Es gibt gleich mehrere Möglichkeiten, mit dem Auto in die Türkei zu reisen – sowohl auf dem Landweg als über das Meer. Welche Route sich für wen am besten eignet, erfahren Sie in diesem Artikel. Außerdem haben wir für Sie zusammengefasst, was eine Reise mit dem Auto in die Türkei kostet und welche Dokumente auf jeden Fall im Handschuhfach liegen müssen.
Mit dem Auto in die Türkei
1. Wie lange fährt man mit dem Auto in die Türkei?
Wer mit dem Auto in die Türkei reisen möchte, hat eine lange Reise vor sich. Von Süddeutschland sind es rund 2.300 Kilometer Fahrt bis nach Istanbul. Wenn Sie weiter nördlich starten oder in den Süden der Türkei möchten, sind Sie noch länger unterwegs. Je nach Route können Sie sich also auf 25 bis 35 Stunden im Auto einstellen (Pause sind hier noch nicht mit eingerechnet). Vor allem rund um die Hauptstädte und an den Landesgrenzen kann es zu jeder Tageszeit zu längeren Wartezeiten kommen. Generell gilt: Nach spätestens drei bis vier Stunden Fahrt sollten Sie eine Pause einlegen, um etwas zu essen, die Augen zu entspannen und sich zu bewegen. Außerdem sind mehr als zehn Stunden Fahrt pro Tag nicht empfehlenswert, um noch aufmerksam zu bleiben. Spätestens nach 1.000 Kilometern gilt deswegen: Übernachtungspause einlegen! Metropolen wie Budapest, Ljubljana oder Zagreb bieten sich – je nach Route – für eine Übernachtung im Hotel an. Am besten rechtzeitig buchen!
Nördliche Route über Ungarn:
Von Nord- und Ostdeutschland: Deutschland – Tschechien – Slowakei – Ungarn – Serbien – Bulgarien – Türkei Von Süd- und Westdeutschland: Deutschland – Österreich – Ungarn – Serbien – Bulgarien – Türkei Diese Route bietet sich für diejenigen an, die mit dem Auto in Ost- oder Norddeutschland starten. Von West- oder Süddeutschland aus führt die erste Etappe nicht über Tschechien und die Slowakei, sondern über Salzburg und Wien direkt bis nach Ungarn. Aufpassen: Rund um die serbische Hauptstadt Belgrad herrscht immer ziemliches Verkehrschaos, vor allem auf der Südumfahrung E75-neu. Nutzen Sie lieber die Stadtautobahn E70/E75.
Südliche Route über Kroatien:
Deutschland – Österreich – Slowenien – Kroatien – Serbien – Bulgarien – Türkei Diese Route bietet sich in erster Linie für diejenigen an, die in Süd- und Westdeutschland starten. Über die Tauernautobahn gelingen Sie zügig nach Ljubljana. Danach geht es über Zagreb weiter bis nach Serbien. Da Kroatien mittlerweile dem Schengener Abkommen beigetreten ist, gehören die ewig langen Wartezeiten an der serbisch-kroatischen Grenze zum Glück der Vergangenheit an.
Route über Rumänien:
Deutschland – Tschechien – Slowakei – Ungarn – Rumänien – Bulgarien – Türkei Diese Route ähnelt der Nordroute, umfährt allerdings Serbien mit den teilweise schlecht ausgebauten Straßen komplett. Stattdessen geht es über Rumänien weiter. Rund um die Hauptstadt herrscht immer viel Stau, also versuchen Sie Bukarest am besten großflächig zu umfahren. Rüber nach Bulgarien geht es optimalerweise über die Donaubrücke in Calafat-Vidin nach Sofia.
Route über Italien und Griechenland (per Fähre):
Deutschland – Österreich – Italien – Griechenland – Türkei Wer nicht durch die Balkanstaaten fahren möchte, kann mit der Fähre von Italien aus nach Griechenland übersetzen. Von dort geht es dann über den Landweg weiter bis in die Türkei. Allerdings raten wir von dieser Alternative ab, denn für diese Route muss Italien einmal komplett durchquert werden. Je nach Startpunkt in Deutschland sind Sie dann mehr als 50 Stunden unterwegs. Außerdem sind die Fährfahrten vor allem in der Hochsaison nicht gerade günstig.
So lange haben Sie sich die Reise in die Türkei mit dem Auto nicht vorgestellt? Zeitsparender ist ein Flug von einer der deutschen Großstädte aus. Um vor Ort mobil zu sein, buchen Sie am besten schon in Deutschland einen Mietwagen. In allen größeren Städten und Ferienorten gibt es Mietwagenstationen – auch direkt am Flughafen.
2. Was kostet eine Reise mit dem Auto in die Türkei?
Tanken in der Türkei
Wer mit dem Auto in die Türkei fahren möchte, sollte vorab etwas Geld zur Seite legen. Obwohl die Spritkosten in den osteuropäischen Ländern unter den deutschen Benzin- und Dieselpreisen liegen, werden pro Liter (Stand Anfang 2024) zwischen 1,70 und 2,00 Euro fällig. Die Tankkosten sind am Ende natürlich immer vom Verbrauch des Autos, der Fahrweise, den exakten Spritpreisen und der gewählten Strecke abhängig. Bei rund 3.000 Kilometern könnte das auf Tankkosten zwischen 350 und 450 Euro hinauslaufen.
Übernachtung und Verpflegung
Bei einer so langen Fahrt sind Übernachtungen ein Muss. Aber wie teuer ist so eine Übernachtung, zum Beispiel in Ungarn? Das lässt sich gar nicht so einfach sagen, denn die Saison, die Hotelklasse und der Ort haben einen großen Einfluss auf den Preis pro Nacht. Während ein Hostel in einem kleinen Ort in Ungarn durchaus 30 Euro pro Nacht kosten kann, werden für ein Mittelklassehotel in Budapest oder anderen Hauptstädten eher 80 bis 150 Euro fällig. Dasselbe gilt für die Verpflegung, denn jeder is(s)t hier anders. Rund 25 bis 40 Euro pro Tag und pro Person sind hier aber durchaus realistisch.
Kosten für Maut
Egal welche Route Sie wählen, in allen Durchfahrtsländern wird eine Maut fällig.
In Kroatien und Serbien gibt es eine streckenabhängige Maut, d.h. Sie zahlen die Maut an Stationen bei der Ein- und Ausfahrt. Das geht mittlerweile zwar auch per Karte und elektronisch, aber ein bisschen Kleingeld im Auto liegen zu haben, schadet nicht.
Für die anderen Länder auf der typischen Route (z.B. Österreich, Slowenien, Ungarn, Bulgarien) müssen Sie vorab eine Vignette (oft digital) kaufen. Optimalerweise erledigen Sie das rechtzeitig vor der Reise online Zuhause.
In der Türkei selbst gibt es ebenfalls ein Mautsystem (HGS oder OGS), das über eine elektronische Vignette/Transponder funktioniert, die Sie bei der Einreise erwerben müssen.
3. Was braucht man für eine Reise mit dem Auto in die Türkei?
Wer mit dem eigenen Auto in die Türkei reisen möchte, sollte folgende Unterlagen im Handschuhfach liegen haben:
Der deutsche Führerschein reicht in der Türkei bis zu sechs Monate aus, der Internationale Führerschein ist nicht nötig.
Der deutsche Personalausweis oder Reisepass reicht für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen aus, danach müssen Sie ein Visum beantragen.
Der Fahrzeugschein und die grüne Versichertenkarte beinhalten die wichtigsten Infos über das Fahrzeug und die Autoversicherung. Prüfen Sie am besten vor der Reise, ob auch Versicherungsschutz für die Türkei besteht. Während des gesamten Aufenthaltes muss der PKW durchgehend haftpflichtversichert sein.
Je nach Durchfahrtsland gehört zur Bezahlung der Maut eine Vignette auf die Windschutzscheibe. (siehe Punkt 3).
Möchten Sie mit einem Fahrzeug einreisen, das nicht auf Ihren eigenen Namen zugelassen ist, dann benötigen Sie eine beglaubigte Vollmacht. Die kann man bei der türkischen Auslandsvertretung in Deutschland oder dem ADAC erteilen lassen. Beim Mietwagen reicht ein beglaubigter Mietvertrag. Grundsätzlich sind Fahrten über die Balkanstaaten bis in die Türkei mit dem Mietwagen allerdings nicht erlaubt. Optimalerweise fliegen Sie in die Türkei und erkunden das Land per Mietwagen. Die wichtigsten Mietwagen-Tipps für die Türkei haben wir hier für Sie zusammengefasst.



