Letztes Update: 20. Januar 2023*
Unser stiefelförmiger Nachbar Italien ist eines der beliebtesten Reiseländer der Deutschen. Vor allem Urlauber aus Süddeutschland steuern das nahe gelegene Mittelmeerland gerne mit dem Auto oder Mietwagen an – eine bequeme und günstige Variante, um schnell am Meer zu sein. Bei Ihrer Budgetplanung sollten Sie allerdings genau über die Maut in Italien Bescheid wissen.
1. Maut in Italien: Tarife und Gebühren
In Italien sind fast alle Autobahnen gebührenpflichtig, ausgenommen sind der Abschnitt der A2 zwischen Salerno und Reggio Calabria sowie die meisten Autobahnen auf Sizilien (aktuell werden nur auf der A18 und der A20 Mautgebühren erhoben). Darüber hinaus wird in den Städten Mailand, Bologna und Palermo eine City-Maut erhoben. Auf den italienischen Schnellstraßen können Sie das Portmonnaie getrost im Handschuhfach liegen lassen: Diese sind nicht mautpflichtig.
Die Höhe der Mautgebühr in Italien ist abhängig von der Streckenlänge und dem Fahrzeugtypen, die folgendermaßen definiert werden:
Fahrzeugkategorie | Beschreibung |
Klasse A | Motorrad PKW bis 1,30 m (gemessen an der Vorderachse) |
Klasse B | PKW über 1,30 m (gemessen an der Vorderachse) |
Klasse 3, 4, 5 | PKW mit Anhänger, Wohnwagen, Bus und LKW Fahrzeug mit mehr als 3 Achsen |
Auf längeren Strecken wird man oft mehrmals zur Kasse gebeten, außerdem können die Gebühren auf Gebirgsautobahnen höher ausfallen. Momentan zahlt man auf italienischen Autobahnen durchschnittlich 7 Cent pro Kilometer. Die Gebühr in den Städten dagegen beträgt zwischen 2 und 5 Euro. Auf der Website www.autostrade.it finden Sie einen Mautrechner für Ihre geplante Strecke.
2. Maut in Italien: Verkaufsstellen und Zahlungsarten
Üblicherweise wird die Maut in Italien nach dem geschlossenen System abgerechnet. An der Autobahnauffahrt müssen Sie einen Mautcoupon an einem der dafür vorgesehenen Automaten ziehen. An der Ausfahrt bzw. Zahlstelle wird die entsprechende Gebühr beglichen. Auf einigen Strecken wird dagegen ein Pauschalbeitrag erhoben, zum Beispiel auf der A9 zwischen Como und Mailand (3 Euro). Hier ziehen Sie an den entsprechenden Mautstationen eine Autobahnkarte (biglietto di pedaggio) für ein paar Euro.
In Italien gibt es mehrere Möglichkeiten, die Mautgebühr zu bezahlen:
- bar
- per Kreditkarte (nicht immer möglich)
- elektronisch per Transponder/Telepass-Box: Im Auto findet sich ein Gerät zur elektronischen Erfassung der Maut. Sobald an der Mautstation der Mietwagen erkannt wird, wird die Gebühr automatisch von der Kreditkarte bzw. dem Konto abgebucht. Zusätzlich fallen allerdings Freischaltungsgebühren in Höhe von 5 Euro und eine Bereitstellungsgebühr in Höhe von 1,75 Euro für die ersten 28 Tage an (danach kostenlos).
- Mautkarte: Hierbei handelt es sich um eine Prepaidkarte mit Guthaben. Diese ist in Deutschland zum Beispiel an Raststätten erhältlich und wird an der Mautstation genutzt.
Nicht wundern: An den Zahlstationen gibt es drei verschiedene Fahrspuren zum Bezahlen der Maut in Italien. Das Einordnen in die entsprechende Spur entscheidet über die Zahlungsart:
- Gelb: Verwendung eines Transponders
- Blau: Kartenzahlung oder Mautkarte
- Weiß (mit Personal): Barzahlung, Kartenzahlung oder Mautkarte
3. Tunnel und Brücken in Italien
Tunnel und Brücken in Italien sind in die Maut mit eingeschlossen. Die Gebühren richten sich auch hier nach der Streckenlänge sowie nach dem Fahrzeugtypen.
Dies sind die Preise für eine einfache Fahrt.
Tunnel | Motorräder | PKWs | Wohnmobile |
Munt-la-Schera | 13 EUR | 25–35 EUR | 25 EUR |
Großer St. Bernhard Straßentunnel | 18,50 EUR | 31 EUR | 48,50 EUR |
Mont Blanc-Straßentunnel | 34,10–34,60 EUR | 51,50–69,30 EUR | 186,90–190,00 EUR |
Fréjus-Straßentunnel | 34,10–34,60 EUR | 51,50–69,30 EUR | 186,90–190,00 EUR |
Darüber hinaus kann die Höhe der Mautgebühren in Italien auch abhängig von der Tageszeit, den Wochentagen oder den Jahreszeiten sein. Beim Erwerb eines Online-Tickets können Sie teilweise Geld sparen.
4. City-Maut in Italien
Die Städte Mailand, Bologna und Palermo haben eine City-Maut eingeführt. Zusätzlich dürfen nicht alle Fahrzeuge die Städte befahren.
Stadt | Uhrzeiten | Ticket | Erlaubte Fahrzeuge |
Mailand Area C | Mo–Fr 7:30–19:30 Feiertage ausgenommen |
5 EUR Tagesticket 30–60 EUR Mehrtagesticket |
Motorräder ab Euro 4 Benziner Euro 2-6 Dieselfahrzeuge Euro 6 |
Bologna | täglich 7:00–20:00 |
6 EUR Tagesticket 15 EUR 4-Tagesticket |
Motorräder Benziner Euro 3–6 Dieselfahrzeuge Euro 4–6 |
Palermo ZTL Centrale | Mo–Do 8:00–20:00 Mai–Oktober: 8-24 (Fr), 0–6 & 20–24 (Sa), 0–6 (So) November–April: 8–20 & 23–24 (Fr), 0–6 & 34–24 (Sa), 0–6 (So) |
5 EUR Tagesticket 20 EUR Monatsticket (nur für Touristen) |
Benziner Euro 3–6 Dieselfahrzeuge 4–6 |
In Bologna können Elektrofahrzeuge von der City-Maut befreit werden, Motorräder sind befreit. In Palermo haben Motorräder und Elektrofahrzeuge freie Einfahrt. Der Erwerb der Tickets ist für alle Städte online und an ausgewählten Verkaufsstellen möglich. Die Tickets müssenvor der Einfahrt aktiviert werden.
5. Sonstiges zur Maut in Italien
- Die lokale Währung ist der Euro.
- Das Wenden oder Zurücksetzen ist an den Mautstationen strengstens verboten und kann mit Bußgeldern in Höhe von 6.000 Euro oder sogar einem Fahrverbot geahndet werden.
- Auch der Spurwechsel ist an den Mautstationen verboten. Sollte dies doch einmal passieren, dann können Sie an den Stationen die Taste “Assistenza” drücken und den Betrag beim Personal oder mittels Beleg nachträglich bezahlen.
**Die Maut-Infos sind nach bestem Gewissen recherchiert und werden regelmäßig geupdated. Nichtsdestotrotz gilt für den redaktionellen Content: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die aktuellen Mautpreise können sich jederzeit ändern.
Titelbildquelle: #473292476 | Urheber: © flowertiare – stock.adobe.com
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