

Namibia unterscheidet zwei Arten von Parks, das Naturreservat (Nature Reserve) und den Wildpark (Game Park), beide haben den gleichen Schutzstatus. Die Tiere, und damit das Ziel der meisten Safaris und Game drives findet man natürlich in den Wildparks. Die Interessantesten haben wir hier für Sie aufgelistet:

  • Etosha-Nationalpark: 22.270 Quadratkilometer großer Wildpark im Norden Namibias, der als der Park mit der höchsten Konzentration von Wildtieren gilt. Die “Big Five” sind (auch) dort zu finden.
  • Bwabwata-Nationalpark: 2007 aus dem Caprivi-Naturpark und dem Mahango-Wildpark zusammengeschlossen, nimmt der rund 6.274 Quadratkilometer große Nationalpark fast den kompletten westlichen Caprivi-Zipfel ein. Aufgrund des feuchten Klimas und des Okavango-Flusses sind hier sehr viele verschiedene Tiere anzutreffen: Neben den Gefragten “Big Five” auch Krokodile, Nilpferde, viele Wasservögel und Antilopen. Bekannt ist die Gegend auch für ihre sehr großen Elefanten-Herden von über 100 Tieren.
  • Waterberg-Plateau-Park: 1972 wurde dieses Schutzgebiet zum Schutz der Elen-Antilope im zentralen Nordosten Namibias eingerichtet. Das 405 Quadratkilometer große Gebiet beherbergt hunderte Tier- und Pflanzenarten, unter anderem Breit- und Spitzmaulnashorn, afrikanische Büffel, viele Antilopen sowie Leoparden und Geparden.

Aber auch die vielen anderen, hier nicht gelisteten Naturdenkmäler, Reservate, Parks, Canyons und Höhlen lohnen definitiv mehr als einen Besuch!

📌 Lesetipp: Auch bei Namibias südlichem Nachbarn ist es schön: auf Safari in Südafrika

Game Drive: Fast überall werden geführte Safaris bzw. Game drives angeboten, bei denen Sie gefahren werden. Dauer und Kosten variieren je nach Standort, Anbieter und auch Tageszeit. Sehr sicher und informativ, die erfahrenen Ranger und Guides wissen, wo sie die Tiere finden und wie sie sich verhalten müssen.

Selbstfahrer-Safari: Oft können Sie die Gegend auch selbst mit dem Auto erkunden. Das ist günstiger, dazu können Sie Tempo und Route (innerhalb ausgewiesener Wege) selbst bestimmen. Allerdings kennen Sie das Gelände (Orientierung, Gefahrenstellen) nicht und wissen nicht, wo sich die gesuchten Tiere aufhalten. Bleiben Sie unbedingt auf den Fahrspuren, Offroad-Fahren ist nicht erlaubt!

Selbstfahrer-Safari plus Guide: Verbinden Sie den Spaß des Selbstfahrens mit der Ortskenntnis und dem Know-how eines Einheimischen, wenn Sie einen Local Guide für Ihre Fahrt buchen! Vorteile: Es ist sicherer als alleine fahren und Sie sehen Tiere, die Sie ohne Guide nie entdeckt hätten. Nachteil: Die Mitfahr-Guides gibt es noch nicht überall.

Es kommt darauf an, was Sie vorhaben und wann Sie reisen:

  • Generell lassen sich die allermeisten Straßen und Schotterpisten auf den üblichen Touristenrouten in der Trockenzeit problemlos befahren, es genügt also ein normaler PKW.
  • Manche dieser Pisten sind in der Regenzeit von Wasser überspült, Sie kommen mit dem PKW dann nicht weiter. Ein Geländewagen erhöht dann zumindest die Chance, eine solche Furt durchqueren zu können (keine Garantie!), er ist allerdings nicht Pflicht. Wägen Sie aber jedes Mal – egal mit welchem Fahrzeug – genau ab, ob Sie das Risiko einer Wasserdurchfahrt eingehen wollen und orientieren Sie sich, wenn möglich, an anderen Fahrzeugen.
  • Es gibt noch andere Wege, die als 4WD-Trails (Allrad-Wege) ausgewiesen sind und für deren Befahrung Sie sich anmelden müssen. Für diese Wege müssen Sie ein Allradfahrzeug vorweisen können.

In unserer Mietwagen-Suche können Sie das Angebot mit nur einem Klick nach Allrad-Fahrzeugen filtern.

Geländewagen mieten

4. Die coolsten Fotospots in Namibia

Lovebirds© Park Street Pro
Namibia bietet immer ein unerschöpfliches Füllhorn an unterschiedlichsten Motiven – nehmen Sie deshalb unbedingt ausreichend Speicherkarten mit! Drei der faszinierendsten Foto-Spots zeigen wir Ihnen hier:

Etosha Nationalpark

Hier findet man neben Afrikas „Big Five“ noch Giraffen, Affen, Hyänen und viele weitere Tiere. Der Park ist ungefähr so groß wie Hessen und gilt als der Nationalpark Namibias mit der größten Wildtier-Konzentration.

Der Etosha-Nationalpark liegt im Norden Namibias und ist etwas mehr als 500 Kilometer von Namibias Hauptstadt entfernt. Für die direkte Anreise mit dem Mietwagen von Windhoek aus sind besonders zwei Zugänge zu empfehlen:

  • Von Lindequist Gate: Von Windhoek aus erreichen Sie das östliche Tor über Asphalt in etwas mehr als 5 Stunden. Folgen Sie der B1, dann der C38 bis Namutoni. Vor Ort finden Sie Parkplätze, Verpflegungsmöglichkeiten, Unterkünfte und eine Tankstelle.
  • Anderson Gate: Der Weg zum Südtor bei dauert circa 4 Stunden. Sie fahren auf der B1 und C38 bis zum Okaukuejo Camp. Es ist Sitz der Parkverwaltung, des ökologischen Instituts und bietet ebenfalls alles, was Sie zum Leben brauchen.

Deadvlei und “Big Daddy”

Diese Salz-Ton-Pfanne (Vlei = afrikaans für Senke) in der Region Hardap liegt auf dem Gebiet des Namib-Naukluft-Nationalparks, 400 Kilometer südwestlich von Windhoek. Berühmt ist es vor allem wegen der abgestorbenen Kameldornbäume, die im Zusammenspiel mit dem hellen Wüstenboden, den orangen Dünen und dem blauem Himmel ein surreales Fotomotiv bieten.

Die Gegend um das Deadvlei (und das benachbarte Sossusvlei) ist natürlich auch wegen der dortigen Dünen ein Touristenmagnet. Die Sandberge sind unglaublich hoch: im Südosten des Deadvlei liegt “Big Daddy”, die mit 380 Metern Höhenunterschied zum Vlei als höchste Düne der Welt gilt. Den circa zweistündigen, sehr anstrengenden Aufstieg sollte man nur wagen, wenn man ganz früh am Morgen ankommt.

Denken Sie aber bitte daran, dass Sie ohne die Nutzung des (teuren) Shuttle-Service beim Start des Aufstiegs bereits einen 5 Kilometer lange Wüsten-Wanderung vom Parkplatz zur Düne hinter sich haben. Ist der Aufstieg endlich geschafft, werden Sie dafür mit einem der schönsten Ausblicke in ganz Namibia belohnt!

Tipp
Fahren Sie mit Ihrem Mietwagen südwestlich Richtung Rehoboth. Für die circa 400 Kilometer sollten Sie gut fünfeinhalb Stunden veranschlagen. Die Düne “Big Daddy” erreichen Sie übrigens auch über das benachbarte Sossusvlei.

Twyfelfontein: Uralte Zeichnungen an der “zweifelhaften Quelle”

Das Tal, benannt nach der dortigen, immer wieder versiegenden (und deshalb zweifelhaften) Quelle, liegt in der Region Kunene und ist bekannt für seine zahlreichen, bis zu 24.000 Jahre alten Felsmalereien. Gut 2.500 dieser Darstellungen sind dort auf engem Raum über rund 200 Felsplatten verteilt. Dieses Weltkulturerbe kann nur zu Fuß über einen Bergpfad und in Begleitung eines Führers erreicht werden.

Tipp
Auch hier starten Sie auf der asphaltierten Nationalstraße B1, die das ganze Land von Nord nach Süd durchquert. Für die 430 Kilometer benötigen Sie mit Ihrem Mietwagen von Windhoek aus ungefähr fünfeinhalb Stunden.

5. Verkehr: sicher unterwegs mit dem Mietwagen

Die Wüste Namib© Heribert Bechen
Mietwagen, Impfungen, Reiseapotheke, Insekten- und Sonnenschutz: Sie haben an alles gedacht! Und das Selbstfahren kann ja auch nicht so schwierig sein, oder? Das ist es auch nicht, trotzdem ist das Autofahren in Namibia einfach anders: die Autos sind anders, die Straßen sind es, die nachtaktiven Tiere ebenso – und im schlimmsten Fall ist die Distanz zum nächsten Krankenhaus doch weitaus größer als in Deutschland. Grund genug, um auf ein paar Dinge zu achten!

  • Linksverkehr: Wie in England befindet sich das Lenkrad rechts, das ist für Festland-Europäer sehr ungewohnt. Warten Sie mit ihrer ersten größeren Tour am besten noch ab. Direkt nach einem anstrengenden Flug ist die Gefahr der typischen Fahrfehler größer, die Stichworte sind hier: “Abbiegen” und “falsche Straßenseite”.
  • Straßen: 80 Prozent der Straßen in Namibia sind unbefestigt, meist sind es Schotterpisten. In der Trockenzeit nimmt der Staub oft (auch anderen) die Sicht, deshalb auch tagsüber mit Licht fahren!
  • Dämmerung: Falls Sie im Dunkeln fahren müssen, dann bitte langsam und extrem vorsichtig. Gerade auf unbefestigten Straßen können Sie nachts Hindernisse, Schlaglöcher und andere Gefahrenstellen oft nicht rechtzeitig erkennen. Zudem sind viele Tiere dämmerungs- oder nachtaktiv und kreuzen blitzschnell die Fahrbahn.
  • Kondition: Überschätzen Sie sich nicht! Gerade Schotterpisten sind durch Staub, Gerüttel, den Lärmpegel und die andauernde, erhöhte Konzentration unglaublich anstrengend. Legen Sie unbedingt immer wieder Pausen ein. Die Faustregel: 100 Kilometer Schotterpiste benötigen circa 2 Stunden Fahrzeit. 400-500 Kilometer gelten bei asphaltierten Straßen als Tagesmaximum.
  • Tanken: Tankstellen gibt es in Namibia auch an sehr entlegenen Orten, der Sprit ist mit umgerechnet 0,60 Euro pro Liter für uns Europäer ein echtes Schnäppchen! Aber: Bargeld lacht, Ihre Kreditkarten sind hier nutzlos! Wechseln Sie also rechtzeitig genügend Geld.
  • Kontrolle: Nutzen Sie jeden Tankstopp, um den Luftdruck zu kontrollieren: Die Schotterpisten sind Gift für die Reifen! Kontrollieren Sie die Reifen deshalb aber auch direkt bei der Übernahme des Mietwagens!
  • Must have: Auch der beste und neueste Mietwagen kann einmal liegen bleiben, eine oft erwähnte Reifenpanne reicht ja schon. Haben Sie deshalb immer genug Wasser dabei! Bunkern Sie deshalb immer mehrere Liter pro Person im Fahrzeug und füllen Sie diese Reserve bei jeder Gelegenheit wieder auf – egal, wieviel Sie vorher verbraucht haben!

Jetzt aber los, wir wünschen Ihnen gute Fahrt und einen unvergesslichen Namibia-Urlaub!

Titelbild: #442968578 | Urheber: © Danita Delimont – stock.adobe.com

Max

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