Madeira liegt rund eineinhalb Flugstunden von dem portugiesischen Festland entfernt und ist ein kleines Paradies mitten im atlantischen Ozean. Mit dem Auto lässt sich die Blumeninsel besonders flexibel erkunden. Wir geben Ihnen Rundreise-Tipps für Madeira mit auf den Weg – von der Mietwagen-Buchung über das Autofahren vor Ort bis hin zur schönsten Route.
1. Beste Reisezeit für eine Madeira-Rundreise mit dem Auto
Grundsätzlich können Sie in Madeira das ganze Jahr über Urlaub machen, da auf der Blumeninsel selbst in den Wintermonaten milde Durchschnittstemperaturen von 19 bis 20 Grad vorherrschen. In den letzten Jahren haben einige Besucher allerdings zwischen November und März negative Erfahrungen mit starken Regen- und sogar Schneefällen gesammelt (vor allem in den Bergregionen, wo das Wetter schnell umschlagen kann).
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt für seine Madeira-Rundreise die Monate von Mai bis Oktober. Die Übergangsmonate April und November eignen sich ebenfalls für einen Roadtrip, Regenfälle sind aber nicht ausgeschlossen und für das Baden im Meer ist es in der Regel zu kalt. Im Juni, Juli und August ist auf Madeira Hochsaison und optimales Badewetter, nicht selten wird die 30-Grad-Marke geknackt. Allerdings ziehen auch die Hotels ihre Preise an und in den Städten wird es voller.
Fazit: Der Mai und der September sind unsere Lieblingsmonate für eine Madeira-Rundreise mit dem Auto, da zu dieser Zeit angenehme Temperaturen von 22 bis 25 Grad vorherrschen. Außerdem müssen Sie sich die Städte, Strände und Straßen mit wenigen anderen Urlaubern teilen.
2. Mietwagen-Tipps für die Madeira-Rundreise
Der wichtigste aller Mietwagen-Tipps zuerst: Madeira gehört zu den wenigen Destinationen, wo Sie auch ohne Kreditkarte und Kaution einen Mietwagen leihen können – allerdings ist die Auswahl an Angeboten stark eingeschränkt, wenn Sie sich für diese Option entscheiden. Darüber hinaus sind die Mietwagen-Angebote ohne Kreditkarte in der Regel nicht so günstig wie andere Alternativen.
📌 Lesetipp: Mietwagen ohne Kreditkarte leihen
Noch mehr Mietwagen-Tipps zur Madeira-Rundreise:
- Preise vergleichen: Buchen Sie Ihren Mietwagen nicht erst auf Madeira, sondern bereits in Deutschland per Preisvergleich. In dem Fall können Sie Preise vergleichen und sich unter einen großen Auswahl das Angebot mit den Konditionen herauspicken, das am besten zu Ihrer Madeira-Rundreise passt. Außerdem vermeiden Sie so auch längere Wartezeiten vor Ort.
- Versicherungen: Für Ihre Auto-Rundreise durch Madeira empfehlen wir in jedem Fall eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung, eine Haftpflichtversicherung in Höhe von mindestens 1 Mio. Euro sowie zusätzlichen Glas- und Reifenschutz. Auch hier gilt: Lieber vor der Reise die Versicherung online hinzubuchen anstatt erst vor Ort.
- Mindestalter: Bei den meisten Anbietern dürfen Sie ab 21 Jahren ein Auto für die Madeira-Rundreise anmieten, manchmal auch schon ab 18 oder 19 Jahren. Darüber hinaus müssen Fahrer zwischen 21 und 24/25 Jahren in der Regel eine Jungfahrergebühr zahlen.
- Fährfahrten: Die meisten Mietwagen-Anbieter erlauben keine Fährfahrten, das das Fahrzeug während der Fahrt nicht versichert ist. Einige wenige Anbieter erlauben gegen eine Gebühr eine Überfahrt zur Nachbarinsel Porto Santo. Wichtig: Fährfahrten müssen Sie vorher immer anmelden!
- Auto für die Madeira-Rundreise: Mit einem Kleinwagen macht das Fahren sowohl auf den kurvigen Berg- und Küstenstraßen als auch in den trubeligen Städten Spaß. Wer mit mehr als zwei Personen oder großen Koffern reist, ist mit einem Wagen aus der Kompaktklasse eventuell besser beraten.
3. Tipps zur Anreise nach Madeira
Auf Madeira gibt es nur einen Flughafen, der übrigens nach seinem berühmtesten Landsmann benannt ist: Der Flughafen Madeira – Christiano Ronaldo wird von Frankfurt und München aus mit einer Flugzeit von vier Stunden direkt angeflogen. Von allen anderen deutschen Flughäfen aus muss ein Zwischenstopp in Lissabon oder Paris eingelegt werden, wobei Lissabon mit vier bis fünf Stunden Flugzeit die schnellere Alternative ist (möglich ab München).
Am Airport angekommen, können Sie direkt in Ihren Mietwagen für Madeira steigen: Viele Anbieter sind mit Ihren Stationen direkt am Terminal vertreten. Alternativ gibt es auch Abholstationen innerhalb der Hauptstadt Funchal. Vom Flughafen aus müssen Sie allerdings eine 20-minütige Taxifahrt oder alternativ eine 40-minütige Busfahrt einplanen. Praktischer ist es, direkt am Flughafen ins Auto zu steigen und die Madeira-Rundreise bequem von hier aus anzutreten.
Da Madeira geografisch zu Portugal gehört, liegt der Gedanke nah, dass es regelmäßig Fährverbindungen hierher gibt. Das stimmt aber nur bedingt: Derzeit fährt lediglich einmal die Woche (dienstags um 14 Uhr) eine Fähre des Anbieters ENM Ferries von Portimão im Süden Portugals bis nach Madeira. Die Überfahrt dauert allerdings 24 Stunden und ist mit Preisen ab 85 Euro nicht gerade preiswert.
4. Unterkünfte auf Madeira
Obwohl Madeira gerade einmal 57 Kilometer lang und 22 Kilometer breit ist, gibt es auf der Insel eine große Auswahl an Unterkünften für jedes Urlaubs-Budget. Ein günstiges Hotel ist bereits zwischen 20 und 45 Euro zu haben, ein Doppelzimmer in einem Mittelklassehotel kostet knapp 51 Euro und für die luxuriöseren Varianten zahlen Urlauber 75 bis 140 Euro.
Eine schöne und außergewöhnliche Alternative zum klassischen Hotel ist eine Ferienwohnung auf Madeira. Die Palette reicht vom kleinem Stadtappartment mit Balkon bis hin zur Villa mit eigenem Pool und Meerblick. Je nach Ausstattung und Lage kostet eine Nacht zwischen 45 und 150 Euro.
Der beste Ausgangspunkt für eine Madeira-Rundreise ist die Hauptstadt Funchal. Hier gibt es genügend Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants und Sie erreichen nahezu jedes Ziel auf der Insel in innerhalb von einer Stunde. Außerdem ist der Flughafen gerade einmal 20 Minuten mit dem Auto entfernt. Eine zentrale Ferienwohnung in der Altstadt kostet pro Nacht etwa 60 bis 90 Euro.
5. Infos und Tipps zum Autofahren auf Madeira
Insgesamt ist das Autofahren auf Madeira sehr entspannt: Es herrscht nicht allzu viel Verkehr und die Straßen sind allgemein hervorragend ausgebaut. Per Küstenstraßen könnte man die gesamte Insel in innerhalb von dreieinhalb Stunden einmal komplett umrunden. Schneller und flexibler als mit dem Mietwagen geht es übrigens wirklich nicht: Zwar verkehren Busse auf der gesamten Insel, die aber noch lange nicht alle Orte und Inselecken anfahren.
Wer schon einmal Rundreise-Erfahrungen in Madeira gesammelt hat, wird sich an die vielen kurvigen und engen Bergstraßen erinnern. Gerade vor unübersichtlichen Kurven und Steigungen macht es Sinn, sich durch ein kurzes Hupen anzukündigen. Und: Vor allem beim Überholen sollten Sie auf den Bergstraßen acht auf die anderen Autofahrer geben. Ebenfalls etwas enger wird es in kleinen Dörfern entlang der Küstenstraßen oder in der Inselhauptstadt Funchal. Wer vorausschauend fährt, dürfte hier aber keine negativen Erfahrungen sammeln.
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Insel sind vergleichbar mit denen auf dem portugiesischen Festland. Innerorts sind 50 km/h erlaubt, außerorts 90 km/h und auf den autobahnähnlichen, meist vierspurigen Schnellstraßen (Via Rápidas) dürfen Sie durchschnittlich 100 km/h fahren. Gut zu wissen: Die Beschleunigungsstreifen auf den Via Rápidas sind erfahrungsgemäß wesentlich kürzer als auf deutschen Autobahnen. Fahren Sie langsam heran und fädeln Sie sich rechtzeitig ein.
📌 Lesetipp: Verkehrsregeln in Portugal
Eine gute Nachricht für alle Roadtrip-Fans: Während auf vielen Straßen in Portugal Mautgebühren anfallen, sind auf Madeira alle Straßen, Tunnel und Brücken ausnahmslos mautfrei.
Tipps zum Tanken und Parken auf Madeira
Allgemein gibt es im Süden der Insel rund um Funchal ein wesentlich dichteres Tankstellennetz als im Norden. Am besten immer noch einmal die Tankanzeige checken bevor Sie ab Funchal einen längeren Trip mit dem Auto planen. Übrigens: Selbst in der Inselhauptstadt haben nur ganz wenige Tankstellen rund um die Uhr geöffnet, in ländlichen Regionen kann es sogar sein, dass gegen 20 Uhr keine offene Tankstelle mehr zu finden ist. Die Spritpreise ähneln denen in Deutschland, sind tendentiell aber etwas günstiger.
6. Madeira-Rundreise: die schönste Route
Fakten und Tipps zur Madeira-Rundreise:
Start und Ziel: Funchal
Länge: 150 Kilometer
Reine Fahrzeit: ca. 4 Stunden
Empfohlene Reisezeit: 3 bis 4 Tage
Highlights: spektakuläre Aussichten, raue Berglandschaften und Buchten, eine bunte Inselhauptstadt, authentische Dörfer
Start der Madeira-Rundreise: Funchal, die bunte Inselhauptstadt
Es gibt kaum einen besseren Startpunkt für eine Madeira-Rundreise als die bunte Inselhauptstadt Funchal. Staunen Sie über die spätgotische Architektur der schneeweißen Kathedrale und fahren Sie mit der Seilbahn in den traumhaft schönen Botanischen Garten, der sich idyllisch über der Stadt erhebt. Wer mag, kann sich mit dem traditionellen Korbschlitten auf unkonventionelle Art und Weise wieder nach unten fahren lassen. Ein Fest für alle Sinne und ein absolutes Muss ist außerdem ein Besuch der Markthalle, in denen portugiesische Spezialitäten und ein Meer an bunten Blumen verlauft wird. Ronaldo-Fans sind bestens im CR7-Museum aufgehoben, das sich ausschließlich dem Weltfußballer und seiner Karrieregeschichte widmet.
Spektakuläre Landschaften und Strände im wilden Südwesten
Von hier aus geht die Madeira-Rundreise weiter zur spektakulären Aussichtspunkt Cabo Girão, der sich auf dem höchsten Vorgebirge Europas in 600 Metern Höhe befindet. Und dann heißt es erst einmal: Ausspannen! Das macht man am besten am paradiesischen Praia de Calheta, dem einem der wenigen Sandstrände in Madeira. Gut ausgeruht und tiefenentspannt geht es weiter in den wilden Südwesten der Insel, wo im Tal von Rabacal künstliche Wasserläufe (auch Levadas genannt), steile Wände und dichte Bäume zu einer atemberaubende Landschaft verschmelzen. Am schönsten (und auch für Anfänger gut zu meistern) ist die Wanderung zu den 25 Quellen. Am schönsten (und auch für Anfänger gut zu meistern) ist die Wanderung zu den 25 Quellen.
Naturschwimmbecken und Höhlen aus Lava
Im Nordwesten des Landes angekommen, können Sie sich mit einem kühlen Sprung ins kalte Nass erfrischen. In Porto Moniz hat die Natur ein beeindruckendes Schwimmbecken aus Lavagestein geschaffen, das wohl zu den schönsten Naturpools der Welt gehört. Mehr über den vulkanischen Ursprung von Madeira lernen Sie in den fast 900 Jahre alten und schier beeindruckenden Lavahöhlen von São Vicente. Von hier aus geht es im Zickzack weiter Richtung Osten, das Meer im Blick. Wenn man vor den hübschen Casas Tipicas de Santana mit ihren Reetdächern und bunten Tür- und Fensterrahmen steht, fühlt sich das fast wie eine Reise in die madeirische Vergangenheit an. Der Themenpark ist vor allem für Familien mit Kindern und ein schönes Ausflugsziel.
Der Nordosten: schwindelerregend hohe Gebirge und spektakuläre Aussichten
Ein Traumziel für Wanderer und definitiv ein Highlight der Madeira-Rundreise sind die Gebirgsketten, die sich im Nordosten der Insel aneinanderreihen. Der Ausblick vom höchsten Berg der Insel, dem 1862 Meter hohen Pico Ruivo, reicht bis zur Nachbarinsel Porto Santo. Wer nach so viel Adrenalin noch fit genug ist, kann sich kurz vor Funchal in voller Tauchmontur in die Fluten stürzen. In Garajau gibt es einen Unterwasser-Nationalpark, der als einzigartiges Paradies für Taucher gilt. Spektakulärer kann eine Madeira-Rundreise eigentlich kaum enden.
Titelbildquelle: #205211467 | Urheber: © nicolas – stock.adobe.com
7 Kommentare
Ist Madeira auch etwas, wenn man mit einem Baby (unter einem Jahr alt) reisen möchte?
Hallo Lisa,
generell ist Medaira mit Kleinkind hut machbar. Die Hauptstadt, Funchal, ist nicht so trubelig und groß wie andere Städte. Außerdem hat die Insel eine sehr gute Infrastruktur und Restaurants sowie Hotels sind auf Familien mit Kindern eingestellt. Nur die Flugzeit könnte euch vielleicht abschrecken: 4,5 Stunden sind doch etwas länger.
Viele Grüße
Julia von billiger-mietwagen.de
Ergänzung zu den Flugmöglichkeiten: Easy-Jet fliegt wöchentlich 2 x ab Basel nach Madeira, ebenfalls ab Berlin
Hallo Herr Mehlin,
vielen Dank für den Tipp!
Viele Grüße
Alex
Von Hannover kann man auch nonstop mit TUIfly nach Funchal fliegen.
Von München kann man nonstop mit Condor oder Lufthansa nach Funchal fliegen.
Lieber Guido Düllmann,
danke für die Info, die ich gerne zur Anreise ergänze.
Liebe Grüße,
Julia