Baedeker bis Lonely Planet: 5 Reiseführer im Test

von billiger-mietwagen.de-Redaktion
Eine Frau steht mit einer Karte und einem Koffer vor einem Auto auf einer Landstraße

Deutschland, das Land der Reiselust und offenbar auch der Reiseliteratur. Jährlich werden hier mit rund 25 Millionen Exemplaren mehr Reisehandbücher als irgendwo sonst auf der Welt verkauft. Auch im Zeitalter von Smartphones und Reise-Apps sind echte Reiseführer in Buchform beliebte Begleiter auf jedem Trip.

Entsprechend groß ist auch das Angebot. Damit Sie für Ihren nächsten Trip die richtige Wahl treffen, haben wir die bekanntesten deutschsprachigen Reiseführer in einem unabhängigen Test miteinander verglichen.
 

Die 5 Reiseführer im Überblick
Baedeker
Lonely Planet
Reise Know-How
Marco Polo
DuMont
Tipps für die Reiseführer-Auswahl

 

1. Baedeker: Der Opa der Reiseführer

Der Klassiker unter den Reiseführern und ältester seiner Art. Trotz seiner fast 200 Jahre langen Tradition bemüht sich Baedeker durch regelmäßige Relaunches, immer zeitgemäß zu bleiben und zählt sicher auch deswegen bis heute zu den beliebtesten deutschsprachigen Reiseführern. Baedekers enthalten so ziemlich alles, was gute Reiseführer brauchen: fundierte Informationen zum Reiseland, praktische Tipps und durchdachte Tourenvorschläge, interessante 3D-Bilder und übersichtliche Karten.

Kleiner Minuspunkt: Die alphabetische (statt geografische) Auflistung der Reiseziele ist wenig praktisch und wirkt ein bisschen altbacken und enzyklopädisch. Die Gliederung erinnert deshalb etwas an Schulbücher. Damit spricht Baedeker aber gerade diejenigen an, für die sich der Reiseführer am besten eignet: Bildungsreisende, die neben schönen Reisefotos auch noch eine ganze Portion neuen Wissens mit nach Hause nehmen wollen. Aber auch wer neben seriösen Länderinformationen touristische Highlights und praktische Reisetipps sucht, wird mit einem Baedeker durchaus zufrieden sein.

  • Preis: ca. 17,95 € bis 22,95 €
  • Seitenumfang: ca. 200-450 Seiten

 

2. Lonely Planet: Die Backpacker-Bibel

Ein Reiseführer von Lonely Planet gehört mittlerweile in den Rucksack jedes wahren Backpackers, der unabhängig und auf eigene Faust ein Land entdecken will. Früher nur auf Englisch erhältlich, gibt’s den Lonely Planet seit 2006 für viele Reiseländer auch auf Deutsch.

Hier schreiben echte Globetrotter ihre Erfahrungen nieder und geben wertvolle Insider-Tipps aus erster Hand. Der Fokus liegt dabei auf dem meist knapp bemessenen Budget und dem Entdeckergeist des Backpackers. Lonely Planet-Bücher liefern vor allem Tipps für günstige Hostels, bezahlbare Verpflegung und nicht ganz so touristische, aber sehenswerte Ecken. Für Reisen mit dem Mietwagen eignen sie sich wegen umfassender Verkehrsinformationen und vielen Straßenkarten sehr gut.

Ein kleiner Nachteil, für alle, die gern was zum Anschauen haben: Lonely Planet lässt ein bisschen Farbe vermissen. Vorgefertigte Routen mit anregenden Bilder gibt es kaum.

Wer aber keinen Wert auf „Schnickschnack“ legt, sondern einen informativen und praktischen Reiseführer mit fundierten Tipps für Individualreisen sucht, ist bei Lonely Planet genau richtig. Lesefreudige werden auf teilweise über 1.000 Seiten mit ausführlichen und brauchbaren Infos belohnt – der richtige Begleiter für eine Weltreise.

  • Preis: ca. 14,95 € bis 28,50 €
  • Seitenumfang: ca. 240-1400 Seiten

 

3. Reise Know-How: Der Globetrotter-Pionier

Die Reise Know-How-Bücher sind ebenfalls auf die Bedürfnisse von Individualreisenden ausgerichtet und daher Lonely Planet’s größte Konkurrenz in Deutschland. Rund 200 Reiseziele auf der ganzen Welt sind bisher von erfahrenen Weltenbummlern bereist und beschrieben worden. Die Resulate können sich sehen lassen:  jede Menge praktischer Tipps für die unterschiedlichsten Reisetypen und Geldbeutel, für Alleinreisende, Backpacker oder Familien.

Wer sich über die Sehenswürdigkeiten hinaus für die Geschichte und Kultur seines Reiselandes interessiert, findet detaillierte und interessante Infos zu den unterschiedlichsten Themen. Zu den wichtigsten Stationen gibt es gut lesbare Pläne, Wanderrouten und Ausflugsvorschläge inklusive.

Kleines Minus auch hier: Das Layout ist schlicht und wenig farbenfroh. Ein paar Bilder mehr könnten vielleicht nicht schaden. Wen das nicht stört und wer auch gerne länger liest und sich in die Materie vertiefen will, hat mit den Reise Know-How-Büchern die besten Reiseführer für sich entdeckt.

  • Preis: ca. 12,50 € bis 25 €
  • Seitenumfang: ca. 300-900 Seiten

tourist_reisefuehrer_96708418© michael spring – Fotolia.com

 

4. Marco Polo: Der König auf dem Reiseführer-Markt

Wer bei Marco Polo sucht, wird für nahezu jedes Reiseziel fündig. Rund 250 Destinationen hat der Verlag im Programm und dominiert damit zumindest quantitativ gesehen den deutschsprachigen Markt. Handlich, kompakt, bunt und übersichtlich – diese Attribute charakterisieren von Anfang an bis heute die Marco Polo-Reiseführer.

Neben vielen hübschen oder witzigen Bildern gibt es übersichtliche Listen mit den Top-Sehenswürdigkeiten, kurze Routenvorschläge, eingezeichnet auf kleinen Karten, und kompakte praktische Tipps wie Sprachführer oder Gourmet-Guides.

Mögliches Manko: Marco Polo ist definitiv nichts für Reisende, die sich intensiv mit der Kultur, Geschichte und Lebensweise eines Landes befassen wollen. Aufgrund ihrer Kompaktheit bleiben die Reiseführer oberflächlich und bieten wenig Hintergrundinfos und kaum Spezial-Tipps für Backpacker.

Für alle, die nicht unbedingt auf tiefgründige, individuelle Entdeckungstouren aus sind, sondern lieber in kurzer Zeit alle touristischen Highlights abklappern wollen, ist Marco Polo aber ein verlässlicher und dazu kostengünstiger Reisebegleiter.

  • Preis: ca. 8,95 € bis 12,99 €
  • Seitenumfang: ca. 120-150 Seiten

 

5. DuMont (“Richtig reisen”): Seriös und stilvoll

Früher eher auf Pauschalurlauber ausgerichtet, hat DuMont 2006 einen Wandel vollzogen. Die Reihe „Richtig Reisen“ ist heute gekennzeichnet mit dem Zusatz „Individuell Reisen“ und offenbart damit die neue Tendenz von DuMont: mehr fundierte Infos für Individualreisen und Wissbegierige.

DuMont legt Wert auf einen ansprechenden Schreibstil und ein attraktives Layout und richtet sich nach eigener Aussage zwar nicht an „Low Budget-Reisende“, aber an „Preisbewusste, die gelegentlich auch mal über die Stränge schlagen“.

Eventueller Nachteil: Es gibt keine heraustrennbare Karte in den Büchern. Auch an praktischen Adressen und schrägen Insidertipps wird DuMont „Richtig Reisen“ von vielen Konkurrenten überboten.

Dennoch: DuMont ist übersichtlich, seriös und stilvoll – und damit der ideale Reiseführer für Individualreisende mit gehobenen Ansprüchen.

Mietwagen-Tour durch die ausgefallensten Hotels in Deutschland …

  • Preis: ca. 22,95 € bis 24,95 €
  • Seitenumfang: ca. 380-550 Seiten

 

Tipps für die Auswahl: So finden Sie die besten Reiseführer

Unser Fazit: Auch die besten Reiseführer haben alle ihre Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass Sie wissen, welche Art von Reise Sie planen, denn was für den Bildungsreisenden ideal ist, kann für den Backpacker unbrauchbar sein. Außerdem unterscheidet sich die Qualität vom einen zum anderen Reiseführer derselben Reihe zum Teil erheblich, da eine Vielzahl an Autoren für denselben Verlag tätig sind und verschiedene Ergebnisse liefern.

Grundlegende Tipps bei der Reiseführer-Wahl sind deshalb:
 

  • Auf Rezensionen achten. Zum Beispiel auf entsprechenden Bücher-Portalen im Internet finden Sie Meinungen anderer Reisefans zu bestimmten Reiseführern, die Sie vor einem Fehlkauf bewahren können.
  • Im Buchladen stöbern. Auch wenn Onlineshops heute bequem nach Hause liefern und Cover, Inhaltsverzeichnisse und Zusammenfassungen im Netz einsehbar sind – sie ersetzen nicht den Gang ins Geschäft, wo Sie selbst ein Buch in die Hand nehmen und einfach mal rein lesen können. Gerade bei Reiseführern ist die Handlichkeit schließlich sehr wichtig.
  • Auf Aktualität achten. Wer dies nicht ohnehin schon tut, sollte sich bewusst machen, dass sich bei Reiseführern immer die aktuellste Auflage empfiehlt. Die Welt ist immer im Wandel – und Reiseführer dementsprechend auch. Ausnahmen können Sie zum Beispiel bei reinen Wanderreisen machen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Wege, Aussichtspunkte etc. innerhalb von ein paar Jahren verändern, relativ gering.
  • Flexibel bleiben. Auch die neueste Auflage kann keinen Anspruch auf absolute Aktualität erheben. Wenn Sie also den coolsten Insider-Club der Stadt ansteuern und dabei vor einer Baustelle landen, kann man das keinem Autor vorwerfen.

Und wenn Sie keine Lust haben, nun loszuziehen und sich einen Reiseführer zu kaufen, halten Sie sich an unsere Reisewelt! Dort finden Sie verlässliche und spannende Tipps zu Reisezielen aus aller Welt – und wir arbeiten laufend an neuen Artikeln zu vielen weiteren Orten auf unserer schönen Erde.
 

Titelbildquelle: #360322123 | Urheber: © shintartanya– stock.adobe.com

 

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