La Gomera mit dem Auto: ein Roadtrip zu den schönsten Sehenswürdigkeiten

von Ela
Bunte Häuser, Palmen und Berge auf der Insel La Gomera

La Gomera ist die zweitkleinste Kanareninsel und ein Urlaubstraum für jeden, der keine Lust auf Massentourismus hat. Sie ist vor allem als Hippie- und Aussteiger-Insel bekannt – und das zurecht. Hier scheint die Zeit nämlich still zu stehen und wir konnten unsere Akkus einmal voll aufladen. Wir haben La Gomera mit dem Auto erkundet, da viele der Ziele nur schlecht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind und wir so flexibler waren.

San Sebastián de La Gomera, Canarias, Spain

Valle Gran Rey, Canarias, Spain

Garajonay, Vallehermoso, Canarias, Spain

Alto de Garajonay, Vallehermoso, Canarias, Spain

Agulo, Canarias, Spain

Valle Gran Rey, Canarias, Spain

Túnel de Yorima, Valle Gran Rey, Canarias, Spain

1. Anreise via Flughafen Teneriffa Süd

San Sebastian de la Gomera

Wer genügend Zeit mitbringt, sollte auch ein bis zwei Tage in der Hafenstadt San Sebastian de La Gomera einplanen. © Karol Kozłowski – stock.adobe.com

Auf La Gomera gibt es keinen internationalen Flughafen, weswegen Sie am besten über Teneriffa anreisen. Vom Hafen in Los Cristianos setzen mehrmals täglich Fähren von Fred Olsen und Naviera Armas über nach San Sebastian. Sie können entweder mit dem Mietwagen ab dem Flughafen Teneriffa Süd starten oder Sie holen Ihren Mietwagen in San Sebastian ab. Wenn Sie sich für die Abholung in Teneriffa entscheiden, sollten Sie unbedingt vorher checken, ob Sie mit dem Auto nach La Gomera übersetzen dürfen, da viele Vermieter Fährfahrten nicht erlauben. Ansonsten bringt Sie auch ein Bus vom Flughafen für ca. 4 € innerhalb von 20 Minuten nach Los Cristianos. Wir hatten uns für letztere Variante entschieden und unser Auto in San Sebastian abgeholt. Die Fährfahrt dauert etwa 50-60 Minuten, die wir entspannt oben auf dem Sonnendeck verbracht haben.

2. Valle Gran Rey

Valle Gran Rey, La Gomera Terrassen

Von La Calera hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Tal und das Meer. © Christophe Cappelli – stock.adobe.com

Von San Sebastian sind wir mit dem Mietwagen einmal quer über die Insel in das beliebte Valle Gran Rey gefahren und haben dabei die einmalige Vulkanlandschaft genossen. Das Tal bietet nicht nur zahlreiche Strände und eine bunte Auswahl an Restaurants, sondern eignet sich auch hervorragend als Ausgangspunkt für weitere Ausflüge auf La Gomera. Wir hatten ein kleines Apartment mit Meerblick in La Calera.

Am Hafen Vueltas können Sie mit Las Mantas, also Rochen, schwimmen gehen und es sich nachmittags in einem der Cafés nach der Siesta gut gehen lassen. Abends tobt am Strand Playa De Valle Gran Rey das Leben: Trommler treffen sich hier täglich kurz vor Sonnenuntergang und geben ein Gratis-Konzert und anschließend geht es in der Gomera Lounge Pianobar weiter mit lokaler Live-Musik.

Restaurant-Tipp
Frischen Fisch und Meerblick gibt es im Restaurant Támbara Café. Hier hatten wir auch die besten Plätze, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist super, da man auf La Gomera allgemein für wenig Geld gut essen gehen kann. In der Hochsaison sollten Sie hier allerdings vorher reservieren.

3. Märchenwald Garajonay

Nationalpark Garajonay, La Gomera

Gerade gegen Abend kann es auf den Straßen im Nationalpark Garajonay auch nebelig sein.

Mein persönliches Highlight und mit das beliebteste Ausflugziel auf La Gomera ist der Nationalpark Garajonay. Der immergrüne Nebenwald liegt mitten im Herzen der Insel und verdankt seinen Namen einer tragischen Liebesgeschichte zwischen der Prinzessin Gara und dem Bauernjungen Jonay. Wir haben unser Auto einfach an einer der zahlreichen Halte- und Parkbuchten abgestellt und sind losgelaufen. An den Wegesrändern befinden sich ausgeschilderte Wanderwege quer durch den Lorbeerwald und wir waren aufgrund der Größe des Parks teilweise komplett allein unterwegs. Vom Mirador Risquillos de Corgo hatten wir eine spektakuläre Aussicht in einen nebeligen Abgrund.

Tipp
Wir empfehlen, unbedingt eine Jacke oder einen Pulli mit auf die Wanderung durch Garajonay mitzunehmen. Das Blätterdach ist so dicht, dass nur wenige Sonnenstrahlen durchdringen und es zum Teil doch sehr kühl werden kann.

4. Alto de Garajonay

Alto de Garajonay auf La Gomera

Vom Alto de Garajonay konnten wir sogar den Teide auf Teneriffa sehen.

Der Berg Alto de Garajonay ist mit seinen 1487 Metern der höchste Punkt der Insel. Die Wanderung zur Spitze dauert etwa 30 Minuten und lässt sich wunderbar mit einem Besuch des Parks auf einer La-Gomera-Rundreise kombinieren. Der Aufstieg ist zwar teilweise etwas steil, aber auch für Anfänger geeignet. Oben auf der Aussichtsplattform gibt es einen Steinkreis, der auf die Ureinwohner La Gomeras zurückzuführen ist. Von hier konnten wir sogar bis zum Teide auf Teneriffa blicken. Das Plateau eignet sich auch hervorragend für ein Picknick und eine kurze Verschnaufpause.

Parken
Parkplätze gibt es beim Aparcamiento de Cruce de Pajaritos. Wir kamen am frühen Nachmittag dort an, weswegen alle Parkplätze bereits belegt waren und wir am Straßenrand parken mussten. Früh aufstehen lohnt sich hier also.

5. Mirador de Abrante

Mirador de Abrante, La Gomera

Auf dieser Aussichtsplattform sollten Sie besser keine Höhenangst haben, denn auch der Boden ist verglast.

Der Mirador de Abrante ist ein Aussichtspunkt im Norden der Insel bei Agulo und sollte auf keiner Rundreise durch La Gomera fehlen. Die komplett verglaste Plattform ragt steil über eine Klippe hinaus und hat sich zu einem kleinen Instagram-Hotspot entwickelt. Da die Aussicht über die grünen Terrassenfelder und den angrenzenden Atlantik aber wirklich einmalig ist, konnten auch wir einem Besuch nicht widerstehen. Die Aussichtsplattform ist von einer hügeligen Vulkanlandschaft mit rotem Sandstein umgeben und perfekt für schöne Urlaubsfotos.

Parken
Parkplätze gibt es direkt bei der Aussichtsplattform. Gleich daneben ist auch ein kleines Café. Der Mirador ist nur mit dem Auto zu erreichen, da er ein ordentliches Stück abseits der Hauptstraße liegt. Die Straße, die dort hinführt, ist sehr eng und hin und wieder kommt einem ein großer Reisebus entgegen. Dann heißt es: Ruhe bewahren und abwarten.

6. Wanderung zum Wasserfall Cascada de Arure

Cascada Arure bei Valle Gran Rey

Nach der abenteuerlichen Wanderungen ist das kühle Nass besonders schön. © Stephen – stock.adobe.com

Nicht unweit von Valle Gran Rey gibt es einen Wasserfall im Barranco de Arure. Die abenteuerliche Wanderung dorthin zählt zu den Klassikern auf La Gomera. Wir haben unser Auto im Künstlerdorf El Guro geparkt (hier gibt es zahlreiche Parkplätze an der Hauptstraße), denn von hier beginnt die Route zum Cascada de Arure. Wir empfehlen, für die Wanderung mindestens zwei bis drei Stunden einzuplanen. Obwohl die Strecke nur drei Kilometer lang ist, mussten wir an einigen Stellen klettern und uns durch dichtes Schilf kämpfen – eine Tour mit Hindernissen! Am Wasserfall konnten wir uns dann eine Weile ausruhen und die Füße ins Wasser halten. Nach der Wanderung sind wir noch durch El Guro geschlendert und haben nach Souvenirs Ausschau gehalten.

7. Wanderung mit Panoramablick auf Valle Gran Rey

Panoramablick auf Valle Gran Rey

Für so eine Aussicht muss man nicht bis in die USA reisen.

Diese Wanderung ist mein absoluter Geheimtipp, denn wir hatten die Route ganz für uns und scheinbar ist sie nicht sehr bekannt. Kurz nach dem Túnel de Yorima führt ein kleiner Wanderweg mitten hinein in das Barranco de Arure. Wir haben unser Auto in der Haltebucht nach dem Tunnel abgestellt und sind von dort los. Der Weg führt um den Berg herum und auf eine Felsformation, von der man die beste Aussicht über das Tal und auf das Meer hat. Später folgt ein steiler Abstieg, der in Los Granados endet. Von hier könnte man auch einfach bis nach La Calera durchlaufen, wir sind aber zurück zum Túnel de Yorima, um unser Auto zu holen.

Vorsicht
Auf diesem Wanderweg gibt es Schilder, die bei entsprechender Witterungslage vor herabfallenden Steinen oder Geröll warnen. Solche Vorkommnisse gibt es aber auf der ganzen Insel, nicht nur hier. Kurz nach stürmischen Wetter sollten Sie diese Wanderung also lieber nicht machen.

8. Tipps für La Gomera mit dem Auto

Serpentinenstraßen auf La Gomera

La Gomera ist bekannt für die Serpentinenstraßen. © pkazmierczak – stock.adobe.com

  1. Obwohl La Gomera sonst eher eine entschleunigende Insel ist, gilt das nicht für die Straßen. Die Einheimischen, die die Insel natürlich gut kennen, sind hier gern schnell unterwegs. Es gibt nur eine Hauptstraße, die quer über die Insel führt. An einigen Stellen ist diese jedoch sehr schmal und serpentinenförmig, also dürfen Sie sich nicht von anderen Fahrern stressen lassen und sollten sich die Zeit nehmen, die Sie brauchen.
  2. La Gomera ist bekannt als die Insel der tausend Barrancos. Vor engen Kurven müssen Sie daher zwingend hupen, um entgegenkommende Fahrzeuge auf sich aufmerksam zu machen. Wenn ein vor Ihnen fahrendes Auto rechts blinkt, bedeutet das, dass Sie überholen können. Links blinken heißt, dass Überholen aktuell unmöglich ist.
  3. Tankstellen gibt es nur in San Sebastián de la Gomera, Hermigua, Vallehermoso, Valle Gran Rey, Chipude und Playa Santiago. Während der Siesta sind sie meistens geschlossen und auch am Wochenende haben sie höchstens am Vormittag geöffnet. Wir empfehlen, vor jedem größeren La-Gomera-Ausflug das Auto einmal vollzutanken und auf einer Rundreise Tankstellen-Stopps einzuplanen.
  4. Zahlungen mit der Kredit- oder EC-Karte sind auf der urigen kleinen Insel eher unüblich, da die Datenübertragung zum spanischen Festland oft ausfällt. In den Dörfern gibt es aber meist mehrere Geldautomaten, an denen Sie Bargeld abheben können.
  5. Als beste Reisezeit für La Gomera wird in der Regel Juli bis November genannt, da die Temperaturen dann am höchsten sind. Wir waren allerdings Anfang März da, was meiner Meinung nach perfekt ist. Während es in Deutschland nass und kalt war, konnten wir auf La Gomera baden, wandern und die Sonne genießen. Abends kann es mal etwas frischer werden, aber es bleibt immer angenehm.

📌 Lesetipp: Die wichtigsten Verkehrsregeln in Spanien

Titelbildquelle: #144828440 | Urheber: © Christophe Cappelli – stock.adobe.com

Ela

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