7 Kanada-Reisetipps, die Ihnen enorm die Planung erleichtern

von Julia
Fahrt über eine herbstliche Küstenstraße in Nova Scotia

Unendliche Weiten und spektakuläre Landschaften auf fast 10 Millionen km² Fläche – Kanada ist wie geschaffen für einen Roadtrip mit dem Auto oder Wohnmobil. Sie wollen auch gerne eine Kanada-Reise planen, wissen aber gar nicht wo Sie anfangen sollen? Wir haben 7 Kanada-Reisetipps für Sie, die Ihnen enorm die Planung erleichtern – von der besten Reisezeit bis hin zun den Kosten und den Top-Sehenswürdigkeiten.

1. Was braucht man unbedingt für Kanada?

Auto auf dem Icefields Parkway vor traumhafter Bergkulisse

Den berühmten Icefields Parkway bereist man am besten mit dem Mietwagen oder Camper © underwaterstas - stock.adobe.com

  • Electronic Travel Authorization: Vor der Einreise nach Kanada müssen deutsche Staatsangehörige eine elektronische Einreisegenehmigung, kurz eTa, beantragen. Die Beantragung für 7 Kanadische Dollar (ca. 5 Euro) ist auf der Website der kanadischen Regierung möglich.
  • Reisepass: Für die Einreise nach Kanada ist neben der elektronischen Reisegenehmigung ein (vorläufiger) Reisepass notwendig. Nicht akzeptiert wird der deutsche Personalausweis.
  • Kreditkarte: V-Pay-Girokarten werden in Kanada nicht akzeptiert, Maestro-Girokarten nur selten. Optimalerweise kümmern Sie sich rechtzeitig vor der Reise um eine Kreditkarte. Die benötigen Sie in der Regel auch zur Buchung und Abholung des Mietwagens.
  • Auslandskrankenversicherung: Da gesetzliche Krankenkassen in Kanada weder Behandlungs- noch Rückführungskosten nach Deutschland übernehmen, legen wir Ihnen für die Reise nach Kanada unbedingt eine Auslandskrankenversicherung ans Herz. Die kostet in der Regel nur rund 10 Euro im Jahr und deckt auch andere Fernreiseziele mit ab.
  • Reiseadapter: Es werden in Kanada wie in den USA Steckdosentyp A und B mit einer Netzspannung von 120 Volt und Frequenz von 60 Hertz verwendet – also anders als bei uns. Um Ihre elektronischen Geräte an die Steckdose anzuschließen, benötigen Sie deshalb einen Adapter für den Netzstecker.
  • Warme und bequeme Kleidung: Kanada umfasst mehrere Klimazonen, aber drei Sachen gehören auf jeden Fall auf die Packliste: ein warmer Fleece-Pullover, festes Schuhwerk und eine Regenjacke.
  • Mückenschutzmittel: In Kanada gibt es viele Gewässer und entsprechend auch viele Stechmücken. Optimalerweise besorgen Sie das Mückenschutzmittel vor Ort, um sicherzugehen, dass
  • Mietwagen: Um viele Sehenswürdigkeiten in Kanada zu sehen und flexibel unterwegs zu sein, kommt man um einen Mietwagen kaum herum. Ebenfalls sehr beliebt sind Rundreise mit dem Camper; ein gutes Preisvergleichsportal für Wohnmobile ist zum Beispiel CamperDays.

2. Wie reise ich am besten durch Kanada?

Für viele geht die Reise in Kanada in Toronto (ca. 8 Stunden Flugzeit) oder Calgary (ca. 9.30 Stunden Flugzeit) los, denn dort befinden sich zwei große Flughäfen des Landes. Dort angekommen geht es dann entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Mietwagen weiter.

Züge und Fernbusse verkehren im gesamten Land und auch regionale Inlandsfluglinien decken ganz Kanada ab. Für eine Rundreise ist trotzdem der Mietwagen unsere klare Empfehlung. Damit erreichen Sie auch weniger touristische Ecken des Landes und sind außerdem am flexibelsten unterwegs. Ein großes Highwaynetz verbindet die meisten Städte miteinander und die Straßen sind gut in Schuss.

Bei der Routenplanung gilt: Abseits der großen Städte werden die Distanzen größer, also lieber etwas mehr Fahrtzeit einplanen und sich nicht zu viel vornehmen. 200 Kilometer pro Tag sind ein guter Richtwert.

Autofahren in Kanada
Die maximale Geschwindigkeit auf Autobahnen beträgt 100 bis 110 km/h. Es muss auch tagsüber mit Abblendlicht gefahren werden. Mehr zu den Verkehrsregeln in Kanada gibt’s in unserem Artikel.

Übrigens: Einen Internationalen Führerschein benötigen Sie für Kanada nicht. Der deutsche Führerschein reicht vollkommen aus.

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3. Wann ist die beste Reisezeit für Kanada?

Indian Summer in der Region Québec in Kanada

So schön ist der Indian Summer in Kanada © Louis-Michel DESERT - stock.adobe.com


Der kanadische Winter dauert je nach Region von November bis Mai. Perfekt zum Skifahren, aber weniger praktisch für einen Roadtrip. Mit dem Auto können Sie sich nur noch mit Schneeketten durch die eisige Landschaft kämpfen und viele Unterkünfte sind geschlossen.

Zwischen Juni und August ist es in Kanda am wärmsten und die meisten Urlauberinnen und Urlauber tummeln sich an den berühmten Sehenswürdigkeiten. Im beliebten Westen werden zwischen 15⁰C und 22⁰C erreicht, im Osten ist es noch etwas wärmer.

Im Herbst sind deutlich weniger Touristen unterwegs und der Indian Summer färbt vor allem im Osten des Landes die Bäume bunt (besonders farbenprächtig sind die Laurentinischen Berge in Québec). Allerdings müssen Sie dann mit rund 8⁰C bis 15⁰C Außentemperatur und gelegentlichen Regenfällen rechnen.

Auf einen Blick

  • Hauptsaison (Juni bis August): meist Sonne und Wärme; kurze Tauperiode im hohen Norden
  • Zwischensaison (Mai & September bis Oktober): kühl, aber angenehm; beste Zeit für den Indian Summer
  • Nebensaison (November bis April): dunkel und kalt; außerhalb von Großstädten und Skiorten ist vieles geschlossen

4. Wieviel Zeit sollte man für einen Roadtrip durch Kanada einplanen?

Wer eine Kanada-Reise planen möchte, stellt sich schnell folgende Frage: Wieviel Zeit sollte ich mir nehmen, um entspannt durch das Land reisen zu können?

Unsere eigenen Erfahrungen und ein Blick in die Kundendaten von billiger-mietwagen.de verraten: Für die Erkundung von einer Provinz reichen sieben bis 14 Tage aus, für eine umfangreichere Kanada-Rundreise sollten Sie sich schon mindestens zwei, besser aber drei Wochen Zeit nehmen.

Besonders beliebt ist ein Roadtrip durch den Banff- und Jasper-Nationalpark, die beide malerisch in den Rocky Mountains liegen. Obwohl man die Route in einem Tag abfahren könnte, sollte man sich mindestens eine Woche Zeit nehmen – vor allem, wenn man campen möchte.

📌 Lesetipp: Noch mehr Kanada-Reisetipps: 3 Routen für einen Roadtrip

5. Welche Kosten fallen bei einer Kanada-Rundreise an?

Fischerhütten direkt an der Küste von Gaspésie in Kanada

Egal ob Hotel oder Airbnb-Wohnung: Unterkünfte in Kanada sind teuer © pololia - stock.adobe.com

Kommen wir zum vielleicht unbeliebtesten Teil unserer Kanada-Reisetipps: den Kosten.

Kanada ist nicht unbedingt ein günstiges Reiseland. Selbst im Mehrbettzimmer kann eine Nacht schon mal rund 70 Euro pro Person kosten. Besonders in den Sommermonaten steigen die Preise. Sparpotenzial ist drin, wenn Sie mit einem Wohnmobil unterwegs sind und auf einen der zahlreichen Campingplätze ausweichen können. Außerdem sparen Sie dann Restaurant-Kosten (rund 15 bis 20 Euro pro Person), denn im Camper können Sie selbst kochen.

Dafür ist die Wohnmobilmiete aber auch etwas teurer als beim einfachen Mietwagen. Zum Vergleich: Ein Mietwagen aus der Kompaktklasse kostet zur Hochsaison rund 75 Euro pro Tag, für ein Alkoven-Wohnmobil fallen stolze 200 Euro pro Tag an, also mehr als das doppelte. Ob am Ende ein Mietwagen oder ein Wohnmobil für Sie preiswerter ist, hängt auch immer ein bisschen von der Saison ab. Gerade zur Hochsaison sind Wohnmobile oft sehr teuer und haben gegenüber Mietwagen und Unterkünften kaum Einsparpotenzial. Anders sieht es in der Regel zur Nebensaison aus: Dann lässt sich mit dem Camper oft etwas Geld sparen.

Ähnlich wie in den USA ist das Tanken preiswerter als in Deutschland. Für einen Liter Benzin werden derzeit (Stand: Februar 2023) umgerechnet 1,43 Euro fällig, für Diesel 1,68 Euro.

Tipp
Sowohl für den Mietwagen als auch für die Unterkünfte gilt schon während der Hauptsaison: frühzeitig reservieren – optimalerweise vier bis sechs Monate im Voraus. Gerade bei den Wohnmobil-Vermietern gibt es zum Jahresanfang Frühbucherrabatte bis zu 15 Prozent.

6. Was muss man in Kanada unbedingt probieren?

Wie die Amerikaner lieben die Kanadier Hamburger und Fast Food. Zu einem guten Frühstück gehören die berühmten Pfannkuchen mit Ahornsirup. Die kanadische Esskultur ist nicht gerade ideal für die schlanke Linie, sondern deftig und hausgemacht.

Wenn Sie gern etwas kalorienbewusster ernähren, besuchen Sie unbedingt eines der vielen französischen Spezialitätenrestaurants. Hier werden Sie mit frischem Fisch und anderen Delikatessen aus dem Meer verwöhnt. Interessant für alle, die sparen wollen: Die Supermärkte in Kanada bieten eine riesige Auswahl an frischen Lebensmitteln, mit denen Sie Ihrem Speiseplan einen Vitamin-Kick verpassen können.

In den landesweiten Restaurants werden Ihnen immer wieder diese Gerichte auf der Speisekarte begegnen:

  • Beavertails: süßes Gebäck
  • Beef: Alberta ist das Rindfleisch-Mekka Kanadas. In führenden Restaurant im ganzen Land gibt’s Alberta Steaks.
  • Lobster: Das Lieblingsgericht an der Ostküste. Hummer wird in einem Topf gekocht und mit etwas Butter serviert.
  • Maktaaq: Die in kleine Stücke geschnittene Walhaut wird ungekaut genossen.
  • Maple Syrup: Québec ist der weltgrößte Ahornsiruphersteller (ca. 2,46 Mio. l/Jahr).
  • Poutine: Pommes mit Bratensauce und geriebenem Käse
  • Prairie Oyters: auf diverse Arten zubereitete Bullenhoden
  • Seal: Robbenfleisch – die aus dem Norden stammende Spezialität kommt gekocht auf den Tisch

Alkoholische Getränke können Sie in Kanada übrigens nur in extra dafür ausgewiesenen Geschäften erwerben. Die Ausgabe von Alkohol erfolgt nur an Personen über 18 Jahren.

Trinkgeld
In Restaurants und Bars ist es üblich, rund 15 bis 20 Prozent der Rechnungssumme zusätzlich als Trinkgeld zu geben. Geben Sie kein Trinkgeld, gilt dies als eindeutiges Zeichen, dass Sie mit dem Service nicht zufrieden waren.

7. Was muss man in Kanda gesehen haben?

Niagarafälle in den USA

Die Niagarafälle bieten ein eindrucksvolles Naturschauspiel © Aivolie - stock.adobe.com


Wenn es um Kanada-Reisetipps geht, ist die Auswahl an Sehenswürdigkeiten schier grenzenlos. Trotzdem haben wir unsere absoluten drei Lieblingsorte in Kanada aus dem Team für Sie zusammengefasst:

  • Icefields Parkway: Diese Panoramastraße führt einmal durch die schroffe Bergwelt der Rocky Mountains. Vier Nationalparks, darunter Banff und Jasper, liegen auf der Strecke und bieten die perfekten Voraussetzungen für Wanderungen und Kajaktouren.
  • Niagarafälle: Die Wasserfälle sind zwar nur 60 Meter hoch, sind aber durch ihre Wassermassen schlicht und einfach überwältigend. Pro Sekunde stürzt hier das Wasser von über 1 Mio. Badewannen herunter!
  • Vancouver: Sie Stadt im Westen des Landes landet stets ganz oben auf den Listen der attraktivsten Städte – und das zu Recht! Elf Strände und der Regenwald des Stanley Parks (mit der längsten Hängebrücke der Welt!) befindet sich unweit der Wolkenkratzer von Downtown.

📌 Lesetipp: Noch mehr Kanada-Reisetipps: Das sind die Top-Sehenswürdigkeiten

Geheimtipp
Oft unterschätzt wird der Osten des Landes, dabei sind dort besonders schöne Highlights versteckt. Einer der schönsten Kanada-Reisetipps ist zum Beispiel der 300 Kilometer lange Cabot Trail in der Provinz Nova Scotia. Hier ist die Landschaft noch wild und ungezähmt.

Titelbildquelle: #211825914 | Urheber: © Petrov Vadim – stock.adobe.com

Julia

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